11.09.12016, 15:18
(11.09.12016, 12:27)Hernes_Son schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-51142.html#pid51142Bei dieser Argumentation wird aber von einer stillschweigenden Annahme ausgegangen: Nämlich, dass diese Person bereits eine innere Festigkeit und ein eigenes Urvertrauen entwickelt hat. Was ist aber, wenn das nicht bei allen Menschen der Fall ist?
Dieses Urvertrauen von Kleinkindern mit den Alltagssituationen von Erwachsenen zu vergleichen, ist schon interessant ...
Ich gehe davon aus, auch wenn die Realität anders aussieht, daß das bei Erwachsenen längst der Fall sein sollte, also daß sich ein Bewußtsein entwickelt hat, das sie dazu befähigt, auch über den Tellerrand zu schauen und eine Situation unabhängig von Lob und Tadel zu erfassen.
Der I-Punkt wäre, wenn ein Lerneffekt, also eine positive Veränderung aus den aufgenommenen Informationen erfolgt.
Alles andere wäre eine ziemlich miese Voraussetzung für den Betroffenen.
Zitat:Jeder kennt sicher jemanden, bei dem das nicht der Fall ist. Wie entwickelt man also diese innere Festigkeit und ein eigenes Urvertrauen (welches man normalerweise in den ersten Lebensjahren bekommt, sofern eine entsprechende positive Anfangs-Programmierung vorhanden war)?
Ich nenne das, was ihr Urvertrauen nennt, Bewußtsein. Im besten Fall handelt es sich hierbei um ein Selbstbewußtsein. Wenngleich ich denke, daß man diese Begrifflichkeit erstmal definieren müßte, um sicherzustellen, daß wir alle vom selben sprechen!
Man entwickelt ein Selbstbewußtsein ganz einfach dadurch, daß man sich Ziele steckt, die es zu erreichen gilt. Mit jeder Etappe und jedem neu erreichten Ziel, wachsen automatisch Selbstbewußtsein und eigener Anspruch! Mit diesem Wachsen reift auch die Fähigkeit, Dinge objektiv zu betrachten! Alles im Sinne unserer Lebensphilosophie (Emotionskontrolle usw.).
Sich sein Leben lang darauf auszuruhen, daß man als Kind fehlprogrammiert wurde oder dumme Eltern hat(te), hilft einem für die persönliche Entwicklung nicht weiter. Die komischen Elten haben wir alle, der eine eben mehr und der andere weniger, und auch in ihrer Art sind sie unterschiedlich unfähig. Sich freizustrampeln, liegt im Ermessen eines jeden selbst.
Zitat:Ich stelle diese Annahme (der, der gelobt wird, ruht sich eventuell auf den Lorbeeren aus, wohingegen der andere motiviert ist, besser zu sein/werden) nicht in Abrede und sehe darin auch den Vorteil, von anderen unabhängig zu sein, gehe aber nicht davon aus, dass dies überall und bei jedem gleich schnell funktionieren kann.
Schön, daß wir einer Ansicht sind, aber es geht gar nicht darum, ob das bei jedem gleichschnell funktioniert oder nicht, oder lese ich hier eine Rechtfertigung heraus?
Zitat:Außerdem denke ich auch nicht, dass an Eigenlob oder Lob etwas schädliches dran wäre, so wie es hier einige Schreiber behaupten, ohne darauf näher einzugehen oder dies erklären zu können.
Eigenlob und Lob müssen getrennt betrachtet werden! Eigenlob basiert auf einer gänzlich anderen Intention als Lob, wobei natürlich der Faktor der Manipulation beim Lob nie ganz außer Acht gelassen werden darf. Zudem muß ich sagen, daß ich die bisherigen Kontra-Argumentationen zu Lob und Eigenlob durchaus nachvollziehen kann. Keine Ahnung, warum Dir das entgangen ist (Gegenfragen und aus dem Zusammenhang gerissene Beiträge mal außer vor gelassen).
Mir geht es darum, daß Lob zwar eine angenehme Angelegenheit ist, aber auch zur Manipulation verwendet werden kann. Erfolge werden auch unausgesprochen in einem neutralen Umfeld entsprechend anerkannt. Dessen bin ich mir sicher. Wie wäre es damit, daß man sich selbst am meisten über erlangte Erfolge freut, gänzlich ohne die Anerkennung von außen (Lob) und der Suche nach Anerkennung durch die Verwendung von Eigenlob!? Entweder weiß man, daß man etwas gut gemacht hat, dann kann man es auch für sich vertreten, oder man ist unsicher und damit abhängig vom Urteil anderer!
Ich persönlich denke, daß die Befürworter von Lob und Eigenlob sich daran klammern, weil ihnen ohne diese fiktive Motivation jegliches Handeln als unnütz erscheint. Das kann man z. B. bei der Verrichtung der täglichen Aufgaben wie Haushalt und Ordnung im eigenen Umfeld beobachten. Solche Personen lassen sich gehen, wo wir wieder beim eigenen Anspruch angekommen sind.
Zitat:Das wäre auch mal ein Anblick, wenn sich hierzu noch andere zu Wort melden würden und nicht nur die üblichen Vielschreiber Ajax und Haelvard. Ist es Desinteresse, Bequemlichkeit, Faulheit, Ignoranz oder Angst etwas falsches zu schreiben? Was ist es?
Die Antworten derjenigen, die Dir nicht passen, willst Du nicht mehr hören und hoffst unterschwellig auf weitere Unterstützung für Deine Thesen. Das kann auch nach hinten losgehen Insbesondere dann, wenn man andere Schreiber als desinteressiert, bequem, faul, ignorant oder ängstlich tituliert.
Vielleicht ist aber auch längst alles zu diesem Thema gesagt, und nur Du verstehst es nicht oder willst es nicht wahrhaben?
Kannst Du schon so machen ...
Zitat:"Es hat nichts Edles, sich seinen Mitmenschen überlegen zu fühlen. Wahrhaft edel ist, wer sich seinem früheren Ich überlegen fühlt."
Hemingway
Fühlst Du Dich unterlegen, weil Du vom Lob abhängig bist, oder warum verwendest Du dieses Zitat?
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!