Tal der weisen Narren
Helgakvidha Hundingsbana önnur - Druckversion

+- Tal der weisen Narren (https://www.pagan-forum.de)
+-- Forum: Märchen, Mythen, Sagen - verstecktes Wissen (https://www.pagan-forum.de/forum-5.html)
+--- Forum: Märchen, Mythen und Sagen (https://www.pagan-forum.de/forum-20.html)
+--- Thema: Helgakvidha Hundingsbana önnur (/thread-7043.html)

Seiten: 1 2


Helgakvidha Hundingsbana önnur - Paganlord - 07.07.12024

Die Wölsungen
Helgi Hundingsbani
(d. h. Hundings-Töter)


   

Odin in Wölsungs Halle. Wölsung war der Sohn von Rerir, Enkel von Sigi (Odins Sohn) und der Begründer des Geschlechtes der Wölsungen. Er war vermählt mit Hljǫd, Tochter des Riesen Hrimnir. Ihre Kinder Sigmund und seine Schwester Signy waren Zwillinge und die ältesten. Danach hatten die Eheleute noch neun Söhne. Die Wölsungen stammen also aus Odins Wolfsgeschlecht (Werwölfe), woher der Name Wölsungen kommt. Wölsung baute für sich eine Halle, in deren Mitte ein mächtiger Baum wuchs, der aus dem Samen eines Apfels entstanden sein soll. Eine Huldigung an jenen Apfel aus dem Brautwerbungsritual, der einst von Hljǫd im Auftrag ihres Vaters Hrimnir an Rerir, den Vater von Wölsung, überbracht worden war. Wölsung war ein König von Hunaland.

Einmal wurden Wölsung und seine Söhne eingeladen, um von Siggeir dem König von Gautland (Gotland) festlich bewirtet zu werden. Signy erwartete sie und warnte sie, daß Siggeir sie hinterhältig überfallen wolle. Die Wölsungen wiesen die Warnung zurück. Sie wurden durch die Gautländer jedoch überfallen. Wölsung fiel im Kampf, seine 10 Söhne wurden gefangengenommen und zum Sterben in den Wald gelegt. Alle bis auf Sigmund wurden von einer Elchkuh zu Tode gebissen.


Helgakvidha Hundingsbana önnur - Paganlord - 07.07.12024

Die Wölsungen
Helgi Hundingsbani
(d. h. Hundings-Töter)

   
Völva ist der altnordische Begriff für eine Seherin, Wahrsagerin, Hexe, Priesterin, Zauberin, Prophetin oder Schamanin. In der germanischen Mythologie ist sie auch als Wala bekannt. Völva bedeutet "Stabhalterin".

Durch eine List und mit Hilfe eines Zaubers brachte Signy als Völva ihren Bruder Sigmund dazu, mit ihr ein Kind zu zeugen, den Knaben Sinfiötli. Diese beiden nahmen, als Sinfiötli zum Mann herangewachsen war, Rache am König von Gautland und kehrten später zu ihrer Heimat Hunaland zurück.

Sinfiötli ist also der Sohn der Zwillingsgeschwister Sigmund und Signy und damit ein Wölsung reinen Blutes – wanischer Tradition. Sinfiötli wächst als angeblicher Sohn des gotländischen Königs Siggeirs am gotischen Königshof auf. Als er ein passendes Alter erreicht hat, schickt seine Mutter ihn zu seinem biologischen Vater, seinem Onkel Sigmund, der versteckt im Wald lebt. Nach diversen Abenteuern, in denen sie sich unter anderem in Werwölfe verwandeln sowie ihre Rachepflicht an Siggeir erfüllen – der auch seine Mutter Signy zum Opfer fällt, kehren Sinfiötli und sein Vater Sigmund nach Hunaland, ihrer alten Heimat zurück.

