07.09.12007, 19:45
Hernes_Son schrieb:es werden zudem auch noch Begrifflichkeiten der Neutralität als rechte Gesinnung eingeordnet.Ich frage mich allerdings, ob Worte, die unterdessen Reizworte sind, also mit bestimmten Assoziationen negativ belegt, wirklich "Begrifflichkeiten der Neutralität" sind. Selbst wenn sie es einmal waren, der Inhalt oder die Assoziation eines Wortes können sich ja ändern. Und wenn man ein Wort als Reizwort erkannt hat, ist es einfach nicht so klug, es weiterhin zu benutzen, und sich dann aber hinterher über die gezogene Assoziation zu beklagen.
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Ihre Belege: „Schlüsselwörter“ der Rechten seien etwa „Selbstbestimmung“ und „Fremdbestimmung“, aber auch die „Überfremdung der Deutschen“. Daß Schmitz den amerikanischen Einfluß auf die „totale Kriegsniederlage“ Deutschlands ebenso zurückführte wie auf eine angeblich lange Okkupationszeit, die aber tatsächlich nur vier Jahre angedauert habe, nämlich von 1945 bis 1949, sei eine rechtsradikale Behauptung.
Wo z.B. jemand fremdbestimmt, ist ja auch jemand, der sich beeinflussen läßt. Und es ist ohnehin besser, dem Manipulierten die Augen zu öffnen, was Manipulation ist, als den Manipulierer anzuprangern. Denn das Letztere ruft doch nur ggfls. Emotionen hervor, Wut, Ohnmacht, vielleicht sogar Verzweiflung einer empfundenen Macht gegenüber. Und natürlich den Ärger des Angeprangerten. Das wieder polarisiert nur, wie in diesem Beispiel auch. Den Beeinflußten stärken und allgemein auch aufklären gäbe ihm aber eine Möglichkeit, sich nicht weiter beeinflussen zu lassen, oder nur dort, wo er es auch möchte.
Einen "Schuldigen" gibt es ohnehin in keiner Lage. Es gibt immer "nur" Ursache und Wirkung. Und am einfachsten ändert man eine Ursache bei sich selbst, da der andere viel schwieriger zu beeinflussen ist, als man sich selbst ändern kann. Eigentlich ist also der Vortrag am falschen Ende angesetzt, und ein Germanistik Professor, der ja um die Assoziationen von Worten weiß, wissen sollte jedenfalls, hätte die mögliche Wirkung auch voraussehen können, meine ich.