Instinkt vs. Intuition - Druckversion +- Tal der weisen Narren (https://www.pagan-forum.de) +-- Forum: Alltagsgeschehen (https://www.pagan-forum.de/forum-7.html) +--- Forum: Bewußtseinsinhalte (https://www.pagan-forum.de/forum-17.html) +--- Thema: Instinkt vs. Intuition (/thread-816.html) |
Re: Instinkt vs. Intuition - Inte - 14.05.12008 Ich würde Instinkt und Intuition schon unterscheiden. Instinkt als die biologische Grundlage, die jedem gegeben ist, wenn auch manchmal verschüttet. Intuition gründet sich auf den Erfahrungen und lässt sich auch trainieren und damit erwerben und verbessern. Mit Instinkt wird man geboren, Intuition ist meiner Meinung nach zunächst nicht vorhanden. Der Instinkt folgt immer dem biologischen Trieb, letztlich ist jeder Instinkt Folge des Überlebenstriebes. Fressinstinkt, Fluchtinstinkt, Schutzinstinkte usw. Beim Menschen sind sie manchmal verschüttet, und sie schützen z.B. ihre Kinder nicht, trotz Kindchenschema, was den Schutzinstinkt auslösen sollte. Oder sie fliehen nicht bei Bedrohung, sondern ertragen usw. Instinkte rühren für mich an Emotionen, auf die „automatisch“ reagiert wird. Intuition ist das genaue Hinsehen, genaue Wahrnehmen und Abgleichen mit Erfahrungen und Wissen. Es ist letztlich rational gesteuert nach meiner Meinung. Intuition lässt uns Situationen mit gemachten Erfahrungen vergleichen und vor diesem Hintergrund handeln. Mit sehr gut geschulter Intuition ist es diesen „Magiern“ ja sogar möglich, aus kleinsten und für Ungeschulte kaum wahrnehmbaren Reaktionen auf ihre Fragen hin, sogar gedachte Worte zu erkennen. Re: Instinkt vs. Intuition - anicca - 14.05.12008 Inte schrieb:Mit Instinkt wird man geboren, Intuition ist meiner Meinung nach zunächst nicht vorhanden. Ja, Instinkt ist eigentlich 'biologisches Programm'; automatisierte (Re-)Aktion. Intuition jedoch ist grad bei jüngeren Kindern oft noch stark vorhanden, wird aber eher unbewußt verarbeitet. Es ist die Wahrnehmung und Umsetzung, die hier 'geschult' werden muß; das sprichwörtliche "mit offenen Augen durch's Leben gehen". Re: Instinkt vs. Intuition - THT - 14.05.12008 Ich könnte Seiten über unterschiedliche Intuitionen, die mir bisher aufgefallen sind schreiben. Das würde aber nur verwirren und nicht entwirren - die Entwirrung ist aber das Ziel einer sinnvollen Sprach-Diskussion, deswegen lasse ich das und beschränke mich auf den Vorschlag, den Naturtrieb (Instinkt) von dem höheren Einsichtsvermögen (Intuiton) etwas abzugrenzen. So in meiner Einleitung geschehen. Instinkt und Intuition sind aus einem verwandten "Frequenzbereich", wenn man so sagen will. Das ist auch meine Meinung. Das "versus" in der Überschrift sollte keinen unüberbrückbaren Gegensatz andeuten, sondern nur eine sprachliche Gegenüberstellung. Meine Absicht mit diesem Thema war und ist nicht unnötige Haarspalterei, sondern eine Veredelung des Sprachgebrauchs. Das zeichnet m.M. auch eine Elite aus: Daß sie sich sprachlich treffend ausdrückt und nicht wahllos Worte verwendet. Das beginnt bei der Vermeidung von unnötigen Anglizismen und führt idealerweise früher oder später zu einem bewußten Gebrauch eines jeden einzelnen Wortes bis hin zur Berücksichtigung lautmagischer Wirkungen. Selbstredend, daß man das nur begleitend zu sonstigen logischen Tagesabläufen machen kann, denn schnell wird sowas zu einer "Vollzeitbeschäftigung". Es bleibt meist nichts anderes übrig, als aumerksam zu sein und hin und wiede wichtige, einzelne Worte in dem Sinne zu hinterfragen: "Was sage ich da in Wirklichkeit?" Das alles hilft natürlich wenig bei der Beurteilung, ob es sich nun hier nicht doch um eine Haarspalterei handelt! Wenn man sich aber vor Augen hält, daß weder Instinkt noch Intuition deutsche Worte sind, der informative Komplex, der hinter diesen Worten steht aber das A und O jeglichen Menschseins auf dieser Welt darstellt, dann ist eine genauere Betrachtung wohl angeraten. Dabei stellt man schnell fest, daß in der Antike Intuition und Instinkt anders gehandhabt wurden, als heute - genaugenommen treffender: In der Antike war "Intuitus" die Fähigkeit zur Wahrnehmung und Auswertung (!) von Beziehungen alles Seienden untereinander (das ist natürlich wieder meine eigene Formulierung, aber es bringt den Inhalt in etwa herüber). Es hat also eine Art neutralen, übergeordneten