Mit dem Thema, das Arnika da anspricht, habe ich mich mal noch etwas ausführlicher beschäftigt und finde es recht interessant - auch im Zusammenhang mit den Rohkostwettbewerben.
Besagte Heilwirkung trifft nicht nur auf Honig zu, sondern ebenfalls auf eine Vielzahl anderer Bienenprodukte.
Die Apitherapie (Apis mellifera - Honigbiene) ist seit der Antike bekannt - ein Heilverfahren, bei dem Honig, Pollen und andere Produkte aus dem Bienenstock zur Therapie verwendet werden. Schulmedizin und auch Naturheilkunde vernachlässigen dieses Thema etwas, obwohl mittlerweile Untersuchungen aus der ganzen Welt vorliegen, die dieser Therapieform z.T. erstaunliche Heilkräfte bestätigen.
Mal im Überblick:
Honig - wird fälschlicherweise oft als bloßes `Süßmittel` verstanden.
Er enthält jedoch Vitalstoffe - eine Gleichsetzung mit Zucker, der nur leere Kalorien enthält, ist also schlichtweg falsch. Neben rasch verwertbarem Zucker besitzt Honig noch eine Vielzahl anderer Bestandteile, von denen vor allem folgende medizinisch wichtig sind:
- Acetylcholin, das als Botenstoff für die Reizleitung im Nervensystem wichtig ist und den Kaliumhaushalt sowie die Energieaufnahme der Herzmuskelzellen positiv beeinflußt.
- Enzyme, die als `Zündfunken` bei zahlreichen biochemischen Lebensfunktionen mitwirken; sie werden vorwiegend aus den Drüsen der Bienen dem Honig beigemischt und ergänzen die körpereigene Enymproduktion.
- Inhibine, die als Hemmstoffe gegen verschiedene Krankheitserreger selbst in hoher Verdünnung wirksam sind.
- Ein Wuchshormon, welches sowohl das Wachstum von Pflanzen und Hefen fördert, als auch das Längenwachstum und den Hämoglobingehalt des Blutes von Säuglingen zu verbessern scheint.
Honig erfüllt wie wenig andere Lebensmittel den Anspruch, daß Nahrung zugleich auch Heilmittel sein soll. Man darf natürlich nicht zu viel davon verwenden und muß auf gute Qualität achten.
Zur Gesundheitsvorsorge und Verbesserung der Leistungsfähigkeit genügen schon 10-20 Gramm Honig am Tag, wird er als Heilmittel verwendet, können höhere Dosen erforderlich sein.
Nach heutigen Wissensstand eignet er sich allein oder ergänzend neben anderen Heilverfahren vor allem bei nervöser Erschöpfung, Schwächezuständen durch Überforderung, in der Rekonvaleszenz nach Krankheiten, bei Herz-, Kreislauf- und Bludruckstörungen, entzündlichen Erkrankungen der Atemwege, Verdauungsstörungen mit Appetitmangel, Blähungen und Darmträgheit, Magen-Darm-Katarrhen und -geschwüren sowie bei Leber-Gallenblasen-Leiden.
Äußerlich kann er bei Verletzungen, Entzündungen, Eiterungen und Geschwüren der Haut, Mundschleimhaut- und Mandelentzündungen empfohlen werden.
Pollen - Im Gegensatz zu Honig ist Pollen reich an Eiweiß und hochungesättigten Fettsäuren. Außerdem enthält er Vitalstoffe und Enzyme.
Der Tagesbedarf liegt bei etwa 20 Gramm und kann in Honig, Flüssigkeit oder Speisen eingenommen werden. Da die sehr harte Haut des Pollens von den Verdauungssäften nicht aufgelöst werden kann, empfiehlt es sich, pulverisierte Zubereitungsformen, Trinkampullen oder Kapseln zu verwenden.
Therapeutisch sind neben den genannten Inhaltsstoffen auch noch keimfeindliche Bestandteile (unter anderem gegen Salmonellen) und hormonartige Stoffe von Bedeutung.
Die Heilanzeigen ähneln denen des Honigs, durch gemeinsames Einnehmen von Honig und Pollen kann die Wirkung oft verbessert werden.
