Manipulation - Propaganda
#21
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#22
Zitat:Der beherrschte Geist versucht keinen Fehler zu rechtfertigen, sondern lehnt diesen als Allgemeinübel ab. Nur der unbeherrschte Geist versucht in jedem etwas Gutes zu finden.

Das ist AUCH richtig. Ich rechtfertige nämlich nicht. Und was "Gutes" (lies: Wahres) versuche ich auch nicht zwanghaft zu finden. Ich versuche es einfach so zu sehen wie es ist. Wenn ich etwas "Wahres" (nach meinem Blickwinkel und Einsichtsvermögen) bemerke, respektiere ich es, auch wenn die Wahrheit vom Feind kommt. Diese Fähigkeit sollte man entwickeln, wenn man die "8" - die universelle Gerechtigkeit - integrieren will.

Was ich als unbeherrscht bezeichne, ist die Befangenheit sowohl beim Aufzeigen von Fehlern als auch beim Suchen von konstruktiven Äußerungen. Es ist meiner Ansicht nach BEIDES unbeherrscht.
Daß meine Äußerungen in diese Richtung als "allgemeine Verteidigung pro Goethe" fehlinterpretiert werden, liegt sowohl an der Impulsivität einiger Kameraden hier, als auch an meiner manchmal vieldeutigen Ausdrucksweise und meiner früheren Zuneigung Goethes Werken gegenüber.

Allgemein: Was Goethes "Handel mit dem Teufel" angeht, so hat er ihn auch zu einem bestimmten Zeitpunkt getätigt. Warum soll nun alles vorhergehende "nutzlos" gewesen sein?

Ich kann nicht beurteilen, wie sehr Goethe gestolpert ist und ob sein "Sturz" vollständig oder was auch immer war. Man muß auf jeden Fall sein unmenschliches Verhalten im Falle Schiller im Hinterkopf behalten, das hat mir PL klargemacht.

Ansonsten gilt für mich: Wahrheit ist universell - egal aus welchem Munde sie kommt. Gerade der Feind kann ein paar nützliche Lektionen bereithalten - oft wird der "Feind" vom Kosmos sogar extra dafür gesandt.


Zitat:Selbst dann geistiger Unfug, wenn er gelehrt oder schöngeistig daherzukommen dünkt.

Sehe ich auch so. Aber im Fall Goethe eben nicht uneingeschränkt zutreffend (meine momentane Auffassung!).
Das meinte ich mit: "Die Welt ist nicht nur schwarz oder weiß". Der Wahrheit und die Essenz sind es. Aber die PERSONEN und dieses ganze hiesige Universum sind es nicht. Aber um dieses unvollkommene Gedankenuniversum dreht es sich bei solchen "Analysen".

Die Fragen nach der uneingeschränkten Verwerflichkeit Goethes kann man nur anhand der "Früchte" beantworten. Also konkret:


"Die gesamte Natur ist eine Melodie,
in der eine tiefe Harmonie verborgen ist."

"Mit dem Wissen wächst der Zeifel."
(Ein interessanter Grundmechanismus, der aber nur dann greift, wenn die innere Balance zwischen Intuition uns Logik gestört ist!)

"Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden; es ist nicht genug, zu wollen, man muß auch tun." (Trivial, aber dennoch entscheidend!)

"Gewisse Bücher scheinen geschrieben zu sein, nicht damit man daraus lerne, sondern damit man wisse, daß der Verfasser etwas gewußt hat."

"Alles Gescheite ist schon gedacht worden, man muß nur versuchen, es noch einmal zu denken."

"Halte immer an der Gegenwart fest. Jeder Zustand, ja jeder Augenblick ist von unendlichem Wert, denn er ist der Repräsentant einer ganzen Ewigkeit."

"Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen, ist alles andere im Leben ein Kinderspiel."

Das sind alles praktisch verwertbare, knallharte Fakten!
Ich habe nur eine kleine Auswahl herausgesucht, um zu zeigen, wie nahe er geistig in vielen Dingen unseren Anschauungen und Erkenntnissen doch war!
Eben ein suchender Okkultist mit ausgezeichneten Fähigkeiten, der aber trotz dieser Fähigkeiten "gescheitert" ist. Umso mehr können wir daraus lernen. Immer wachsam und aufmerksam sein und nicht übermütig werden.


Grüße



Noch ein Guter:

"Sobald du dir vertraust,
sobald weißt du zu leben."

Goethe

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#23
Dem Ausgleich wegen noch ein etwas schwächeres Zitat:

"Die Irrtümer des Menschen machen ihn eigentlich liebenswürdig..."

Emotional korrekt. Aber...riecht nach Entschuldigung für die logischen Verfehlungen.
Und wahrscheinlich auch für die eigenen goethianischen.
Riecht auch nach BeobachterG*tt, der seine lieben aber dummen Schäflein pflegend bemitleidet.