Status. Heutzutage in der modernen Welt wird mit Intuition einfach jede Wahrnehmung/Auswertung bezeichnet, die ohne Beteiligung des rationalen Bewußtseins stattfindet. Das kann dann in Wirklichkeit mal ein Pheromon sein (bei Instinkten z.B.), mal ein Bauchgefühl (auch Instinkt), unbewußtes Auralesen, dann mal eine spontan aufgeschnappte telepathische Botschaft oder mal eine vage Rückerinnerung oder deja Vu. Also eine mehr als mangelhafte Umschreibung für eine Vielfalt an erweiteren Informationsflüssen. Die alte Auffassung der Intuition aber ist ein Super-Begriff, der eben sämtliche Sinneseindrücke und auch alle oben aufgelisteten Informationsflüsse und noch mehr einschließt, indem sie alle zur Verfügung stehenden Daten außerhalb der Raum-Zeit auf ihre Beziehungen untereinander hin auswertet. Das Ergebnis ist immer das jeweils unter den Umständen optimale. Diese Raum-Zeit transzendierende Eigenschaft ist aber auch in manchen Fällen dem Instinkt zu eigen. Immer dann, wenn sich ein Bauchgefühl breit macht oder der "Zeh juckt", wenn es also einen anstachelnden, antreibenden Charakter hat wird der Instinkt zum Spezialfall der Intuition. Der anstachelnde Charakter ist besonders in Gefahrensituaionen oder allgemein in Situationen in denen schnelles oder baldiges Handeln eforderlich ist notwendig. Deswegen heißt es z.B. auch treffend "Gefahreninstinkt " oder "Überlebensinstinkt" und nicht "Gefahrenintuition" (klingt sogar lächerlich). Feinstofflich macht sich der Instinkt über das Solarplexuschakra und Nabelchakra bemerkbar (daher auch Bauchgefühl), die Intuition im Bereich der Zirbeldrüse, wo auch der höhere Willensimpuls nahe ist. Hier spiegelt sich mein einleitender Vergleich, den Instinkt als die unwillkürliche Intuition zu betrachten. Perfektes Analogiegesetz. Lieben Gruß Re: Instinkt vs. Intuition - THT - 14.05.12008 @Inte: Eben gerade wegen dieser verbreiteten Auffassung von Instinkt, wie Du sie hier auch darstellst, wollte ich unter anderem eben diesen Vorschlag zur Differenzierung Instinkt/Intuition vorschlagen. Damit auch Forenteilnehmer, die nicht zum Stammpersonal gehören, wissen um was es geht. ;-) Der Begriff Instinkt wurde inzwischen wieder von der Wissenschaft "freigegeben" und mit "angeborenem Verhaltensmuster" ersetzt. Siehe dazu sogar Wikipedia. "Angeborenes Verhaltensmuster" wäre für mich aber nur der niedere Aspekt des Instinktes. Ein Basisprogramm/Bios der Natur für das betreffende Lebewesen eben. Angeboren ist m.M. auch die Intuition, sie ruht aber noch beim Neugeborenem meist "in sich selbst". Erst mit dem erwachen des pers. Willens kommt es auch zu einem willkürlichen Einsatz. Spätestens aber, wenn der Körper besetzt wird. Gruß Re: Instinkt vs. Intuition - nguyen - 14.05.12008 Ich kann dir sehr gut folgen, obwohl meine Muttersprache zum beispiel keine exakten Definitionen in solchen Bereichen geben kann. Über dein Anliegen, deinen Zitat:Vorschlag, den Naturtrieb (Instinkt) von dem höheren Einsichtsvermögen (Intuiton) etwas abzugrenzen, muss ich etwas nachdenken. "höher" und "natürlich" bezeichnet m.E. das Gleiche, also sollte man knappe Definitionen finden, die die Bedeutungen spezifischer gegenüberstellen, das Prinzip hat sich ja in Biologie und Chemie bewährt. Trieb gefällt mir nicht, weil "getrieben werden" ja ein fremdbestimmter Vorgang ist, und Triebe in der Psychologie ja meistens nicht wirklich eigene Motivationen des Handelns bezeichnen. Eine Motivation ist ja genauso ein Potential wie ein Einsichtsvermögen. Also würde ich deine Definition so formulieren: Instinkt = natürliches/körperliches (durch Hormone oder Pheromone ausgelöstes) Handelnspotential Intuition = natürliches/eigenes Erkenntnispotential Re: Instinkt vs. Intuition - THT - 14.05.12008 Zitat:Trieb gefällt mir nicht, weil "getrieben werden" ja ein fremdbestimmter Vorgang ist, und Triebe in der Psychologie ja meistens nicht wirklich eigene Motivationen des Handelns bezeichnen. Eben darum gehts. Ums getrieben werden. Das ist ja m.M. der Witz beim Instinkt. Wer glaubt, den Instinkt dem logischen Willen unterwerfen zu können, irrt gewaltig. ES WILL. Man kann ihn höchstens mit dem Intellekt-Selbst ignorieren - was leider zu oft geschieht - oder eben drauf achten. Das ist auch nicht eine Sache der "Meinung", sondern der wörtlichen Übersetzung: stingere: anstacheln, antreiben. Hab ich ja schon erklärt gehabt. ->stinctum: angestachelt. Also auch nicht nur ein Potential, sondern eine Realisierung. Instinkt als Potenzial heißt dann eben einfach Instinktpotenzial, das geht z.B. im Gegensatz zum Englischen in der deutschen Sprache ja so reibungslos - das Kombinieren von Worten. Jetzt kann man natürlich hergehen und einfach behaupten, daß Intuition trotzdem dasselbe ist. Dann definiert man das eben so. Das ist dann eine Vereinfachung mit der man leben kann oder nicht und ist m.M. auch eine rein foreninterne Definition. Denn die Worte sind eben unterschiedlich. Aus Gräsern werden nicht plötzlich Bäume, nur weil man das eben so vereinfachen will - auch wenn beide Pflanzen sind und Photosynthese betreiben. Dasselbe Phänomen trifft beispielsweise auch auf die Logik zu. Hier im Forum wird auch die Logik als Synonym für rationales Bewußtsein/Intellekt verwendet obwohl das eben genaugenommen nicht stimmt, denn die Logik ist ein neutrales Werkzeug - ein wesentlicher Bestandteil der Ratio - aber nicht identisch. Logik ist passiv. Sonst hätte eine künstliche Intelligenz ja automatisch ein aktives Ich-Bewußtsein, nur weil es logisch aufgebaut ist. Aber man weiß eben in der Regel was gemeint ist, deswegen stört mich das auch nicht weiter beim diskutieren. "Höheres Einsichtsvermögen" hatte ich nur deswegen so geschrieben um es vom rationalen Einsichtsvermögen zu unterscheiden und nicht vom Instinkt. War nicht 100%ig klar formuliert von mir. Bei Tieren kann es auch höheren Instinkt geben, dafür ist dann wohl PAN zuständig. Das hat man ja beim Tsunami auf Thailand gesehen. Die Elefanten beispielsweise sind vorher genau so weit zurückgewichen wie das Wasser später gekommen ist. So eine "prophetische" Leistung ist nicht nur mit chemischen Botenstoffen oder anderen erweiterten Sinneswahrnehmungen zu erklären (dem Tsunami geht der eletromagnetische Tsunami "unsichtbar" voraus. Viele Tiere können diese Schwankungen bewußt wahrnehmen und reagieren, bevor die physische Wasserwelle eintrifft). Zitat:Instinkt = natürliches/körperliches (durch Hormone oder Pheromone ausgelöstes) Handelnspotential Eben genau das ist der Punkt: Diese Instinktdefinition wäre nur die "biologische". Diese Definition für den Instinkt wurde offiziell abgeschafft. Das sind jetzt "angeborene Verhaltensmuster", was ich persönlich auch tatsächlich passender und vielfach klarer finde, denn wäre der Instinkt nur auf das triebhafte verhaltensmuster (->Starrheit) beschränkt, dann könnte man ihn kaum als dem Verstand überlegen darstellen. Instinkt in der Form wie ich ihn vorschlagen wollte, ist aber ein Sonderfall der Intuition. Vielleicht oben "Verhaltenspotential" statt Handelns-/Aktionspotential und die Beschränkung auf körperlich weglassen. Auch die Auslöser weglassen, denn es können auch nicht-stoffliche Auslöser sein. Ich hoffe ich konnte meinen Standpunkt einigermaßen verdeutlichen und verabschiede mich auch an dieser Stelle in die Koboldwochen. Re: Instinkt vs. Intuition - Inte - 17.05.12008 Zitat:Intuition jedoch ist grad bei jüngeren Kindern oft noch stark vorhanden, wird aber eher unbewußt verarbeitet. Es ist die Wahrnehmung und Umsetzung, die hier 'geschult' werden muß; das sprichwörtliche "mit offenen Augen durch's Leben gehen". Ja, Du hast Recht, anicca, finde ich! Sie ist bei Kindern gerade vorhanden, die Intuition, nur nicht so bewußt. Es ist vielleicht sogar eher so, daß sie bei Erwachsenen oftmals auch noch verschüttet worden ist, von bewußter Intuition dann ganz zu schweigen. Re: Instinkt vs. Intuition - Hælvard - 18.05.12008 Inte schrieb:Zitat:Intuition jedoch ist grad bei jüngeren Kindern oft noch stark vorhanden, wird aber eher unbewußt verarbeitet. Es ist die Wahrnehmung und Umsetzung, die hier 'geschult' werden muß; das sprichwörtliche "mit offenen Augen durch's Leben gehen". Kinder besitzen noch keine ausgeprägte Logik wie es bei Erwachsenen der Fall ist, von daher sind Kinder durch ihren Instinkt/ihre Intuition geschützt. Wenn da nur nicht die Angst und somit die Ursachensetzung der Eltern und des gesamten Umfeldes wäre. Es könnte dem Kind ja etwas passieren. Genau deswegen passiert dem Kind nämlich auch etwas, weil es ihm aus Unwissenheit und aus Angst der Eltern und des Umfeldes gewünscht wird. |