Sigmund heiratet Borghild von Bralund (Dänemark) und hat mit ihr zwei weitere Söhne, Helgi und Hamund. Mit Helgi zusammen zieht Sinfiötli in die Schlacht gegen König Högni, welcher der Vater von Sigrun ist und diese mit einem anderen Mann verheiraten wollte, obwohl Sigrun bereits in Helgi verliebt gewesen ist. Bald nachdem Sinfiötli zurückgekehrt ist, fährt er wieder los zu einer neuen Heerfahrt, wobei er die schöne Swintha, Königin von Warnen, trifft und sie zum Weib nehmen will. Nun hat aber Borgar, der Bruder seiner Stiefmutter Borghild, ebenfalls ein Auge auf die Dame geworfen. Die beiden Rivalen gehen auf den Holm, wobei Borgar zu Tode kommt. Bei seiner Rückkehr erfährt Borghild vom Tode ihres Bruders und ist natürlich böse auf ihren Stiefsohn Sinfiötli. Sie will, daß er das Land verläßt, aber Sigmund will den Sohn bei sich behalten. Er bietet seiner Frau Wergeld (Sühnegeld) an, woraufhin sie meint, das müsse er entscheiden, sie sich also mit seiner Entscheidung abfinden wolle.

Mit Zustimmung ihres Mannes veranstaltet sie einen Leichenschmaus zum Andenken an Borgar. Sie selbst schenkt den Met ins Horn und bietet Sinfiötli den Trunk an. Aber sie hat den Met vergiftet. Sinfiötli stirbt.

Wütend nimmt Sigmund die Leiche seines toten Sohnes und trägt sie durch den Wald bis zu einer Meeresbucht, die er nicht überqueren kann. Da kommt ein Mann mit einem kleinen Boot und bietet an, ihn überzusetzen. Allerdings ist das Boot allein mit der Leiche Sinfiöllis schon voll. Der Nachen legt ab und verschwindet alsbald vor Sigmunds Augen. Erst da merkt er, daß Odin selbst die Leiche seines Sohnes nach Walhall bringt.

Als Sigmund wieder nach Hause kommt, verstößt er seine Frau Borghild, die bald darauf stirbt.

   
Odin mit dem toten Sinfiötli im Nachen


Helgakvidha Hundingsbana önnur - Paganlord - 07.07.12024

Die Wölsungen
Helgi Hundingsbani
(d. h. Hundings-Töter)

Helgi, genannt der Hundingstöter (Helgi Hundingsbani), ist eine Figur aus den Heldenliedern der Edda. Er war ein Sohn von Sigmund und Borghild von Bralund (Midtjylland, Dänemark). Sein Bruder aus dieser Verbindung heißt Hamund.

Mit seiner Zwillingsschwester Signy hatte Helgis Vater Sigmund bereits einen Sohn, Sinfiötli, gezeugt – über den oben bereits berichtet wurde. Daher war Sinfiötli Helgis Halbbruder und gleichzeitig sein Neffe. Sigmund und Sinfiötli waren Wolfsmenschen, das heißt Wolfsreiter bzw. Werwölfe.

Die Familie der Wölsungen wird manchmal auch Uelfinge (Wölflinge) genannt, da Sigmund und Sinfiötli eine Zeit lang als Werwölfe gelebt haben.

   
Die Wölsungen


Helgakvidha Hundingsbana önnur - Paganlord - 07.07.12024

Die Wölsungen
Helgi Hundingsbani
(d. h. Hundings-Töter)

Zu Helgi muß man wissen, daß die Edden sowohl von seiner direkten Vorinkarnation, als auch von seiner direkten Nachinkarnation berichten. Den besten Überblick hierzu erhält (und behält) man, wenn man sich hierzu mit der Walküre Swawa beschäftigt, die keine geringere als Helgis Frau Sigrun selbst ist.

   
Swawa bzw. Sváfa, die Suebin. (Swawa ist die irische Schreibform des Namens und bedeutet ebenfalls: die Suebin.)

Helgis Vorinkarnation

Der norwegische König Hjörvar und Sigrlinn von Sváfaland hatten einen Sohn, der ein stiller Mann war und dem kein Name gegeben werden konnte. Als dieser stille Mann erwachsen geworden war, saß er eines Tages auf einem Hügel und sah neun Walküren vorbeireiten, von denen Sváfa die schönste war.

