Memoiren Einer Idealistin
#1
Wie ist eine wahre Frau? Diese Frage wurde hier gestellt. Ich selbst besitze ein diesbezügliches Vorbild, an welchem ich mich im Zweifelsfall gern ausrichte. Die Rede ist von Malwida von Meysenbug. Die Vorkämpferin der Frauenrechtsbewegung in Deutschland und doch keine biestige Emanze und Flintenweib, wie (leider) so viele andere, die sich beim Kampf für die Rechte der Frauen selbst vermännlichen und das Klischee der Patriarchaten damit erfüllen.

Malwida ist hingegen eine Frau mit Stil, ein Kämpferin, ein kulturvolles und gebildetes Wesen, die immer Frau geblieben ist. Sie hatte ihre Ideale für die sie kämpfte und sie blieb selbst dann ihren wahren Freunden und Zugehörigkeiten treu, als es seelisch weh getan hat.

Am bekanntesten ist sicherlich ihr "Der Frauenschwur", aber im Sinne der hiesigen Forumsdiskussion möchte ich eher das aus dem Jahr 1877 stammende "Verstandesbildung und Sittlichkeit" empfehlen. Zunge raus


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1848 tritt von Meysenbug für die Revolution ein, 1852 muss sie deswegen ins Londoner Exil fliehen. Sie setzt sich zu diesem frühen Zeitpunkt für die ökonomische Unabhängigkeit und die rechtliche Gleichstellung der Frau ein, betätigt sich in diesem Sinne auch als Pädagogin und Schriftstellerin. Die Memoiren einer Idealistin begeistern nicht nur den 32-jährigen Friedrich Nietzsche. Dabei ist ihre "Weltanschauung" nicht unumstritten: das Urteil schwankt zwischen "Vorkämpferin für die Frauenbewegung" und "phantastischer Schöngeist".




Sei!
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#2
Hallo Violetta,


ich gebe zu das mir diese Dame völlig unbekannt ist- nun bin ich aber neugierig und so werde ich mich in den weiten des Netzes mal etwas auf die Findung machen nach weiterem Input.

Ich fände toll, wenn du auch hier an dieser Stelle etwas mehr über diese Dame schreibst.

Gruß


die Elbin
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#3
Goggle sei Dank, gleich der erste Link ein Treffer! Lol
Diesen "Abriß" über ihre Person fand ich also im Netz, und da sind mir doch ein paar Sachen gleich ins Auge gefallen. Interessante Person, interessante Verknüpfungen.... ich danke an dieser Stelle mal für den Verweis auf sie, und hinterlasse eine Zusammenfassung. (Quellenangabe am Ende des Textes)



Malwida von Meysenbug wurde am 28. Oktober 1816 in Kassel als Malwida Rivalier geboren und verbrachte hier ihre Kindheit. Ihr Vater Carl Rivalier entstammte einer hugenottischen Familie. Als Freund und Hofbeamter, später Staatsminister des Hessischen Kurfürsten Wilhelms II., der im Geiste des Wiener Kongresses regierte, wurde er 1825 für besondere Verdienste geadelt. Mit der reaktionären Politik in Kurhessen identifiziert, wurden er und seine Familie im Zuge der Revolution von 1831 Ziel tätlicher Angriffe - Steine wurden gegen die Fenster des Hauses der Familie geschleudert.
Die Mutter zog daraufhin mit den Töchtern nach Detmold. Trotz der traumatischen Eindrücke in der Kindheit sympathisierte Malwida von Meysenbug im Erwachsenenalter mit der Revolution von 1848, nannte sich Anhängerin der "demokratischen Partei" und "Sozialistin", interessierte sich für die "soziale Frage". Obwohl Frauen zu den Sitzungen des Vorparlaments in der Frankfurter Paulskirche nicht zugelassen waren, gelang es ihr mit gleichgesinnten Frauen sich Einlass zu verschaffen. Erste Gedanken zur Emanzipation der Frau wurden um diese Zeit von ihr formuliert.
Nach dem Scheitern der Revolution studierte sie 1850 an der bald von den Behörden wieder aufgelösten Hamburger Hochschule für das weibliche Geschlecht. Nach einer Hausdurchsuchung in Berlin aufgrund ihrer Kontakte zu führenden Demokraten und angesichts einer drohenden Verhaftung emigrierte sie 1852 nach London. Dort verdiente sie ihren Lebensunterhalt mit Unterrichten, Übersetzungen und schriftstellerischen Arbeiten. Sie wurde Erzieherin im Haus des russischen Revolutionärs Alexander Herzen und vertrat Mutterstelle bei der jüngsten Tochter Olga Herzen bis zu deren Heirat mit dem französischen Historiker Gabriel Monod im Jahr 1873.


