Gatanya
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Ich bin ja ein junger Spund, erst 16 jahre alt. Aber meine Eltern machen mich dafür verantwortlich dass es meinem vater gesundheitlich sehr schlecht geht. Mit meinem Glauben verfluche ich angeblich meine Familie und bringe Verderben über alle, denn ich bete den teufel an... Ich halte das leider nicht mehr aus, auch ihre politischen ansichten nicht. ich ziehe aus, es geht nicht anders..... aber wie mache ich das am besten? hat jemand tipps für mich?
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Hallo Gatanya.
Bevor Du erst einmal ausziehst, solltest Du wissen das man da auch viele Vorbereitungen, viele Strukturen schaffen muss. Vorallem in finanzieller Hinsicht, denn als 16 jähriges Mädchen weiß man noch nicht wie viele Kosten das mit sich bringt.
Ich könnte Dir folgendes raten. Bei mir war das früher nämlich nicht anders, als ich mein ch... "Glauben" abgelegt habe.
Wichtig ist, nicht zu stolz, nicht zu provokant die eigene Meinung nach Außen zu geben! Auch wenn es Dein Recht ist, geht das nach hinten los. Du würdest hilflos täglichen Diskussionen und Vorwürfen ausgeliefert sein. Du solltest versuchen die Lage bei Dir zu Hause in den Griff bekommen. Sie sollen nicht mehr glauben das Du an irgendetwas anderes glaubst oder betest, denn alles andere für die ist "teuflisch"!
Es hat auch keinen Sinn denen das in Ruhe zu erklären, aber das weißt Du wohl schon selber. Am besten Du redest darüber gar nicht mehr. Sei immer fröhlich und lächel, das ist wichtig. Sie werden Dich mit Sicherheit immer wieder mal sticheln, Dich provozieren und Dich für dies und das verantwortlich machen wollen, doch wenn Du Deine jugendliche Energie dahin gehend benutzt, Deine Meinung für Dich zu behalten und bei Provokationen immer! die Ruhe zu bewahren, wird der Tag kommen an dem Du nichts mehr von denen hörst!
Wenn Sie Dich dann mal in Ruhe fragen an was Du denn jetzt glaubst, dann sag einfach Du weißt nicht was Du glauben sollst, an nichts villeicht oder so. DA musst Du halt schauen wie Du Deine Eltern am besten um den Finger wickeln kannst.
Wichtig ist, das Du Deine Meinung, Dein Willen und Deine Überzeugung in Dir trägst, manchmal muss man eben auch zum eigenen Nutzen Kompromisse eingehen!
Ich hoffe ich war Dir damit eine Hilfe!
Gruß Naza
P.S. Versuch Dich auch nicht all zu oft am PC erwischen zu lassen, sonst sehen sie den als Ursprung Deiner "Veränderung" und wollen Dir noch die Benutzung dessen verbieten. Also immer achtsam sein!
Manchmal muss man Grenzen überschreiten, um neue Wege zu schaffen!
Ovanalon
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Hallo Gatanja,
Von der Sache ist es schon möglich so früh schon auszuziehen. Deine Eltern müßen dich dann finanziell unterstützen. Du bekommst das Kindergeld und auch Unterhalt. BaFög kannst du auch beantragen.
Du mußt dir aber bewußt sein, daß solch ein großer Schritt eine enorme Umstellung darbietet. Du bist dann fast auf dich allein gestellt.
Weißt du, die meisten Leute wollen nicht begreifen wovon du redest. Ich hab manchmal ähnliche Probleme. Die Mutter meiner Freundin dachte mal ich wär in einer Sekte, nur weil ich kein Fleisch esse und nicht in Kirchen gehe. Sie machen sich das Bild so, wie es ihnen gerade in den Sinn paßt. In den letzten Wochen habe ich gemerkt, daß die Einfachheit des Zweibeiners dort draußen kaum dem Wort "dumm" gerecht werden kann.
Doch diese Dummheit kannst du dir so zu Nutze machen. Gebe dich so wie deine Eltern es von dir erwarten. Sei eine einfach eine liebe Tochter und versuche Konfrontationen aus dem Wege zu gehen. Du weißt doch bestimmt wie deine Eltern dich am liebsten haben wollen. Und so mußt dich dich nach außen präsentieren. Laß die Diskusionen über Glauben usw. das versteht nämlich keiner und alle wundern sich was mit dir los ist. Meide stattdessen solcherlei Themen und zeige Verständnis für deine Eltern.
