31.10.12008, 15:13
Das alte Vegetationsjahr ist zu Ende!
Samhain – der keltische Jahreswechsel
Viele Neuheiden feiern das Samhain-Fest in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November und wissen dabei kaum, daß sie damit nicht das ursprüngliche Datum des Festtages gewählt haben.
Der Brauch das Fest an diesem Tag zu feiern, entstammt vielmehr einer Festlegung der katholischen Kirche aus dem Jahr 730 bzw. einer nochmaligen späteren Festlegung durch Papst Gregor den IV. im Jahre 835, die dann für die gesamte Westkirche galt. Das Fest wurde deswegen eingeführt, da es unmöglich war, jeden der katholischen Heiligen an einem besonderen Tag zu feiern. So weihte Papst Bonifatius der IV. am 13. Mai 609 das heidnische römische Pantheon in Rom (zuvor das Heiligtum der antiken römischen Götterwelt) der Jungfrau Maria und allen Heiligen und ordnete eine jährliche Feier an – zunächst am Freitag nach Ostern. Papst Gregor III. weihte über hundert Jahre später eine Kapelle in der Basilika St. Peter allen Heiligen und legte daher für die Stadt Rom den Feiertag auf den 1. November fest. Ende des 8. Jahrhunderts begann man an diesem Tag dieses Fest vor allem auch in Frankreich zu feiern.
Allmählich verbreitete sich in der gesamten Westkirche der 1. November als Feiertag für die katholischen Heiligen. Papst Gregor IV. legt dann 835 Allerheiligen für die gesamte Westkirche allgemeinverbindlich auf den 1. November fest.
Man nutzte also die Gewohnheit der Heiden, die um diese Jahreszeit die Geister, die Verstorbenen und die alten Helden ehrten, um dieses Fest in eine Chr*stliche Heiligenfeier umzufunktionieren. So wie man auch das Wintersonnenwendfest in das Weihnachtsfest zu verwandeln versuchte und das Fest dabei um einige Tage nach hinten verschob, so praktizierte man es auch mit dem Fest Allerheiligen/Samhain. Das ursprüngliche Datum des Festes, welches sich nach dem jeweiligen Mondstand richtete, wurde auf ein festes Datum (nämlich auf dem 1. November) verlegt/festgelegt.
Spirit Raising Samhain (http://www.crystalwolfeblends.net/photo.html)
Der Abend vor Allerheiligen (wird im irischen als: „All hallows even“ (Allerheiligenabend) bezeichnet.
(Vergleiche dazu: der Abend, welcher dem Weihnachtsfest vorausgeht wird als Heiligabend bezeichnet.)
Aus diesem „All hallows even“ leitet sich der noch heute gebräuchliche Begriff Halloween für diesen Festtag her.
Wenn also heute Halloween gefeiert wird, dann werden damit in Wirklichkeit: „alle Heiligen der katholischen Kirche“ geehrt.
Die neuheidnische Gleichsetzung von Halloween und Samhain ist daher nicht nur irrig, sondern ein Chr*stlicher Fettnapf, der mit entsprechender Bedachtheit platziert worden ist.
Falls man jedoch beabsichtigt das alte heidnische Samhainfest zu begehen, dann sollte man zunächst das richtige Datum wählen – und sich nicht auf den heutigen ch**stlichen Festtag verdrängen lassen.
Ursprünglich wird das Samhain-Fest am elften Vollmond des Jahres (gerechnet von der Wintersonnenwende an) gefeiert. Hier endet das alte Vegetationsjahr, die Lebens- und Wachstumsperiode ist vorbei.
Der Winter beginnt jedoch erst mit dem nächsten Neumond, welcher ebenfalls als Samhain gefeiert wird. Zwischen Vollmond und Neumond tobt die wilde Jagd, ganz ähnlich den 13 Rauhenächten im germanisch-nordischen Brauchtum.
Die Geisternächte zwischen Samhain-Vollmond und Samhain-Neumond werden zum Totengedenken, zur Heldenverehrung und zum böse Geister vertreiben genutzt. Es werden Grusel-Masken verwendet und Krach und Feuerwerk veranstaltet, um böse Geister, aber auch schlechte Angewohnheiten und unerwünschte Ereignisse zu vertreiben.
Da das heutige Fest kalendermäßig starr auf einen einzigen Tag festgelegt wurde, kann der ursprüngliche heidnisch-spirituelle Brauch nicht mehr vollständig ausgeübt und praktiziert werden.
Samhain ist im keltischen Brauchtum also zugleich das letzte Fest des alten Jahres, aber auch das erste Fest des neuen Jahres.