Malwida von Meysenbug kannte viele bedeutende Persönlichkeiten ihrer Zeit und führte einen ausgedehnten intensiven Briefwechsel mit ihnen. Das waren in London Johanna und G*ttfried Kinkel, Carl Schurz, Alexander Herzen, Giuseppe Mazzini und Giuseppe Garibaldi. Als sie sich Anfang der 60er Jahre zweimal längere Zeit in Paris aufhielt und später, als sie vorübergehend in Bayreuth und dann ständig in Rom lebte, kamen Richard Wagner, Friedrich Nietzsche , der Maler Franz von Lenbach und der damals noch unbekannte Romain Rolland hinzu. Mit ihrer Weltläufigkeit, der Beherrschung von fünf Sprachen ihrem breit gefächerten Interessen für kulturelle und politische Belange kann sie mit Recht als eine Europäerin ersten Ranges bezeichnet werden.
Ihr Hauptwerk erschien 1869 zunächst in Französisch, 1876 dann erweitert in Deutsch unter dem Titel "Memoiren einer Idealistin". Es erlebte viele Auflagen und beeinflusste bis in das 20. Jahrhundert hinein Generationen von Frauen. Sie forderte die Emanzipation der Frau und betonte für deren Realisierung den Anspruch auf Bildung und Beruf. Auch zeichnen die Memoiren ein interessantes Zeitbild über den Zeitraum eines halbes Jahrhunderts.
Malwida von Meysenbug starb am 26. April 1903 in Rom. Ihr Grab befindet sich auf dem Cimitero accatolico bei der Cestius Pyramide neben dem Grab von Goethes Sohn.


Quelle: http://www.meysenbug.de/zur_person.htm%5Dmeysenbug



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#4
Die heutigen Frauenrechtlerinnen wollen lieber Männer sein. Wenn man denen so zuhört, ist in ihrem Hirn kein Platz für Heim, für Gemütlichkeit oder dafür, ein Männerherz mit Charme und holder Weiblichkeit zu erwärmen. Die Männer rennen ihnen weg, und sie tun Recht daran. Sollen sie sich lieber richtige Frauen suchen, und nicht solche, mit denen sie tagtäglich um die Alpha-Tier Rolle streiten müssen.
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#5
Hallo Inka,


da hätte ich doch gleich eine Frage, auch wenn ich deinen Text Sinnmäßig durchaus erfasse und den Inhalt auch nicht großartig in Frage stelle:

was genau verstehst du unter "holder Weiblichkeit" ?
Der Klang dieser Worte ist durchaus von Liebreiz und läßt mich an längst vergangene Zeiten denken.... und doch wüßte ich gerne deine Definition dieser Begrifflichkeit.



die Elbin


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#6
da ist sie wieder die frage: wie ist eine richtige frau oder wie hat sie zu sein?

vielleicht sollte man einfach mal ein paar wichtige punkte aufzaehlen, wie frau ist und wie sie keinesfalls sein sollte.

ich zaehle mal jeweils immer einen punkt auf und jeder schreibt dazu seine meinung also ich fange gleich mal an.

eine frau sollte sich ausserhalb der eigenen vier waende nicht in den vordergrund draengen, sondern diese rolle ihrem partner ueberlassen.