Dabei sollst du dich aber nicht verstellen, sondern einfach ein bischen schauspielern wenn man so will. Es sollte mich wundern, wenn sich dann nicht bald das Verhältnis zwischen dir und deinen Eltern verbessert.
Ansonsten schließe ich mich Nazas Worten an.
Ich habe gehört, daß du zu Muninn Kontakt hast. Ich würde sie einfach mal anrufen.
Liebe Grüße nach Potsdam!
Ovanalon
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Salve Gatanya,
Deine Eltern sind mit sich selbst unzufrieden. Jedenfalls Dein Vater
Das bekommt jeder in seinem Umfeld zu spüren. Ratschläge nehmen sie nur schwer an, da es ja viel einfacher ist andere für die eigenen Unzulänglichkeiten verantwortlich zu machen.
Du kommst mit neuen, ihnen fremden Themen, mit denen sie nichts anfangen können und automatisch läuft ein Programm an, daß nur das Ziel verfolgt Deine neuerworbenen Gedanken wieder zu löschen, so daß alles wie früher wird. Mit wie früher meine ich, daß Du Dich wieder auf den gleichen Stand begibst, wie jeder Bundesbürger.
Genau das solltest Du tun, allerdings nur nach Außen!
Wenn man es mal positiv sehen möchte, Du hast wieder etwas gelernt. Nämlich sich bedeckt zu halten und nicht unnötig aufzufallen. Du kannst selbst sehen, was es bringt, wenn man sein Umfeld zu sehr mit Dingen konfrontiert, für die sie nicht geeignet sind.
Mein Rat würde lauten: Versuche Dich zu arrangieren und zu Hause wohnen zu bleiben. Es wäre die einfachste Lösung. Demzufolge schließe ich mich zu 100% den Ausführungen von Naza an.
Meine Grüße
Bragi
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
Spiritys
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Liebe Gatanya,
vielleicht bringt dich das alles nicht auf den ersten Blick weiter. Aber sei versichert, dass wir alle ähnliche Situationen hatte, wie du jetzt.
Das Unverständnis der Bundesbürger, wie man nur an etwas anderes glauben könnte als die sog. Allgemeinheit. Und jeder der nicht an G**t glaubt, muss dem T****l zugetan sein, ist die gelungenste Manipulation seit es die Ch*****n gibt.
Ich selbst kann Dir ebenfalls nur den Rat geben, nach aussen hin das zu scheinen, was andere sehen möchten. Es ist nämlich völlig gleichgültig, ob man noch zu Hause wohnt oder nicht.
Ich hatte das "Glück" nicht mehr zu Hause zu wohnen und muss mich trotzdem noch rechtfertigen, warum ich kein Fleisch esse, warum ich die Kinder nicht ch******ch erziehe usw. usw.
Was ich aber im Laufe der Zeit bemerkt habe ist, dass ich selbst oft den Anlass dazu gegeben habe.
Anstatt in klare Konfrontation zu gehen, stelle ich Gegenfragen und schon sind die anderen in Erklärungsbedrängnis.
Anstatt (bei einer Einladung) zu sagen, dass ich kein Fleisch esse, lobe ich das Gemüse und den leckeren Salat und drängle nach dem Dessert, sodass das Hauptgericht "Fleisch" völlig zur Nebensache wird und auch keines auf meinem Teller landet.
Mittlerweile kocht die Familie extra für mich eine Extraportion Gemüse *zwinkert*
Arragiere Dich Gatanya, das erspart Dir Geld und mit Sicherheit irgendwelche "ungünstige" Gedanken Deiner Eltern im Falle eines Auszugs.
Kümmere Dich vielleicht um Deinen kranken Vater - suche nach alternativen Heilmöglichkeiten (je nachdem was her natürlich hat).
Diese Fürsorge wird Dir positiv ausgelegt.
Du bist - nur weil Du an etwas anderes glaubst - keine schlechtere Tochter. Im Gegenteil, es ist so wie Naza sagt, sei betont freundlich, fröhlich, guter Laune. Gib ihnen das Gefühl, dass es Dir supergut geht, das springt bestimmt bald auf sie über.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig "helfen". Finde die innere Ruhe und Du trägst sie nach außen und erntest sie dort.
