Woran erkennt man emotionale Menschen?
#71
Zitat:Es geht dabei um körpereigene Sensibilität, was ein Sinnesorgan ist, so wie eben Augen zum Sehen etc. auch. Wenn also im unmittelbaren Umfeld jemand wütend ist, hat derjenige gerade eine unkontrollierte Emotion, die wie eine Bombe in die Luft geht und Freund und Feind gleichermaßen attakiert. Und das ist es, was spürbar ist.
Du riechst es ja auch, wenn es stinkt  Genauso merkt der etwas sensiblere Mensch eben bestimmte Emotionscluster anhand körperlicher Regungen/Beschwerden

Hallo Haelvard,

das würde doch dann bedeuten, daß man körperliche Symptome hätte, ohne selbst emotional ergriffen zu sein. Meinst Du das so? Also durch die reine (und auch tatsächlich neutrale) Wahrnehmung?

Ich finde das unlogisch. Ich habe allerdings schon bemerkt, daß Logik hier anders gesehen, vielleicht auch anders definiert wird (wobei ich aber noch nicht verstanden habe, wie!). Ich möchte trotzdem meine Sicht (und meiner Meinung nach eben aus Logik heraus) darstellen. Schon um vielleicht zu verstehen, was denn sonst gemeint sein kann.

Also, wie ich es sehe: In dem Moment, wo ich doch tatsächlich eine - körperliche - Reaktion habe, wie Kopfschmerz, Magenschmerz u.ä., habe ich doch die Wahrnehmung bereits emotional, und zwar in einem konfliktiven Sinne, erlebt. Also nicht mehr rein neutral. Daß es hierbei Sensibilitätsunterschiede gibt, da bin ich sicher, aber das würde das in der Sache selbst ja nicht ändern, es bliebe dann eine nicht wirklich neutrale Wahrnehmung. Und ein weniger sensibler Mensch würde natürlich wesentlich mehr aufnehmen und übernehmen, und nicht so schnell reagieren können - in einer dies wieder für sich neutralisierenden Weise.

Tatsächliche und 100%ige Neutralität dürfte aber doch keinerlei eigene Körperreaktion, außer natürlich den weiterhin bestehenden Normalfunktionen, hervorrufen. Sondern es müßte doch dann "lediglich" die Wahrnehmung dessen sein, auch emotional empfunden und eingeordnet, aber nicht in Konflikthaftigkeit, und damit ohne Körpersymptome. Meinem jetzigen Verständnis nach ist jede unwillkürliche nicht wie normal ablaufende Körperreaktion schon eine eigene Verstrickung in Emotion.

Sensible Wahrnehmung auch kleinster (eigener) Symptome wäre also "nur" ein Weg zum Erkennen von "unguten" Emotionen anderer (ich bin mit der hiesigen Nomenklatur noch nicht so vertraut, muß daher auch mal mit meinen Worten umschreiben, falls da mal was insofern falsch ist, bitte ich das nachzusehen, und zu versuchen, trotzdem zu verstehen, was ich gemäß dem Forenthema ausdrücken möchte). Aber es wäre nicht die Neutralität schlechthin und bereits gegeben. Oder?

Ein Verständnisfehler? Wenn ja, wo vermutlich?

Liebe Grüsse
Inte
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#72
Hallo Inte,

ich gehöre zwar nicht zu dem Kreis hier aber ich denke, ich weiß, von was die Rede ist.

Der Energieoutput, der bei starken Emotionen entsteht, ist für empathische Menschen fühlbar, wie eine Farbe sichtbar oder ein Geräusch hörbar ist. Natürlich kann man argumentieren, dass - wenn man selbst in die Situation involviert ist - ja aus eigener Betroffenheit heraus irgendwelche Symptome produziert. Das ist aber nicht zwingend der Fall, denn besagte Energien kommen auch an, wenn man selbst nicht körperlich anwesend ist und nichts von dem Emotionsoutput weiß.

Es reicht, wenn der Sender sich auf den Empfänger fokussiert. Das geschieht, wenn sich jemand über einen ärgert aber auch, wenn sich jemand besonders über etwas freut.