Gemäß der traditionellen Handhabung des Festes ergeben sich für das Jahr 08 also folgende Daten für das Begehen des diesjährigen Samhain-Festes:
14. Oktober 08 = elfter Vollmond des Jahres, also: Ende des alten Kelten-Jahres; Samhain
29. Oktober 08 = Neumond, also: der Beginn des neuen Kelten-Jahres; Samhain
Das bedeutet, daß die Samhain-Zeit für dieses Jahr bereits abgelaufen ist, das Fest bereits gefeiert wurde. Man kann jedoch noch folgendes tun: Man ziehe zum Neumond des 29. Oktober alle unvorteilhaften Gedanken in seinen Kopf zurück und trenne alle unnützen und schädlichen Verbindungen ab. Man räume also seinen gesamten alten Müll des vergangenen Jahres weg. Wer einen Garten besitzt, der kann diesen Vorgang durch das Säubern der Gartengeräte, das Entfernen überflüssiger Gehölze und Stauden oder durch das Einbringen der Ernte symbolisieren. Man kann auch die Wohnung aufräumen, den alten Staub wegwischen, alte Dinge wegwerfen (ausmisten) oder ähnliche Dinge tun, um den Vorgang zu symbolisieren.
Für das neue Jahr pflanze man dann in den nächsten Tagen die entsprechenden Bäume, Sträucher, Stauden und Gehölze oder man topfe seine Zimmerpflanzen um. Dieser Vorgang steht symbolisch für das kommende Vegetationsjahr, welches Erfolg und Ertrag einbringen soll.
Auf keinen Fall verbrenne man jedoch seinen Abfallhaufen im Garten, denn dieser wird von vielen Tieren als Unterschlupf und Wohnung für den Winter genutzt. (Das entsprechende Verbrennen der Abfälle erfolgt durch das Osterfeuer im nächsten Frühjahr.)
Das Samhainfest ist also kein Festtag im Sinne sonstiger Feiertage, sondern ein sich über mehrere Tage (eine halbe Mondperiode) erstreckender Vorgang. Diese Zeitperiode dient dazu, sich allmählich (aber endgültig und unaufhaltsam) vom alten Jahr und von alten Dingen zu verabschieden und sich auf das neue Jahr vorzubereiten.
Samhain – der keltische Jahreswechsel
Viele Neuheiden feiern das Samhain-Fest in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November und wissen dabei kaum, daß sie damit nicht das ursprüngliche Datum des Festtages gewählt haben.
Der Brauch das Fest an diesem Tag zu feiern, entstammt vielmehr einer Festlegung der katholischen Kirche aus dem Jahr 730 bzw. einer nochmaligen späteren Festlegung durch Papst Gregor den IV. im Jahre 835, die dann für die gesamte Westkirche galt. Das Fest wurde deswegen eingeführt, da es unmöglich war, jeden der katholischen Heiligen an einem besonderen Tag zu feiern. So weihte Papst Bonifatius der IV. am 13. Mai 609 das heidnische römische Pantheon in Rom (zuvor das Heiligtum der antiken römischen Götterwelt) der Jungfrau Maria und allen Heiligen und ordnete eine jährliche Feier an – zunächst am Freitag nach Ostern. Papst Gregor III. weihte über hundert Jahre später eine Kapelle in der Basilika St. Peter allen Heiligen und legte daher für die Stadt Rom den Feiertag auf den 1. November fest. Ende des 8. Jahrhunderts begann man an diesem Tag dieses Fest vor allem auch in Frankreich zu feiern.
Allmählich verbreitete sich in der gesamten Westkirche der 1. November als Feiertag für die katholischen Heiligen. Papst Gregor IV. legt dann 835 Allerheiligen für die gesamte Westkirche allgemeinverbindlich auf den 1. November fest.
Man nutzte also die Gewohnheit der Heiden, die um diese Jahreszeit die Geister, die Verstorbenen und die alten Helden ehrten, um dieses Fest in eine Chr*stliche Heiligenfeier umzufunktionieren. So wie man auch das Wintersonnenwendfest in das Weihnachtsfest zu verwandeln versuchte und das Fest dabei um einige Tage nach hinten verschob, so praktizierte man es auch mit dem Fest Allerheiligen/Samhain. Das ursprüngliche Datum des Festes, welches sich nach dem jeweiligen Mondstand richtete, wurde auf ein festes Datum (nämlich auf dem 1. November) verlegt/festgelegt.
