30.09.12010, 20:32
Pamina schrieb:Beide Deiner Beispielsätze lösen bei mir so wie so einen sehr unangenehmen Beigeschmack aus.
Ich habe das bewußt so formuliert. Ein anderer Beispielsatz wäre: "Ich krieg' die Krise!" - "Ich bekomme die Krise" ist eher nicht gebräuchlich. Hinter beiden der angeführten "kriegen"-Beispiele kann ein Ausrufezeichen stehen als Verstärker, hinter den "bekommen-Beispielen" eher nicht.
"Kriegen" ist eindeutiger, weil ein definitiver Wille oder Zustand zum Ausdruck gebracht wird. Selbst wenn es von Dritten geäußert wird:"Er kriegt was er will!" steht dahinter die Stärke/der Wille desjenigen der eben kriegt was er will (er tut etwas dafür). Sagt jemand: "Er bekommt was er will", kann damit genausogut auch etwas von außen (also nicht von demjenigen, der "bekommt") gemeint sein. "Bekommen" hört sich verwaschener an. Der qualitative Unterschied zwischen beiden Wörtern beträgt nur eine winzige Nuance.
Womöglich war "kriegen" viel eher im Sprachgebrauch und später wurden dann noch "bekommen", "erhalten" usw. davon abgeleitet. Vielleicht waren diese neuen Worte dann vornehmer und das Ursprungswort ist deshalb zur Umgangssprache geworden.
Etymologisch scheint "kriegen" von "Krieg" abzustammen und das ist ja auch etwas ziemlich Eindeutiges.
Gruß, čono