Sváfa drehte sich zu ihm und rief ihn mit dem Namen Helgi an – und fragte ihn, ob er ein Geschenk anläßlich seines gerade neu vergebenen Namens wollte; was damals der übliche Brauch gewesen ist. Aber Helgi wollte nichts, wenn er nicht selbst Sváfa haben könnte. Sváfa antwortete ihm, daß ihr Vater, der König Eylimi nicht zustimmen würde, solange Helgis Name nicht mit Taten erfüllt worden sei. Also informierte Sváfa ihn über den Standort eines großen Schwertes, in welches Schlangen und Runen eingraviert waren. Sváfa hatte Helgi seinen Namen gegeben, und während seiner zukünftigen Kämpfe war sie immer für ihn da und schützte ihn vor allen Gefahren.

Nachdem Helgi so im Kampf berühmt geworden war, ging er zu König Eylimi und bat den König um die Hand seiner Tochter. König Eylimi von Varwith (jetzt Varde) auf Jütland, war Sváfas Vater. Er stimmte zu, und so tauschten Helgi und Sváfa ihr Gelübde aus und wurden an den Händen für ewig zusammengebunden. Obwohl sie verheiratet waren, blieb Sváfa bei ihrem Vater, wenn Helgi im Kampfe weilte.

Zu dieser Zeit begab es sich, daß König Hrómars Sohn Álfr seinen Vater rächen wollte und Helgi deshalb zu einem Holmgang in Sigarsvoll herausgefordert hatte. Während des Holmgangs mit Álfr erlitt Helgi aufgrund des Fluches einer Trollfrau eine tödliche Wunde, und Álfr gewann. Helgi schickte daraufhin seinen Gefährten Sigarr zu König Eylimi, um Sváfa zu holen, damit sie sich vor seinem Tod treffen konnten.

   
Helgi, Sváfa und Heðinn

Bevor er starb, bat Helgi seine Frau Sváfa darum, seinen Bruder Heðinn zu heiraten. Doch der geläuterte Bruder Heðinn verabschiedete sich sofort höflich von Sváfa und meinte, daß sie ihn nicht wiedersehen würde, bevor Helgi gerächt worden sei.

Sowohl Helgi als auch Sváfa wurden hiernach als Helgi Hundingsbani und Sigrún wiedergeboren, und so gingen ihre Abenteuer weiter.


Helgakvidha Hundingsbana önnur - Paganlord - 07.07.12024

Die Wölsungen
Helgi Hundingsbani
(d. h. Hundings-Töter)

Helgis Leben

In uralten Zeiten, als Vögel weissagend sangen und heilige Wasser von himmelhohen Bergen herabrauschten, da gebar Burghild Helge, den Großherzigen, in Brawald.

Nacht war es in der Burg, da kamen Nornen, um dem königlichen Kind sein Lebensziel zu bestimmen. Und da taten die Nornen den Wunsch, daß Helgi heldenmütig werde und der beste unter allen Königen. Kräftig spannten sie die Schicksalsfäden, so daß sich in Brawald sofort ein Sturm erhob. Webten und knüpften fest goldene Fäden mitten in des Mondes Saal; der Fäden Ende aber verhüllten sie im Osten und Westen. Dann warf gen Norden die Norne einen Faden: "Immerdar," spach sie "möge er fest bleiben!"

   
Die Nornen bringen dem jungen Helgi ihre Gaben

Vor der Burg, auf einem Eschenbaum, saßen jedoch zwei Raben, und einer sprach zum andern: "Sigmunds Sohn steht einen Tag alt in der Brünne und schärft sein Auge, wie Krieger tun; er wird Odins Wölfe mit Leichen erfreuen." Die Männer aber sprachen: "Nun ist eine glückliche Zeit gekommen."

König Sigmund kam gerade aus einer Schlacht, als Helgi geboren war; er ging in die Burg und reichte dem Knaben edlen Lauch (Kraut) als Zeichen, daß er ihn zu seinem Erben im Hunnenreich bestimme. Er gab ihm den Namen Helgi, schenkte ihm Land und Burgen und ein zieres Schwert. Helgi wurde von Hagal, einem Edlen, in dessen Burg erzogen.

Damals herrschte über Hundland Hunding, der mächtige König von Hundland. Er hatte viele Söhne, und zwischen den Hundingen und Wölsungen war Unfriede; sie erschlugen einander ihre Freunde.

