17.09.12003, 10:51
Guten Morgen zusammen,
es scheint gut zu klappen mit diesen schönen Formulierungen, wie z.B. der Bürgerversicherung und der Bürgerrente.
Kann man doch nichts gegen haben....oder?
Hauptsache, man erreicht sein Ziel: diese Wörter kommen so belanglos daher in den heute- und Tagesthemensendungen, daß Otto (Un-)normal abends auf dem Sofa keine Fragen stellt!
Neusprech
Das tolle Wort Bürgerversicherung, als Deckmantel für Sozialabbau.
Die Einführung des Orwellschen Neusprech als Amtssprache ist auch in Deutschland weitgehend erfolgreich abgeschlossen. Militäreinsätze sind Friedenspolitik, und die Minimierung der öffentlichen Daseinsfürsorge wird Sozialreform genannt.
Doch während reformunwillige Kleingeister noch daran herumnörgeln, daß die aktuell anstehende »Gesundheitsreform« die Krankenversicherten mit neun Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich belastet und zwar bei gleichzeitiger Verschlechterung der Versorgungsqualität, setzt die »sozial-ökologische Koalition« bereits zum finalen Keulenschlag gegen das System der gesetzlichen Krankenversicherung an. »Bürgerversicherung« nennt sich der Plan, und wie nicht anders zu erwarten, kommt er mit dem Mäntelchen der »sozialen Gerechtigkeit« daher.
Alle, also nicht nur lohnabhängig Beschäftigte, sollen einzahlen, und sozial Schwachen würde die Beitragszahlung natürlich subventioniert werden, heißt es bei SPD und Grünen. Sogar über die Einbeziehung von Mieteinnahmen und Vermögensgewinnen in die Versicherung wird nachgedacht.
Natürlich wäre nichts dagegen einzuwenden, wenn ein reiches Land wie Deutschland sein öffentliches Gesundheitssystem aus dem vorhandenen Volksvermögen speist, statt die Finanzierung auf die Bruttolohnsumme von Klein- und Mittelverdienern zu beschränken. Statt bürokratischer Verfahren wie dem »Risikostrukturausgleich« zwischen konkurrierenden Krankenkassen könnte ein einheitliches System der Krankenversicherung eingeführt werden. Die Eindämmung der Milliardenprofite der Pharmaindustrie durch Positivlisten und die Zerschlagung der mafiösen Monopolorganisationen niedergelassener Ärzte könnten die materielle Grundlage für ein Gesundheitssystem bilden, das über enorme Ressourcen für eine umfassende, bedarfsgerechte Versorgung verfügen würde.
Doch von all dem wollen die Bürgerversicherer natürlich nichts wissen. Vielmehr geht es ihnen um einen »fairen Wettbewerb« im Gesundheitssektor unter Einschluß profitorientierter privater Krankenkassen, wie es die SPD neuerdings fordert.
Gedacht ist ferner an eine vollständige Aufsplittung der Gesundheitsversorgung in Grund- und Wahlleistungen, wobei die »Bürgerversicherung« natürlich nur erstere abdecken würde.
Diese Variante wird kommen und zwar recht bald. Denn erst wenn das Thema »Gesundheitsreform« abgehakt ist, kann man sich wieder dem Hauptschlachtfeld im sozialen Krieg zuwenden: der mittelfristig geplanten völligen Abschaffung der solidarischen Altersvorsorge und ihre Ersetzung durch eine minimale staatliche Alimentation unterhalb der Armutsgrenze. Einen Namen hat dieses Projekt natürlich auch schon: Bürgerrente.
es scheint gut zu klappen mit diesen schönen Formulierungen, wie z.B. der Bürgerversicherung und der Bürgerrente.
Kann man doch nichts gegen haben....oder?
Hauptsache, man erreicht sein Ziel: diese Wörter kommen so belanglos daher in den heute- und Tagesthemensendungen, daß Otto (Un-)normal abends auf dem Sofa keine Fragen stellt!
Neusprech
Das tolle Wort Bürgerversicherung, als Deckmantel für Sozialabbau.
Die Einführung des Orwellschen Neusprech als Amtssprache ist auch in Deutschland weitgehend erfolgreich abgeschlossen. Militäreinsätze sind Friedenspolitik, und die Minimierung der öffentlichen Daseinsfürsorge wird Sozialreform genannt.
Doch während reformunwillige Kleingeister noch daran herumnörgeln, daß die aktuell anstehende »Gesundheitsreform« die Krankenversicherten mit neun Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich belastet und zwar bei gleichzeitiger Verschlechterung der Versorgungsqualität, setzt die »sozial-ökologische Koalition« bereits zum finalen Keulenschlag gegen das System der gesetzlichen Krankenversicherung an. »Bürgerversicherung« nennt sich der Plan, und wie nicht anders zu erwarten, kommt er mit dem Mäntelchen der »sozialen Gerechtigkeit« daher.
Alle, also nicht nur lohnabhängig Beschäftigte, sollen einzahlen, und sozial Schwachen würde die Beitragszahlung natürlich subventioniert werden, heißt es bei SPD und Grünen. Sogar über die Einbeziehung von Mieteinnahmen und Vermögensgewinnen in die Versicherung wird nachgedacht.
Natürlich wäre nichts dagegen einzuwenden, wenn ein reiches Land wie Deutschland sein öffentliches Gesundheitssystem aus dem vorhandenen Volksvermögen speist, statt die Finanzierung auf die Bruttolohnsumme von Klein- und Mittelverdienern zu beschränken. Statt bürokratischer Verfahren wie dem »Risikostrukturausgleich« zwischen konkurrierenden Krankenkassen könnte ein einheitliches System der Krankenversicherung eingeführt werden. Die Eindämmung der Milliardenprofite der Pharmaindustrie durch Positivlisten und die Zerschlagung der mafiösen Monopolorganisationen niedergelassener Ärzte könnten die materielle Grundlage für ein Gesundheitssystem bilden, das über enorme Ressourcen für eine umfassende, bedarfsgerechte Versorgung verfügen würde.
Doch von all dem wollen die Bürgerversicherer natürlich nichts wissen. Vielmehr geht es ihnen um einen »fairen Wettbewerb« im Gesundheitssektor unter Einschluß profitorientierter privater Krankenkassen, wie es die SPD neuerdings fordert.
Gedacht ist ferner an eine vollständige Aufsplittung der Gesundheitsversorgung in Grund- und Wahlleistungen, wobei die »Bürgerversicherung« natürlich nur erstere abdecken würde.
Diese Variante wird kommen und zwar recht bald. Denn erst wenn das Thema »Gesundheitsreform« abgehakt ist, kann man sich wieder dem Hauptschlachtfeld im sozialen Krieg zuwenden: der mittelfristig geplanten völligen Abschaffung der solidarischen Altersvorsorge und ihre Ersetzung durch eine minimale staatliche Alimentation unterhalb der Armutsgrenze. Einen Namen hat dieses Projekt natürlich auch schon: Bürgerrente.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!