Die Energie, die dann ankommt, ist klar spezifizierbar und die einzelnen Emotionen, sowie mit etwas Erfahrung auch der Produzent der Emotion lässt sich klar differenzieren.

Das müssen im übrigen auch keine körperlichen Schmerzen oder Krankheiten sein. Oftmals äußert es sich auch in Zuckungen bestimmter Muskelgruppen (Augenlider, Oberarme, Waden) oder auch in Wärme- oder Kältegefühlen in bestimmte Körperregionen.

Gruß
Brianna
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#73
Man könnte ja nun meinen, ich bräuchte Erklärungen immer doppelt! Und das hätte dann auch noch eine gewisse Berechtigung! Fettes Grinsen

Danke Euch beiden! Jetzt habe ich es schonmal sachlich verstanden.

Inte
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#74
@ Brianna Tanzen

@ Inte

Wenn man aus Versehen in eine Steckdose faßt, bekommt man mit großer Wahrscheinlichkeit dennoch eine gewischt Blinzeln

Emotionen sind elektrische Impulse/Magnetfelder. So wie man den Strom aus der Steckdose spüren kann, auch ohne dabei in diese zu fassen, kann man eben auch andere elektrische Impulse wahrnehmen.

Vale Hælvard
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#75
Inte schrieb:Alles, was Dich unwillkürlich treibt, in innere Unruhe versetzt, eine Handlung auslösen möchte, um diese Sache oder Angelegenheit, und damit das ausgelöste Gefühl, die Emotion, abzustellen, all das sind wohl die Emotionen, die kontrolliert werden sollen.

Es ist zu unterscheiden, so verstehe ich es, zwischen den krankmachenden und den nicht krankmachenden Emotionen. Freude, Glück, Empathie (Mitempfinden, Nachempfinden von Emotionen anderer) machen nicht krank, wohl aber Neid, Haß, Wut, Ärger, und eben auch Mitleid, das einen ja selbst leiden läßt (Letzteres kenne ich z.B. zur Genüge), und auch Angst. Wobei Angst vermutlich sogar der gemeinsame Ursprung aller dieser Emotionen ist.

Unkontrollierte und kontrollierte Emotionen eben.


Zitat:Man wird krank vor Wut, krank vor Angst, krank vor Sorge, krank vor lauter Mitleid, aber nicht krank vor Glück, sondern davon wird man höchstens trunken, also angenehm entrückt usw. (Was mich, a propos, zu der Frage führt, was eigentlich grds. schlecht am Alkohol ist, wenn man von der Natur her argumentiert. Tiere z.B. verschaffen sich auch durchaus Trunkenheit durch den Genuß von gärenden Früchten).

Alkohol lockt ungebetene Gäste an. Weniger bei gärenden, als viel mehr bei gebranntem Alkohol.
Um mal eben zur Verdeutlichung ein Stück von den Tieren wegzurücken:
Es reicht, wenn man genau hinsieht. Schau in eine Drogerie, wo es viele Düfte gerade für die Damenwelt zu kaufen gibt. Dort ist auch Alkohol enthalten, aber die Leute und Menschen, die sich dort aufhalten, sehen ganz anders aus, als die, die in der Kneipe am Thresen sitzen, gröhlen, saufen, odinäre Sprüche äußern. Oder die Penner, die ohne diesen Fusel keine Penner wären.


Zitat:Liebe, interessanterweise, kann auch angeblich krank machen. Aber da ist es wohl kaum die Liebe selbst, die zu definieren wohl auch schwierig ist, sondern eher die Begleiterscheinungen der Liebe, wie Eifersucht, Verlustängste u.ä. (wurde auch schon gesagt hier).
Das Ziel jedenfalls ist es, diese unguten, krankmachenden Emotionen unter Kontrolle zu bekommen.

Unkontrollierte Emotionen kommen immer von außen.
Spürt man plötzlich Ärger oder sogar Wut, dann doch nur, weil etwas im Außen geschehen ist, was uns persönlich gegen den Strich geht.