Liebe Grüsse
Spiri
Abnoba
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Dem hier allgemein vorgetragenen Vorschlag zum `Durchhalten` kann ich mich nicht in jedem Fall anschließen. Je nach Intensität der `inneren Unruhen` mag dies kurzfristig eine Lösung sein. Sobald sich dieses Durchhalten über Jahre hinzieht, halte ich es für einen Menschen in der Entwicklung nicht nur einfach für nicht sinnvoll, sondern darüber hinaus für u. U. langfristig schädlich.
Ich beziehe das auf niemanden hier, aber persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, daß solche Ratschläge meist von solchen kamen, denen das persönliche Wohlbefinden betreffender Jugendlicher eher sehr gleich war und die in erster Linie darauf bedacht waren, nicht in etwas hineingezogen zu werden, was lästig sein könnte.
Was jedermanns gutes Recht ist - nur eine Hilfe ist es nicht.
Es ist recht gängig, daß sich ab einem gewissen Alter zwischen Elternhaus und eigener Persönlichkeitsentwicklung einige Abgründe auftun.
Ich halte Dich aber auch für intelligent und alt genug, unterscheiden zu können, ob es sich hierbei um eine vorübergehende, händelbare Phase handelt, oder ob es um Lebensumstände geht, die auf nicht absehbare Zeit Deiner physischen oder psychischen Gesundheit schaden.
Das sollte wirklich gut und ausführlich durchdacht werden.
Sollte ersteres der Fall sein, schließe ich mich meinen Vorrednern eindeutig an.
Trifft letzteres zu, befürworte ich eine konsequente Problemlösung - besser früher als später. In diesem Fall kann ich Dir gerne einige konkrete Ratschläge geben, wie und wohin Du Dich wenden kannst.
Nuculeuz
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@Abnoba:
So isses.
@Gatanya:
Alle oben haben wohl was richtiges gesagt, den Mix mußt Du individuell anpassen.
Viel Spaß und Erfolg dabei.
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Zitat:Ich beziehe das auf niemanden hier, aber persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, daß solche Ratschläge meist von solchen kamen, denen das persönliche Wohlbefinden betreffender Jugendlicher eher sehr gleich war und die in erster Linie darauf bedacht waren, nicht in etwas hineingezogen zu werden, was lästig sein könnte.
Was jedermanns gutes Recht ist - nur eine Hilfe ist es nicht.
Ganz einfach: Ziehst Du aus, hast Du sehr viele neue Herausforderungen zu bewältigen, die Dich zum Teil stark von Deinen eigentlichen Interessen abhalten könnten. Das Du noch so jung bist mag nicht völlig unerheblich dabei sein, weil es die Situation sicherlich noch erschwert. Es kann unter Umständen einige Zeit vergehen bis dann wieder eine zufriedenstellende Normalität eintritt. Zwischenmenschliches Unverständnis von Deinen Eltern wäre beinahe vorprogrammiert.
Ich meinte ja auch nicht, daß Du für immer bei Deinen Eltern wohnen sollst, aber vielleicht solltest Du wenigstens warten bis das normale Alter gekommen ist, um das Elternhaus zu verlassen. Bis dahin wirst Du sicher eine Lösung finden damit umzugehen.
Meine Grüße
Bragi
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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Die Frage macht sich sowieso an dem Punkt fest: Kannst du es dir finanziell leisten oder nicht? Wie wichtig ist dir ein zukünftig gutes Verhältnis zu den Eltern? Der Gedanke an das Abhauen ist schnell gedacht, aber wie schwierig ist es, ihn praktisch umzusetzen! Niemand soll sich zu Hause terrorisieren lassen, aber ebensowenig unbedacht davonlaufen. Deine Eltern sind auch ein fester Haltepunkt in deinem Leben. Es wäre auf jeden Fall ein Fehler, mit einer Cliquce mitzurennen und nur den "Spaß-Faktor" im Leben zu sehen. Sehr schnell gerät man auf die schiefe Bahn und bist Du stark genug, der zu widerstehen? Wie sieht Dein Freundeskreis aus? Ist der stark genug, dir Halt zu geben oder ist es nur ein Sturz in den sozialen Abgrund? Überlege vorher was du tust und laß dich nicht von emotionalen Gedanken zu einer Handlung hinreißen, die man dann später wieder bereut.
Inka
Gatanya
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Vielen dank für eure Antworten. Ich werde sie mir zu herzen nehmen und darüber nachdenken...
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