10.12.12010, 10:05
Zitat:Außerdem denke ich nicht, daß man einen Menschen nach einem bestimmten Sternzeichen katalogisieren kann. Wenn ich dies annehmen würde, dann eher so wie es die nordamerikanischen Ureinwohner mit dem Medizinrad sehen: man wird an eine bestimmte Stelle hineingebohren und ändert im Laufe seines Lebens immer wieder die Position, durchläuft das volle Rad im günstigsten Fall. Das symbolisiert u.a. die Weiterentwicklung. Warum also sollte man auf "seinem" Sternzeichen hocken bleiben (sich nicht weiterbewegen) und sich selbst darauf fixieren?
Ich sehe das durchaus ähnlich. Was mich bei der Astrologie am meisten stört: Daß hier nur ein "Körperhoroskop" erstellt wird, welches aber Auskunft über das unsterbliche Innenleben (mit sehr sehr vielen unterschiedlichen Körpergeburtsdaten) erteilen soll. Ein Widerspruch in sich. Was ist bei einer Reinkarnation? Was ist bei magischen Übersprung; alles Fragen die von der Astrologie ausgeklammert werden. Die Astrologie focussiert sich auf das Geburtsdatum des derzeitigen Körpers und auf die daraus resultierende logische Charakterprägung.
Auch die Erklärung des Wortes Horos-Kop als Stunden-beobachten empfinde ich völlig unbefriedigend. Horos hat weniger mit hora (Stunde) zu tun, dafür desto mehr mit Horus; also dem Symbol für die Wiedergeburt. Horoskop könnte man also mit: "Was wird aus jemanden im nächsten Leben?" übersetzen. Doch genau dieser Punkt interessiert die Astrologie nicht. Sie geht stur weiter nach dem Körperproduktionstermin und läßt alle weiteren Aspekte außen vor.
Was man will – nicht was man wünscht – empfängt man.
Cosima Wagner
Cosima Wagner