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Hier eine Geschichte mit Symbolen, unter anderem auch von Augsburg, ich wohne ja hier:
Mit dieser Gematria beschäftigen sich ja mehrere Leute, für mich zu abstrakt.
Daß unter Gullydeckeln Tunnel sein können, klingt logisch.
Daß dies Symbol des Zirbel die entsprechende Drüse symbolisiert, darüber habe ich bisher nicht nachgedacht. Doch meistens ist "eines mit dem anderen verbunden".
Die Kommentare sind interessant. Im Gegensatz zu einigen dort, habe ich hier bisher an die alte Göttinnenstadt gedacht.
aromarin - Haut wie Samt und Seide
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Die Römer kamen erst später. Viel viel später!
Cizaris, das heutige Augsburg und seine Symbole
An der Stelle des heutigen Augsburg ‒ stand einst der Tempel der Göttin Zisa. Zisa bedeutet: Zitze. Zisa ist die suebische Mutter Erde und mit der römisches Ceres und der griechischen Demeter identisch. Sie ist die Ackerfurche und die Zitze und damit die Göttin der Fruchtbarkeit und des Ackerbaus. Kurz nach dem Equinox des Herbstes wird Zisas Ehrentag, der: 'dies cize' gefeiert. Es ist ein Erntefest, bei welchem man sich bei der Göttin Zisa für ihre Fruchtbarkeit bedankt.
Zisa Augusta trägt ihre zur Zirbelnuß umgedeutete Zitze auf dem Kopf
Ihr Haar ist weizenblond. Zisa wird zu suebischen Zeiten oft mit rotblonder Löwenmähne und sogar mit Löwengesicht dargestellt. Sie trägt Sichel und Ehrenkranz. Gern trägt sie auch ein Füllhorn und ist damit (und auch mit dem Datum ihres Festtages) mit der nordischen Fulla identisch.
Ihr zu Ehren wurde die Stadt: Cizaris genannt. Es ist das heutige Augsburg. Sie ist die Gattin des Gottes Ziu (Tiu, Tyr, Teutates) und damit die oberste Gesetzgeberin der Sueben. Während ihr Gatte Ziu (Tyr) für die Durchsetzung der Gerechtigkeit (vápnadömr = Rechtssprechung durch Waffen) sorgt, ist Gemahlin Zisa die Gesetzgeberin als solche > also mit Mutter Erde identisch. Denn im Irdischen gelten ausschließlich die Gesetze der Mutter Erde > was die germanischen Sueben natürlich noch wußten.
Das Augsburger Stadtwappen wurde im Laufe der Jahrhunderte oft verändert. Die ursprüngliche Zitze der Göttin Zisa wurde unter römisch-chr**tlicher Herrschaft zuerst in ein Ei, später dann in eine Weinbeere und schließlich gemäß dem Feldzeichen der römischen Legion für die Provinz Raetia, in einen Pinienzapfen mit Rauten (die sogenannte Zirbelnuß) umgewandelt. Magisch interessant hierzu ist, daß die menschliche Zirbeldrüse, als Sitz der Seele eines Menschen angenommen wird (vor allem im Mittelalter). Da Frau Erde der alleinige Seelengeber ist, erschließt sich hiermit ebenfalls der Zusammenhang.
Im Mittelalter wurde dann leider der für die Göttin charakteristische Löwenkopf aus dem Stadtwappen von Augsburg entfernt.
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22.05.12020, 13:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.05.12020, 11:28 von Inara.)
So wie Du es hier schreibst, lieber Paganlord, ergibt das für mich jetzt wieder einen besseren Gesamtüberlick. Das Paar Tyr und Zisa passen jetzt für mich perfekt zusammen. Einerseits aus dem Aspekt der universellen Gerechtigkeit. Also Mutter Erde, die die Gesetze macht, und Tyr, der diese für sie durchsetzt. Aber auch anhand der Attribute erkennt man die Zugehörigkeit zueinander.
Tyr ist der G*tt, der Eisen wachsen ließ. Das Schwert symbolisiert den Pflug, der den Boden im Frühjahr umgräbt. Sogar heute noch heißt der mittlere Teil des Pfluges, der die Furche in den Acker bringt „Schwert“. Tyr pflügt die Erde um, und sein Bruder Thor bringt den Samen hinein (befruchtet mit dem Hammer die Erde).
Tyr und Zisa bilden also eine perfekte Einheit und Symbiose. Darüber hinaus noch einmal eine gute Anschauung für eine gleichberechtigte und geschlechterspezifische Rollenverteilung zwischen Mann und Frau .
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Hier ein etwas älteres Augsburger Wappen, auf welchem der Löwenkopf noch sichtbar ist.
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Im Vergleich dazu, das aktuelle Wappen:
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26.05.12020, 17:06
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.05.12020, 17:08 von Erato.)
Im alten Augsburg soll sich ein großer Tempel aus Holz für die Göttin Zisa befunden haben, der auf dem Zisenberg gestanden haben soll. Wenn man die Geschichte der Stadt betrachtet, entsteht schon der Eindruck starker religöser Machtwechsel. Diese Stadt scheint eine sehr große Bedeutung besessen zu haben. Interessant ist, daß der Sage nach die Amazonenkönigin Marthesia/Marpesia Augsburg erobert haben soll.
Marthesia/Marpesia, Amazonenkönigin
Der Hexenbrunnen:
Zitat:Zwischen dem Lueginsland und dem Fischertor befindet sich unmittelbar an der Augsburger Stadtmauer ein Brunnen mit der Figur einer alten Frau. Von diesem wird gesagt, dass dort im 16. und 17. Jahrhundert zum Tode verurteilte Frauen, die für Hexen gehalten wurden, ihren letzten Schluck Wasser zu sich nehmen durften, bevor es zum Scheiterhaufen weiterging. Bei der Sage dürfte es sich um eine jüngere Erzählung handeln und keine Erinnerung an die tatsächliche Hexenverfolgung in Augsburg. Der Brunnen mit der Figur soll heute an die Opfer der Hexenverfolgung erinnern. Aus Schutzgründen befindet sich die Hexenfigur inzwischen hinter einem Gitter, was auch die soziale Unterdrückung der Frauen in vergangenen Zeiten symbolisieren soll.
Altes Foto aus der Augsburger Allgemeinen
Wenn man etwas hinter Gitter bringt, will man es "wegsperren". Hier in diesem Fall will man wohl nicht, daß der Kontakt entsteht und vermutlich das Bewußtsein gestärkt wird, wie grausam die K**che doch tatsächlich gewesen ist. Auf mich wirkt es jedenfalls so...
Hexenbrunnen heute
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Vor ein paar Jahren habe ich schonmal über den "König von Augsburg" kurz berichtet.
Jetzt gibt es sogar eine ganze Doku mit und über ihn.
Im letzten Jahr habe ich ihn so gut wie nicht gesehen, keine Ahnung, was mit ihm ist. Doch skurril ist er auf jeden Fall, und wie gezeigt wird, wohnt er in der Stadtmauer.
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