Anlage von Kleinstbiotopen
#1
Plant am Besten jetzt im Januar schon die Anlage von kleinen Bereichen, mit denen Ihr Nützlinge fördert.
Gartenecken, die sich selbst überlassen bleiben, bieten einer Vielzahl von Tieren Unterschlupf und Nahrung. Neben der Anlage solcher Kleinstbiotope sollte der Garten möglichst abwechslungsreich gestaltet werden und viele verschiedene Lebensräume aufweisen, etwa einen Teich, eine Trockenmauer, eine Wildstaudenpflanzung und eine Hecke aus heimischen Gehölzen. Nachfolgend einige Beispiele mit Hinweisen zur praktischen Umsetzung.
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#2
Es folgen der Name des Nützlings, dann unter 1. ihre Beutetiere und als 2. Fördernde Maßnahmen und bevorzugte Lebensräume

Vögel
1. Insekten aller Art
2. Nisthilfen, Vogelbad, Vogelschutzhecken


Spitzmäuse
1. Engerlinge, Drahtwürmer
2. ruhige Gartenecken mit Wildwuchs

Igel
1. Käfer, Schnecken, Würmer, Wühlmäuse
2. Hecken, ungemähte Wiesenstreifen, Reisg- und Laubhaufen

Reptilien (Eidechsen, Blindschleichen)
1. Insekten, Schnecken, Würmer
2. locker geschichtete Steinhaufen, sonnige Trockenmauern, Totholzhaufen

Amphibien (Kröten, Frösche)
1. Schnecken, Insekten, Würmer
2. naturnaher Teich mit reicher Ufervegetation, Totholzhaufen, Steinhaufen

Spinnen
1. versch. Insekten
2. Unkrautecken, Ruderalflächen, Totholzhaufen, Steinhaufen

Wanzen, Käfer (Marienkäfer, Raubwanzen)
1. Blattläuse, Spinnmilben, Schildläuse, Schnecken, Fliegen, Mehltaupilze
2. Totholzhaufen, Lesesteinhaufen, Reisighaufen, Unkrautecken, Ruderal-
flächen, Korb- u. Doldenblüter pflanzen

Ohrwürmer
1. Blättläuse, Mehltaupilze
2. Tontopf mit Holzwolle füllen und in Sträucher hängen, Ruderalflächen

Hautflügler (Bienen, Hummerln, Schlupfwespen, Florfliegen, Schwebfliegen)
1. Insekteneier und -larven, Blattläuse, Spinnmilben (außerdem wichtig für Bestäubung
2. Unkrautecken, Totholzhaufen, Strohhalm- oder Schilfhalmbündel aufhängen, vielfach durchbohrte Holzklötze aufhängen, Futterpflanzen anbauen
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#3
Totholzhaufen:

Wurzelstrünke, trockene Zweige und Äste oder einen morschen Baumstamm an einer ruhigen, abgelegenen Stelle lose aufschichten bzw. plazieren, den sich einstellenden Wildwuchs dulden
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#4
Stein- und Sandhaufen:

Feldsteine, Kiesel und/oder Sand an sonniger, trockener Stelle lose aufschichten und den Wildwuchs dulden
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#5
Unkrautecke:

an einer unauffälligen Ecke den sich selbst einstellenden Wildwuchs dulden, nicht mähen oder schneiden
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#6
Ruderalfläche:

eine sandige, steinige oder feuchte Stelle im garten sich selbst überlassen, den Wildwuchs dulden

Stroh- oder Schilfbündel:

trockenes Stroh oder Schilfhalme zu einem Bündel zusammenschnüren, an einer sonnigen, geschützten Ecke aufhängen

Holzklotz:

ein Stück trockenes Holz mit vielen Bohrungen (verschiedene Duchmesser) versehen und an einen sonnigen Platz aufstellen

Vogelschutzhecke:

freiwachsende HEcke aus heimischen, bedornten, fruchtenden Gehölzen pflanzen ( Schlehe, Holunder, Weißdorn, Berberitze)

Bienenweide, Futterpflanzen:

Gehölze und Stauden pflanzen, die Nutzinsekten (vor allem Bienen) zur Ernährung dienen: Weiden, Zierkirschen, Schlüsselblumen, Disteln, Mädesüß, Bienenfreund, Korb- und Doldenblütler, ungefüllt blühende Arten


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#7
ich werde versuchen ein paar Sachen zusätzlich bei uns umzusetzen. Wir bieten bereits (unbeabsichtigt) vielen Nutztieren Unterschlupf aber jetzt kann ich mal etwas unterstützend eingreifen und noch ein paar gezielte Panecken bauen.

Danke für die Tipps.
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#8
Mein Tip zur Anlage eines Kleinstbiotopes, der im kleinsten Garten ohne viel Aufwand und Kosten machbar ist:

Kauft Euch für ca. 6 Euro eine 100 Liter Mörtelwanne im Baumarkt. Das sind diese Plastikwannen mit ca. 80x50 und 40cm hoch.
Grabt die Mörtelwanne am gewählten Platz bündig mit dem Rand ein und Ihr habt Euren Miniteich.
Über den Rand legt die Grassoden des Aushubs.
Einen Teil des Randes belegt ihr mit einer Ansammlung flacher Flußsteine und Kiesel. Vielleicht noch eine dekorative Wurzel, die halb im Wasser hängt, und Ihr werdet staunen, was sich schon nach einigen Monaten dort alles tummelt.
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#9
Ich finde es sehr phantasie- und geschmacklos, eine Mörtelwanne als Gartenteich zu vergraben.
Man sollte in seinen Garten etwas mehr Hingabe investieren, als eine viereckige Wanne!
Hast Du in der Natur schon mal viereckige Seen gesehen?
Die Natur bietet schöne Rundungen mit lauschigen Plätzen, die zum Verweilen einladen,
Oasen in mitten des Wahnsinns um Kraft zu tanken, um die Perfektion der Natur zu entdecken.
Die schönsten Parkanlagen, übrigens mit Teichen, Bachläufen und anderen Wasserspielen wurde alle ohne Folie und Mörtelwanne angelegt.
Es gibt also auch weitaus bessere Möglichkeiten einen Teich anzulegen.

Man kann eben auch vom Garten auf den Besitzer schließen! Blinzeln
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#10
Die viereckige Form wird gar nicht bemerkt, wenn die Ecken mit Stein- und Wurzeldeko abgerundet sind.
Dann wird die Kante mit Moos und Bepflanzung kaschiert, und niemand kann jemals eine Mörtelwanne entdecken, garantiert !

Wer es natur-pur will, muss eben einen Teich graben und mit Lehm ausstopfen.
Ist aber je nach Untergrund nie ganz wasserdicht.
Muß vielleicht mehrmals nachgebessert werden, bis sich das Wasser auch hält.
Das kann aber für manche Teichbewohner tödlich enden . . .
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