eine frau sollte innerhalb der eigenen vier waende dem partner deutlich mitteilen, was sie von ihm in puncto: familienvertretung nach aussen von ihm erwartet. also, die gemeinsame marschrichtung mit dem partner festlegen, die der mann dann im aussen fuer beide vertreten muss.

gruesse von alexis
EigenSinnige Frauen
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#7
Hallo Alexis,


also ich bin durchaus für eine solche Aufarbeitung, denn meiner Meinung nach sind in der heutigen Zeit diese Rollenverteilungen derart verwischt, daß nichts anderes als ein völlig konfuses Bild überbleibt, keiner mehr so recht weiß was eigentlich mit seiner Rolle als Mann oder Frau verbunden ist... und somit das Beziehungschaos eine zwangsläufige Folge ist (und nicht nur da, das gesamte Leben ist ja davon betroffen). Ob das jetzt allerdings unter den Punkt Geschichte paßt.... da scheiden sich sicherlich die Geister, aber das soll jetzt für mich auch nicht zum Gegenstand meiner Antwort werden.

Du hast gleich zwei Punkte angeführt.... bei denen ich nicht so recht weiß ob sie nicht eher ein Widerspruch sind? Nach außen soll die Frau dem Manne den aktiven Part lassen (was ich nachvollziehen kann, steht doch Weiblichkeit auch für das Passive, Empfangende), wie aber paßt diese Passivität, wenn sie den Mann daheim instruiert? Diese beiden Vorschläge zusammen, erwecken in mir das Bild, daß die Aktivität des Mannes nur eine scheinbare ist, und die eigentliche Lenkung bei der Frau liegt. (da fällt mir folgendes Zitat zu ein "hinter jedem starken Mann steht eine Frau" Lol)

Ich gebe zu, daß mich das jetzt doch etwas verwirrt....

die Elbin
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#8
hallo elbin!

ich meine, dass mann und frau so eine art team sind. also es gibt einen familienrat, bei dem mann und frau und auch eventuelle kinder mitreden duerfen. da wird alles wichtige besprochen. ausserdem gibt es ja die vielen alltagsgespraeche. hier sagt jeder seine meinung und versucht sie dem anderen gegenueber so gut wie moeglich zu begruenden. dann wird gemeinsam und unemotional entschieden, was das beste für das team ist und welches der effizienteste weg zur umsetzung ist.

dem mann kommt die aufgabe zu, diese entscheidung zu reaslisieren und nach aussen hin zu vertreten. die frau hat ihn diesbezueglich zu unterstuetzen, auch dann, wenn sie urspruenglich eine andere meinung hatte, muss sie nach aussen zu dem mann stehen. das ist fuer maenner sehr wichtig - diese mache im aussen. :-)

viele frauen machen den fehler, dass sie mit den maennern oeffentlich diskutieren und andere noch als schiedsrichter beteiligen wollen und so zum mitreden und reinreden in das team ermutigen. da macht das ego der maenner aber nicht mit. Zunge raus im stillen kaemmerlein sieht die sache schon ganz anders aus *hihi kluge frauentaktik*

so habe ich das gemeint.

alexis
EigenSinnige Frauen
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#9
Zitat:dem mann kommt die aufgabe zu, diese entscheidung zu reaslisieren und nach aussen hin zu vertreten. die frau hat ihn diesbezueglich zu unterstuetzen, auch dann, wenn sie urspruenglich eine andere meinung hatte, muss sie nach aussen zu dem mann stehen. das ist fuer maenner sehr wichtig - diese mache im aussen. :-)

Hallo Alexis!

Es geht dabei nicht nur um die Mache. Es ist ein spirituell sehr bedeutsamer Punkt. Wenn die Gefährtenschaft wirklich erfolgreich sein will, ist eine diesbezügliche Einigkeit ein absolutes Muß! Dabei genügt es nicht, daß die Frau dem Mann (oder umgedreht) nach außen Recht gibt, lächelt und ansonsten anders denkt, sondern sie (oder er) muß auch innerlich 100% zu der abgemachten Sache stehen und sie dadurch spirituell fördern. Es ist de facto der gemeinsame Wille!