Eine falsche Erwartungshaltung führt sehr oft zu unkontrollierten Emotionen.
Man ist enttäuscht, traurig, wütend etc., wenn die gesetzte Erwartung nicht erfüllt wird. Liegt der Fehler nun bei dem, der die Erwartung nicht erfüllt hat, oder bei dem, der eine falsche Erwartungshaltung hatte? Lächeln


Zitat:Es gibt ja verschiedene Arten von Kontrolle. Wir lernen ja in der hiesigen heutigen Gesellschaft alle, Emotionen in gewisser Weise zu kontrollieren, zumindest wäre das gewünscht. Also bei Wut nicht einfach draufschlagen, sondern möglichst eine andere Lösung suchen.

Das sehe ich anders.
Emotionen werden bewußt und gezielt geschürt.
Oder warum meinst Du wachsen zum Beispiel zu Beginn der Ferienzeiten plötzlich tausende von Baustellen auf den Autobahnen aus dem Asphalt?


Zitat:Körperkontrolle, die Kontrolle der Handlungen aus einer Emotion heraus, ist also in jedem Fall in unserer Gesellschaft allgemein üblich, bzw. gewollt, körperliche Gewalt ist auch strafbar usw. Ebenfalls strafbar sind auch manche verbalen Äußerungen, wie Beleidigungen (theoretisch wenigstens), falsche Behauptungen, Ehrverletzungen usw., auch Bedrohungen, und zwar etwas bedingter auch im Streit. Verwünschungen, so wie sie hier verstanden werden, sind m.E. nach nicht strafbar, es sei denn, man kann sie nach dem Gesetz als Bedrohung auslegen. Halbwegs gesittete Menschen beachten all das auch, und kontrollieren sich insoweit, wenn sie solche Emotionen haben sollten.

Wohl eher die wenigsten. Ich habe schon die liebsten Bundesbürger zu Zombies mutieren sehen, wenn der richtige Anschalter gedrückt wurde Blinzeln
Das ist wahrlich ekelhaft.


Zitat:Dies ist aber eine Kontrolle der Handlungen aus einer Emotion heraus wegen des Verbotes der Handlung. Alles, was aber nicht verboten ist, wird auch nicht gefördert zu kontrollieren, dies betrifft Neid, Mitleid, Gier usw. Die Gefühle selbst ohnehin unterliegen keiner Kontrolle, und dürfen ungezügelt erlebt werden, auch Haß, Wut, also die Gefühle, die wohl am häufigsten die gesellschaftlich verbotenen Handlungen auslösen (nämlich körperliche Gewalt). Betrüger z.B. gibt es natürlich auch genügend, aber die Gier und der Neid usw. sind ja nicht verboten, sondern auch hier lediglich die Handlung, die wird unterdrückt durch das Verbot und die drohende Strafe. Dennoch bin ich der Meinung, dass Gier z.B. gesellschaftlich  sogar ein gutes Stück gefördert wird, allerdings als Leistungsantrieb. Mitleid wird definitiv gefördert.

Eine andere Möglichkeit der Kontrolle wäre die Abstumpfung, wurde hier auch schon genannt, und als Gefühlstaubheit bezeichnet, wenn ich mich richtig erinnere. Wo ich nichts mehr fühle, werde ich auch nicht von diesem Gefühl gesteuert. Wenn aber gar keine Emotionen mehr da sind (und Ärger, Angst usw. sind ja durchaus auch Warnfunktionen, die man ja benötigt), wird aus einem Menschen ein emotionaler Zombie. (Ich meine, daß hier das Wort Zombie für etwas anderes verwendet wird, was ich aber noch nicht so ganz durchblickt habe, wofür genau. Ich möchte auch nicht Begriffe verwirren, ich benutze hier Zombie, weil ich ja sagen will, daß derjenioge dann emotional tot ist).

