Ohne Worte
#1
Wo leis die Nymphen golden Weben
Dem Zauber der Natur bedacht
In allen Wäldern blühn und streben
Alle Pflanzen nach der Nacht

Dort find ich voller Glücksgedanken
meine Seelenruh im Sonnenschein
wo gold ne Blumen feurig pranken
dort kehrt die Ewigkeit nun ein

Nichts kann die Harmonie zerstören
in Pans gewalt gem Heiligtum
doch nichts wird wohl hierher gehören
wenn wir in der Heimat ruhn

Novalis...
(Diese Nachricht wurde am 17.04.03 um 00:56 von xNoVax geändert.)
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#2
Heidnischer Osterspaziergang
by Violetta und Goethe

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;

Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.

Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;

Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür. :-)

Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.

Jeder sonnt sich heute nackt und pur.
Sie feiern die Auferstehung der Natur,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Haine ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.

Sieh nur, sieh! Wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.

Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!

Mit euch Herr Pagan zu spazieren,
Zu Ostaras Ehrentag;
Bevorzuge ich das abseitige Flanieren,
Weil mir die Stille mehr behagt.

Fern von dem Getümmel und Gewimmel,
Von Kindergeschrei und Kirchengebimmel;
Finde ich, wonach ich suche
Meinen lieben Baum, die alte Buche!

von Johann Wolfgang von Violetta



Sei!
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#3

Zitat:Fern von dem Getümmel und Gewimmel,
Von Kindergeschrei und Kirchengebimmel;
Finde ich, wonach ich suche
Meinen lieben Baum, die alte Buche!

Habe ich eben herzlich gelacht!!! Vielen Dank Violetta für dieses Vergnügen! Du drückst genau das aus und bringst es auf den Punkt, was auch mein Seelenheil beinhaltet!

alexis
EigenSinnige Frauen
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#4
Ja gerne spaziere und flaniere ich mit Dir. :-)))
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#5
standig Ovations von der Ruhr für diese Zeilen liebe Violetta! Fettes Grinsen

auch die Buchen suchend *gg*
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#6
Hört, hört. Das sind nicht die einzigen Veränderungen die Violetta in Goethes Verse einbrachte. <img src="http://www.forennet.org/pro/images/smilies/cwm12.gif" alt="" />

Aus "Auferstehung des Herrn" macht Violetta "Auferstehung der Natur" und dafür "nackt und pur" statt "gern". Ich muß sagen, Violettas Form gefällt mir wesentlich besser, als die vom ollen Goethe. Du solltest den öfter rezensieren. How Kola!

<img src="http://www.forennet.org/pro/images/smilies/cwm32.gif" alt="" />
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#7

Kein Applause vermag es auszudrücken,
wie diese Zeilen mich entzücken!


Bragi
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#8

Hallo Zusammen,

@ xNoVax:
Nov, ich finde dein Gedicht wirklich schön, besonders bei der letzten Zeile habe ich
geschmunzelt! ;-)

@Violetta:
deine Version des Gedichtes ist super! Auch hier wurde geschmunzelt ;-)

@ alle:

Das einzige was mich hier gerade stört ist, dass Violetta ihr Gedicht einfach unter das Selbstgeschriebene von Nov gesetzt hat und dass der Moderartor oder einer der Adminestratoren dies nicht geändert hat...
Beide Gedichte verdienen einen eigenen Beitrag!
Wirklich schade dass ihr Novs Gedicht von der Natur mit keiner Silbe berücksichtigt habt und sein eigenes Werk nun gar keine Resonanz bekam.
:-(

Vielleicht kann einer von den Moderatoren die beiden Gedichte ja noch trennen, sodass beide Gedichte ihren eigenen Platz als Beitrag im Forum bekommen!
Das wäre lieb und würde Nov sicher freuen :-)

Lieben Gruß,
Kelda
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#9
Sei gegrüßt Kelda,

nein, es ist nicht möglich die Gedichte zu trennen. Es ist lediglich machbar ein ganzes Thema zu verschieben oder einen Beitrag zu löschen oder abzuändern.
Und wieso ist es so schlimm, daß Violetta ihr Werk mit unter das von Nov setzte? Ich finde die beiden passen wunderbar zusammen! Blinzeln
Recht hast du, wenn du bemängelst das zu Novs Zeilen noch nicht gesagt wurde, also will ich das hiermit nachholen (auch wenn ich zugegebenermaßen habe schmunzeln müssen bei deinem Vorwurf- von mir sind auch so einige Zeilen hier unkommentiert, stört mich aber nicht weiter, nicht alles muß kommentiert sein, vor allem hier in diesem Bereich):

Die Grundaussage in den Zeilen von Nov gefällt mir gut und hat mich schmunzeln lassen, allerdings warf mir eine Stelle ein Fragezeichen auf (ich hoffe der Dichter klärt mich auf):


In allen Wäldern blühn und streben
Alle Pflanzen nach der Nacht



alle Pflanzen blühen und streben nach der Nacht? Das wage ich zu bestreiten, und frage mich, ob der Dichter da schlicht in der Verlegenheit war, einen Reim zu schaffen auf bedacht?
Wie wäre es denn mit folgender Alternative?

Wo leis die Nymphen golden Weben
Dem Zauber der Natur bedacht
In allen Wäldern blühn und streben
Alle Pflanzen in schönster Pracht.

Oder verbirgt sich gar hinter der Zeile mit der Nacht ein mir sich nicht eröffnender Sinn?

Ich wäre wahrlich froh um Aufklärung, denn das wirft mir wirklich ein Rätsel auf, daß ich gerne gelöst wüßte- von Dichterin zu Dichter Blinzeln

gen Norden lachender und winkender
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#10
Salve,

ich kann mich den Worten von Sothis nur anschließen.
Wenn ein Beitrag unkommentiert bleibt, gibt es einfach nichts dazu zu sagen, was nichts anderes bedeutet, als das er i.O. ist. <img src="http://www.forennet.org/pro/images/smilies/cwm30.gif" alt="" />

Nun noch der dritte Streich:


Wo leis die Nymphen golden Weben,
dem Zauber der Natur bedacht,
in allen Wäldern blühn und streben,
eine zauberhafte Welt erschafft.


Bragi
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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