Spirit Raising Samhain (http://www.crystalwolfeblends.net/photo.html)
Der Abend vor Allerheiligen (wird im irischen als: „All hallows even“ (Allerheiligenabend) bezeichnet.
(Vergleiche dazu: der Abend, welcher dem Weihnachtsfest vorausgeht wird als Heiligabend bezeichnet.)
Aus diesem „All hallows even“ leitet sich der noch heute gebräuchliche Begriff Halloween für diesen Festtag her.
Wenn also heute Halloween gefeiert wird, dann werden damit in Wirklichkeit: „alle Heiligen der katholischen Kirche“ geehrt.
Die neuheidnische Gleichsetzung von Halloween und Samhain ist daher nicht nur irrig, sondern ein Chr*stlicher Fettnapf, der mit entsprechender Bedachtheit platziert worden ist.
Falls man jedoch beabsichtigt das alte heidnische Samhainfest zu begehen, dann sollte man zunächst das richtige Datum wählen – und sich nicht auf den heutigen ch**stlichen Festtag verdrängen lassen.
Ursprünglich wird das Samhain-Fest am elften Vollmond des Jahres (gerechnet von der Wintersonnenwende an) gefeiert. Hier endet das alte Vegetationsjahr, die Lebens- und Wachstumsperiode ist vorbei.
Der Winter beginnt jedoch erst mit dem nächsten Neumond, welcher ebenfalls als Samhain gefeiert wird. Zwischen Vollmond und Neumond tobt die wilde Jagd, ganz ähnlich den 13 Rauhenächten im germanisch-nordischen Brauchtum.
Die Geisternächte zwischen Samhain-Vollmond und Samhain-Neumond werden zum Totengedenken, zur Heldenverehrung und zum böse Geister vertreiben genutzt. Es werden Grusel-Masken verwendet und Krach und Feuerwerk veranstaltet, um böse Geister, aber auch schlechte Angewohnheiten und unerwünschte Ereignisse zu vertreiben.
Da das heutige Fest kalendermäßig starr auf einen einzigen Tag festgelegt wurde, kann der ursprüngliche heidnisch-spirituelle Brauch nicht mehr vollständig ausgeübt und praktiziert werden.
Samhain ist im keltischen Brauchtum also zugleich das letzte Fest des alten Jahres, aber auch das erste Fest des neuen Jahres.
Gemäß der traditionellen Handhabung des Festes ergeben sich für das Jahr 08 also folgende Daten für das Begehen des diesjährigen Samhain-Festes:
14. Oktober 08 = elfter Vollmond des Jahres, also: Ende des alten Kelten-Jahres; Samhain
29. Oktober 08 = Neumond, also: der Beginn des neuen Kelten-Jahres; Samhain
Das bedeutet, daß die Samhain-Zeit für dieses Jahr bereits abgelaufen ist, das Fest bereits gefeiert wurde. Man kann jedoch noch folgendes tun: Man ziehe zum Neumond des 29. Oktober alle unvorteilhaften Gedanken in seinen Kopf zurück und trenne alle unnützen und schädlichen Verbindungen ab. Man räume also seinen gesamten alten Müll des vergangenen Jahres weg. Wer einen Garten besitzt, der kann diesen Vorgang durch das Säubern der Gartengeräte, das Entfernen überflüssiger Gehölze und Stauden oder durch das Einbringen der Ernte symbolisieren. Man kann auch die Wohnung aufräumen, den alten Staub wegwischen, alte Dinge wegwerfen (ausmisten) oder ähnliche Dinge tun, um den Vorgang zu symbolisieren.
Für das neue Jahr pflanze man dann in den nächsten Tagen die entsprechenden Bäume, Sträucher, Stauden und Gehölze oder man topfe seine Zimmerpflanzen um. Dieser Vorgang steht symbolisch für das kommende Vegetationsjahr, welches Erfolg und Ertrag einbringen soll.
Auf keinen Fall verbrenne man jedoch seinen Abfallhaufen im Garten, denn dieser wird von vielen Tieren als Unterschlupf und Wohnung für den Winter genutzt. (Das entsprechende Verbrennen der Abfälle erfolgt durch das Osterfeuer im nächsten Frühjahr.)
Das Samhainfest ist also kein Festtag im Sinne sonstiger Feiertage, sondern ein sich über mehrere Tage (eine halbe Mondperiode) erstreckender Vorgang. Diese Zeitperiode dient dazu, sich allmählich (aber endgültig und unaufhaltsam) vom alten Jahr und von alten Dingen zu verabschieden und sich auf das neue Jahr vorzubereiten.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!