Erst so ergibt sich eine wirklich erfolgreiche Zusammenarbeit.

Anderseits würde eine gegenseitige Blockade entstehen, bei der sich der eine über den Fehlschalg des anderen freut - weil er auf diese Weise ja am Ende Recht behält. Also ein Gegeneinander, aufgrund von Egobefriedigung, statt den gemeinsamen Beschluß zu unterstützen und den gemeinsamen Erfolg anzustreben.

Grüße
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#10
Elbin schrieb:Du hast gleich zwei Punkte angeführt.... bei denen ich nicht so recht weiß ob sie nicht eher ein Widerspruch sind? Nach außen soll die Frau dem Manne den aktiven Part lassen (was ich nachvollziehen kann, steht doch Weiblichkeit auch für das Passive, Empfangende), wie aber paßt diese Passivität, wenn sie den Mann daheim instruiert? Diese beiden Vorschläge zusammen, erwecken in mir das Bild, daß die Aktivität des Mannes nur eine scheinbare ist, und die eigentliche Lenkung bei der Frau liegt. (da fällt mir folgendes Zitat zu ein "hinter jedem starken Mann steht eine Frau" Lol)


Das ist nur scheinbar ein Widerspruch. Für das natürliche Funktionieren einer
Beziehung ist m. E. nach Voraussetzung, daß einer oder beide Menschen sich dem selben Lebenszweck hingeben, bzw. die Ziele des anderen zu ihren eigenen machen. Das ergibt das Aufeinander-Abgestimmtsein der Ziele. Die Ausrichtung des Zwecks ist der Zustand, aus dem eine mächtige Beziehung geformt werden kann.
In den meisten Fällen gibt es einen Macht-Geber (in der Regel die Frau) und einen Macht-Empfänger (in der Regel der Mann). Macht zu haben ist für den Macht-Empfänger mit keinerlei falschem Stolz verbunden, er erinnert sich stets, woher sie kam. Derjenige, der sich hingibt und Macht abgibt, tut das bedingungslos - nichts, was der Empfänger tun kann, wird Machtverlust zur Folge haben. Der Empfänger nimmt diese Macht und benutzt sie, um die Beziehung in Perfektion zu manifestieren. Beide sind in ihrem Erleben der Beziehung befriedigt, ein Zustand der Verpflichtung und Loyalität existiert.
Normalerweise wird der Macht-Empfänger, der sichtbare Kanal, durch den an die Welt Macht in Form von Beiträgen weitergegeben wird, betrachten. Dies ist jedoch nur dem Anschein nach so. Jeder aus einer solchen Beziehung stammende Beitrag zur Welt kann bis zu seiner Machtquelle zurückverfolgt werden.
Wie gesagt, dies wäre meiner Meinung nach der natürliche Zustand einer Beziehung. Es gibt natürlich unterschiedliche Wege, um ein solches Funktionieren zu verhindern, wie z.B. die Macht-Quelle gibt ihre Macht unter der Bedingung, daß sie auf eine bestimmte Art verwendet werden muß, andernfalls sie sie zurücknimmt, sprich, die Unterstützung zurückzieht. Oder der Macht-Empfänger vergißt, woher sie kam und erkennt die Quelle nicht an. Oder einer/beide sind nicht bereit mit ihrer Position des Macht-Gebers oder -Empfängers in der Beziehung zufrieden zu sein, etc., etc..

Ich meine mich auch zu entsinnen, daß die alten Ägypter eben um dies symbolisch auszudrücken, oft bildlich oder in Form von Statuen den Pharao auf dem Thron sitzend, die Gemahlin des Pharaos neben oder hinter dem Thron stehend darstellten.

Gruß,
Abnoba
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