Gute Ergebnisse sind vor allem bei Nervosität, Leistungsschwäche, Erschöpfungszuständen, Abwehrschwäche, Blutarmut, zu hohen Cholesterinblutspiegeln, Durchblutungsstörungen (bei Arteriosklerose vor allem des Gehirns), Magen-Darm-Katarrhen, Leberleiden, Erkrankungen der Prostata und Sehschwäche (vor allem nachts) nachgewiesen.
Ferner kann die Polleneinnahme die Desensibilisierung durch Injektionen bei Allergien überflüssig machen.
Gelee Royale - Dieser Futtersaft wird von den Bienen in Drüsen gebildet; die Larven der Arbeitsbienen erhalten ihn nur 3 Tage lang, die Bienenkönigin wird ständig damit gefüttert und verdankt dem wahrscheinlich ihre Lebenserwartung von 5-6 Jahren (Arbeitsbienen 30-40 Tage).
Der gelblich-trübe, gallertartige, sauer schmeckende Saft besteht zu etwa zwei Dritteln aus Wasser. In der Trockensubstanz sind reichlich Eiweiß, Zucker, Fette, Vital- und Farbstoffe enthalten, ferner wies man hormon- und antibiotikaartige Substanzen darin nach.
Die Anwendungsmöglichkeiten für Gelee Royale in der Gesundheitsvorsorge und Therapie sind weitgehend mit denen des Pollens identisch. Auch hier erzielt man die besten Ergebnisse durch Kombination von Pollen mit Gelee Royale; dazu gibt es geeignete Fertigmittel. Wer frischen Futtersaft direkt vom Imker bevorzugt, muß ihn luft- und lichtgeschützt im Kühlschrank lager, dann behält er seine Wirkung noch monatelang.
Propolis - Dieses Kittharz besteht aus den harzigen Absonderungen der Knospen von Laub- und Nadelbäumen. Die Bienen sammeln es, vermischen es mit ihren Drüsensekreten und verwenden es dann, um den Stock innen auszukleiden. Auf diese Weise schützen sie sich nicht nur vor Zugluft und Feuchtigkeit, sondern beugen auch Infektionskrankheiten vor, denn Propolis ist als natürliches Antibiotikum vielseitig wirksam. Deshalb wurde es auch bereits im antiken Griechenland und Rom medizinisch genutzt.
Seine keimfeindliche Wirkung gegen viele Bakterien, einige Viren und Pilze wird ergänzt durch die allgemein abwehrsteigernde Wirkung, so daß es auch zur Vorbeugung von Infektionen gebraucht werden kann.
Ferner zeichnet sich Propolis durch seine schmerz- und entzündungslindernde Wirkung aus, die ähnlich wie bei dem chemischen Wirstoff Azetylsalizylsäure durch Hemmung der körpereigenen Prostaglandine entsteht. Unter anderem nützt man diese Wirkung bei Rheuma- und Nervenschmerzen, Haut- und Schleimhautentzündungen.
Hervorzuheben ist außerdem, daß Propolis giftige Schwermetalle aus der Umwelt im Körper bindet und bei (ehemaligen) Rauchern den Abbau von Teerablagerungen fördert. Schließlich kann das Harz noch zur Regulierung des Stuhlgangs, Linderung bei Menstruationsstörungen, Herz-Kreislauf-Funktionsstörungen und zur Harmonisierung des Nervensystems gebraucht werden.
Bienengift - Schon im alten Ägypten ließ man sich z.B. zur Rheumatherapie von Bienen stechen. Heute gewinnt man das Bienengift (Apisinum) durch eine spezielle Methode und bereitet daraus Arzneimittel zu.
Die Inhaltsstoffe des Gifts bewirken als Reizkörper eine allgemeine Umstimmung mit Anregung der Abwehr- und Selbstheilungskräfte, wobei auch die körpereigene Bildung von Corticosteroiden in den Nebennieren aktiviert wird, beeinflussen Durchblutung, Blutdruck und vegetatives Nervensystem und scheinen sogar die Teilung von Krebszellen zu hemmen.
Ich persönlich rate von dieser Methode ab. Zum einen kann ich mir so gar nicht vorstellen, daß die Gewinnung des Giftes für die netten Bienen sonderlich angenehm ist, zum anderen ist diese Therapieform zumindest für Allergiker doch eher sehr ungeeignet.