Grüße
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#24
Zitat:Daß meine Äußerungen in diese Richtung als "allgemeine Verteidigung pro Goethe" fehlinterpretiert werden, liegt sowohl an der Impulsivität einiger Kameraden hier, als auch an meiner manchmal vieldeutigen Ausdrucksweise und meiner früheren Zuneigung Goethes Werken gegenüber.

Letzteres wohl eher!

Impulsivität würde ich es dennoch nicht nennen, eher Konsequenz!

Zitat:Das sind alles praktisch verwertbare, knallharte Fakten!
Ich habe nur eine kleine Auswahl herausgesucht, um zu zeigen, wie nahe er geistig in vielen Dingen unseren Anschauungen und Erkenntnissen doch war!
Eben ein suchender Okkultist mit ausgezeichneten Fähigkeiten, der aber trotz dieser Fähigkeiten "gescheitert" ist. Umso mehr können wir daraus lernen. Immer wachsam und aufmerksam sein und nicht übermütig werden.

Ein Okkultist mit ausgezeichneten Fähigkeiten. Sicherlich, aber er gehört nicht zu uns und ist deswegen ebenso zu behandeln.
Du unterschätzt Deine geistige Allianz, wie mir scheint! Das ist in meinen Augen etwas, das ich Dir lieber unter vier Augen sage, denn ich denke, daß es für die Öffentlichkeit, also z. B. in diesem Beitrag hier, persönlich zutreffend sein könnte. Ich will ja unser Verhältnis zueinander nicht in Mißkredit bringen, dennoch werde ich zu jeder Zeit meine Stimme für unsere Freunde und gegen die Feinde unserer Freunde erheben. Denn die Feinde unserer Freunde sind auch meine Feinde.

Bragi

Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#25
Zitat:Das sind alles praktisch verwertbare, knallharte Fakten!

Sehe ich ebenso!

Zitat:Ich habe nur eine kleine Auswahl herausgesucht, um zu zeigen, wie nahe er geistig in vielen Dingen unseren Anschauungen und Erkenntnissen doch war!
Eben ein suchender Okkultist mit ausgezeichneten Fähigkeiten, der aber trotz dieser Fähigkeiten "gescheitert" ist. Umso mehr können wir daraus lernen. Immer wachsam und aufmerksam sein und nicht übermütig werden.

Als Warnung kann man seine Geschichte betrachten!
Trotz alldem, muss man die Gefahr, auf welche Bragi in seinen Zeilen verweist, stets im Hinterkopf haben. Wer beständig Türen für die Gegenseite öffnet, hat sich in genau jenem Moment einmal mehr gegen seine Freunde entschieden.

Ajax
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#26
Zitat:Denn die Feinde unserer Freunde sind auch meine Feinde.

Dem kann ich uneingeschränkt folgen.
Ich hätte kein Problem damit Goethe anzugreifen, böte sich die Gelegenheit.
Gleichzeitig kann ich aber auch seine "Verdienste" respektieren.

Ich hätte gar nichts angemerkt, wenn man nicht Goethes Arbeit im allgemeinen angegriffen hätte. Deswegen Impulsivität/Überkonsequenz: Es wird die Person mit den künstlerischen Werken gleichgesetzt. Das ist ein Fehler. Dem kann ich eben nicht folgen, weil einfach viele Dinge dabei sind, die meiner Ansicht nach eben nicht "wischi-waschi" sind.

Es gibt einen Unterschied zwischen dem Künstler (Kanal) und der Arbeit! Das ist das Wesen der (echten) Kunst. Es gibt grob gesprochen persönlich behaftete Kunst, die von Emotionen und/oder Verstand geprägt ist und es gibt schauende Kunst, die der Wahrheit verpflichtet ist. Die Essenz kann natürlich nur angedeutet werden, denn die Werkzeuge der Kunst sind auch nur von dieser Welt.

Auf was ich hinaus will: MANCHE Werke/Sprüche Goethes sind nicht nur formal niveauvoll sondern auch essenziell. Sie unterminieren damit die Propaganda des "Feindes". Und diese ist: Emotionales, oberflächliches Geplätscher, schöngeistig verpackt.

Dennoch würde ich z.B. kein Goetheseminar oder etwas ähnliches unterstützen, einfach weil er es nach dem Ursache-Wirkungsprinzip nicht verdient hat. Er hat es sich eben verbockt. Es gibt genügend andere "weise Menschen", denen man Aufmerksamkeit schenken kann.
Wie PaganLord mal sagte: Es gibt - gerade im deutschen Sprachraum - genügend andere geniale Schriftsteller und Philosophen.

So einen "Boykott" aus Prinzip kann ich unterstützen, nicht aber eine Diskreditierung aller künstlerischen Werke an sich.

Ist das so schwer zu verstehen?


Grüße




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