26.08.12008, 13:15
Zitat:Ich denke, daß man nur für die Sachen verantwortlich ist, die man tut. Also da wo eine Aktion erfolgt; ob diese Aktion nun gedanklich, per Wort oder per Tat geschieht ist dabei gleichgültig.Hælvard schrieb:Wofür trägst Du Deiner Meinung nach die Verantwortung im Leben?
Eliada schrieb:Für jeden Schritt, den ich gehe, für jedes Wort, das ich sage, für jede Tat, die ich tue, für jeden Gedanken, den ich denke, für jeden Schritt, den ich nicht gehe, für jedes Wort, das ich nicht sage, für jede Tat, die ich nicht tue, für jeden Gedanken, den ich nicht denke.
Für das was man nicht tut, was man nicht denkt oder nicht sagt, dafür ist man auch nicht verantwortlich.
Anicca schrieb:Ja, das klingt zunächst wunderbar; heroisch. Doch im Endeffekt ist es die typische Selbstverwirklichung. Man will dem Kind einen Weg bereiten, den man für sich selbst gewünscht hätteJa, das sehe ich identisch. Das Kind soll unbedingt den Weg gehen, den man für es ausgesucht hat. Eine vorgefertigte Pappschachtel, und das Kind hat es gefälligst schön zu finden und nicht zu vergessen: dankbar zu sein. Statt sich an die eigene Nase zu fassen und sich um sich selbst zu kümmern, will man andere erziehen, dirigieren und sich vor allem „für eine bessere Welt“ einsetzen. Eine Welt ganz nach dem persönlichen Geschmack eben, und alle anderen haben das dann auch toll zu finden. Mich erstaunt diese Art der menschlichen Arroganz kaum noch, denn man trifft sie an allen Orten der Welt.
Anicca schrieb:Sobald eine Frau auch nur ein einziges Kind in die Welt setzt, verliert sie für den Rest dieses Körper-Lebens ihre Freiheit. Sie hat kaum mehr Möglichkeit zur Selbstentfaltung.Sie verliert noch viel mehr als das. Hat sie jemals das Kind gefragt, ob es auf diesem kaputtgemachten Planeten geboren werden will? Mitten hinein in eine Ausbeutergesellschaft, die dem Kind das Sklavendasein von Geburt zum Tode garantiert? Es geht niemals um das Kind, sondern immer nur um das „Mutterglück“, die emotionale Selbstbefriedigung der Mutter!
Und ganz zum Schluß: Wurde jemals von einer heutigen werdenden Mutter der Planet und unsere Umwelt gefragt, ob sie noch mehr Mensch erdulden wollen? Die menschliche Arroganz setzt auch hier voraus, daß sie stets überall willkommen wäre.
Eliada schrieb:Wenn man wegen der Anforderungen des Alltags resigniert, kann man sich auch gleich begraben lassen.Mir persönlich geht es nicht darum zu resignieren, sondern darum seinen eigenen Alltag so selbstbestimmt wie möglich zu gestalten. Selbstbestimmung contra Manipulation und Fremdbestimmung.
Natürlich gibt es jeden Tag Herausforderungen zu meistern. Aber das Leben ist kein ewiger Kampf, wie es ein deutsches führendes Staatsoberhaupt mal formulierte, sondern eine tagtägliche Freude.
Eine Freude, die ich Lebensfreude nenne, und die in jedem Wurm, jedem Lurch, Vogel, Kuh oder Mensch vorhanden ist. Nur haben es viele Menschen verlernt, an der Quelle dieser Freude zu sitzen, und statt dessen kämpfen, ärgern und leiden sie jeden Tag.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!