Zombie = der sein Menschendasein verwirkt hat!
Man erkennt sie an fehlenden Werten wie Moral und Ethik.
Zombies fressen Leichen und Chemie, sie vertragen zuweilen nicht mal mehr Obst und Gemüse.
Lebende Tote eben Blinzeln


Zitat:Das Ziel ist aber, so meine ich es zu verstehen, daß der Ärger, die Wut usw. ggfls. schon empfunden wird, aber nicht auf konfliktive, und damit auf unreguliert vom Willen gesteuerte Art. Und damit geht der wahrgenommen Ärger (über jemanden, über einen Zustand etc.) bzw. die anderen Emotionen, nicht mit der inneren Unruhe, dem unwillkürlichen Drang der den Zustand, die Störung usw. abstellenden Handlung einher. Man nimmt die Störung dann zwar wahr, aber man handelt nicht einigermaßen kopflos aus dem emotionalen Zustand heraus, sondern ist fähig, das Gehirn, die Gedanken über die biologische Funktion zu stellen. Aus Einsicht, Eigenkontrolle, und nicht aus Angst, weil es z.B. verboten ist. Aber eben auch nicht, weil man es gar nicht mehr fühlen würde, denn man fühlt es durchaus noch.

Emotionen kontrolliert erzeugen und sie somit steuerbar machen!
Alles andere ist die Bombe, die ich schon erwähnte, die Freund und Feind mit erwischt.

Mit einer einzelnen Patrone aber muß man zielen, um das Ziel zu treffen.


Zitat:Ihr schriebt auch vom Vorausschauen und vom Umgehen von evtl. Situationen, die in solche Emotionen werfen könnten. Auch das ist ja eine Kopfstrategie, also eine bewußte Eigenkontrolle.

Wer an Gewalt denkt, aggressiv ist, zieht diese (Situationen) automatisch herbei.


Zitat:Der Einwand von Nachtfalter, er könne jedes ungewollte Empfinden auslöschen, fände diesen Zustand aber nicht empfehlenswert, obwohl er andererseits selbst z.Zt. nicht darunter leide. Nun, mir kommt es so vor, Nachtfalter, durch Deinen Zusatz, daß Du keinen Zugang zu Deinen tieferen Empfindungen hast, daß es nicht dasselbe ist, wie ich die bewußte Kontrolle, die hier gemeint ist, verstanden habe. Für mich klingt das eher, als wenn Du Deine Empfindungen verdrängst, sowohl die aktuellen, als auch die tiefliegenden, und daher auch keinen Zugang zu diesen hast.

Wenn man sich in einen Raum einsperrt, wo niemand anderes zugegen ist, ist es wahrscheinlich, daß es keinen Grund gibt emotional zu werden. Das bedeutet noch lange nicht, daß man seine Emotionen kontrolliert, es käme vielmehr einer Ignoranz gleich.


Zitat:Der Vorteil der Neutralität, wenn man sie beherrscht sozusagen, liegt meiner Vorstellung nach in einem ausgeglicheneren Leben, aller Wahrscheinlichkeit nach auch einem gesünderen, also weniger Kränkeln oder gar Kranksein. Der Nachteil könnte in einer größeren Distanz auch zu sehr nahestehenden Personen liegen, die dann eben gar nicht mehr so nahestehend sind. Denn Neutralität schafft ja Distanz.

Neutralität schafft Objektivität und einen klaren Verstand.
Distanz entsteht aus Ignoranz, nicht aus Neutralität. Wenn Du natürlich die Distanz zu allem Unnatürlichen meinst, stimme ich Dir zu.

Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#76
Ist mir noch aufgefallen:

Zitat:neben der Aggression

Unkontrolliert aggressive Zustände sind sicher nicht erwünschenswert, aber nach meiner Ansicht auf keinen Fall eine unkontrollierte Emotion, sondern ein Energieventil oder einfach ein Werkzeug.

Unkontrollierte Emotionen wie Selbsthaß können zu Aggressionen führen, aber ich werde sicherlich nicht pauschal Aggression vermeiden, das wäre dann tatsächlich sowas wie unmenschlich.

Die Natur ist voll von Aggression! Das ist auch gut so.



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#77
Aggressionen müssen ja auch nicht mit logischen Formulierungen verbunden sein -sie gehören zu dem Teil von uns, aus dem wir wirklich bestehen, intuitiv und kontrollierbar - nützlich in bedrohlichen Situationen, insoweit zum Teil auch rein körperlich verursacht - oder aber Folge kranker, manipulierter Mechanismen in Körper (Hormone) und Psyche (als emotion). Der Unterschied dürfte mal wieder die Kontrollierbarkeit sein Lächeln
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