![]() |
Wolfstaktik - Druckversion +- Tal der weisen Narren (https://www.pagan-forum.de) +-- Forum: Märchen, Mythen, Sagen - verstecktes Wissen (https://www.pagan-forum.de/forum-5.html) +--- Forum: Märchen, Mythen und Sagen (https://www.pagan-forum.de/forum-20.html) +--- Thema: Wolfstaktik (/thread-7254.html) |
Wolfstaktik - Anuscha - 11.03.12025 Glaube nur den Taten, niemals den Worten Eine Fabel über Vertrauen Der Wolf und die Schafe Es lebte einst ein Wolf inmitten einer großen Schafherde. Jeden Tag riss er ein Schaf. Die Herde wurde zunehmend unruhig. Einige Schafe flohen in den Wald, andere kämpften vergeblich um ihr Leben. Ihre panischen Rufe verbreiteten Angst unter den übrigen Tieren. Doch der Wolf kannte einen Trick, um sie zu besänftigen. Er sprach einzeln mit den Schafen und versicherte ihnen: „Fürchte dich nicht. Ich fresse nur die törichten Schafe, aber du bist doch klug, mein Freund.“ Diese Worte wirkten beruhigend. Die Schafe grasten weiter, als wäre nichts geschehen. Als der Wolf erneut zuschlug, dachten die anderen: „Nun gut, wieder ein dummes Schaf weniger. Ich hingegen bin schlau, mir wird nichts passieren.“ Und so blieb die Herde ruhig. Der Wolf sprach zu ihnen: „Ihr seht, wir haben oft über dumme Schafe geredet, und glaubt mir, sie waren es wirklich.“ Die Schafe zweifelten nicht an seinen Worten. Der Wolf hatte ihr Vertrauen gewonnen, ihr Selbstbild gestärkt und ihre Ängste genommen. Unbekümmert grasten sie weiter, und wurden dabei nur noch fett und schmackhaft. Doch das Erstaunlichste geschah: Einige Schafe begannen, dem Wolf zu helfen. Jene, die Zweifel äußerten oder sich sorgten, wurden ausgelacht und als Unruhestifter beschimpft. Und wenn ein besonders kluges Schaf die Wahrheit zu erahnen begann, liefen seine „besten Freunde“ zum Wolf und verrieten es. Am nächsten Tag war auch dieses Schaf verschwunden. Die Moral von der Geschichte: Glaube nicht den schönen Worten, sondern achte auf das, was die Leute tatsächlich tun. Denn wer sein Vertrauen leichtfertig verschenkt, gibt seine Sicherheit in die Hände jener, die sie am meisten missbrauchen. |