Helgi zog zusammen mit Sinfiötli an der Spitze einer Kriegsschar gegen Hunding. Die Wölsungen obsiegten, mit eigner Hand fällte Helgi den Hunding, und mit ihm fiel ein großer Teil von dessen Gefolge. Seitdem hieß der junge Fürst: Helgi Hundingstöter. Hundings Söhne heischten jedoch nach Wergeld für den Erschlagenen und um Buße für die Wegnahme vielen Gutes. Helgi aber sandte ihnen die Antwort: "Ein gewaltiges Wetter grauer Gere und Odins Zorn sollt ihr haben."

Darauf rüsteten die Könige neue Heerscharen und zogen gegeneinander, in den Logabergen trafen sie auf der Walstatt zusammen. Helgi drang vor bis zum Banner der Hundingssöhne und erschlug, so viel ihrer da waren.

   
König Hunding im 5. Jh. n. d. Z. Helgi begab sich auf Kriegsfahrt und tötete König Hunding, wodurch er den Namen Hundingstöter (Hundingsbani) erhielt.


   


Die Schlacht an den Frekasteinen
Vorgeschichte

Einst lag Helgi mit seinen Schiffen am Strand von Brunawagir (Britannien) und ließ von seinen Leuten Vieh zusammentreiben. Sigrun, die wiedergeborene Walküre Swawa, Tochter König Högnis, ritt zum Strand und fragte Helgi, was die ganzen Leute hier wollten, wer sie seien und wo sie herkämen?

Helgi antwortete: „Ich bin ein Uelfingensohn, komme westlich übers Meer gefahren und jagte Bären in Bragalundr.“

Aber Sigrun als Walküre wußte besser Bescheid, da sie die Schlacht gegen Hunding und seine Söhne beobachtete und die gefallenen Helden nach Walhall geführt hatte.

Helgi und Sigrun fanden Gefallen aneinander, auch wenn Helgi mit seinen Männern zunächst zurück nach Perv fuhr. Als Sigrun später von ihrem Vater gegen ihren Willen verlobt wurde, bat sie Helgi um Hilfe, welche dieser gern gewährte. Sie verliebten sich ineinander und scherten sich nicht um die Meinung von Sigruns Vater Högni. König Högni und der Verlobte von Sigrun riefen deshalb zum Krieg, an dem auch Helgis Halbbruder Sinfiötli teilnahm.

   
Frekastein, mythischer Ort in Skandinavien, wo die berühmte Schlacht vorfiel, in welcher Helgi Hundigabani Sigruns Geschlecht vernichtete.


Die Schlacht an den Frekasteinen
Nachwirkungen

In der Schlacht an den Frekasteinen wurde Sigruns Vater getötet und nur dessen Sohn (Sigruns Bruder Dag) überlebte und leistete den Wölsungen einen Eid, welcher ihn zur Gefolgschaft verpflichtete.

Nun konnten Sigrun und Helgi endlich in Ruhe heiraten und Söhne bekommen. Aber Dag sann heimlich auf Rache. So opferte er dem Odin zur Vergeltung des Todes seines Vaters. Odin lieh ihm seinen Speer Gungnir. Damit durchbohrte Dag den nichtsahnenden Helgi an einer Sumpfquelle nahe des Fesselhains, woran Helgi starb. Dann brachte Dag seiner Schwester Sigrun die Nachricht von seiner Rache an Helgi.

Helgi wurde bestattet an jener Quelle im Sumpf, wo man ihm zu Ehren ein Hügelgrab errichtete. Als Helgi in Walhall einzog, kam Odin und bot ihm an, die Herrschaft mit ihm zu teilen. Odin war der Urahn von Helgi und über Sigi, Rerir, Wölsung und seinem Vater mit Helgi verwandt, was möglicherweise dieses ungewöhnliche Angebot erklärt.

Am Abend ging Sigruns Magd zum Grabhügel und sah, daß Helgi dort umherritt. Obwohl sie glaubte, ihren Augen nicht zu trauen, rannte sie trotzdem so schnell sie konnte zu Sigrun und erzählte ihr, daß ihr Mann mit großem Gefolge am Hügel sei.

Sigrun ging hin und verbrachte noch eine Nacht mit ihrem Mann, der am nächsten Morgen wieder los mußte. An diesem und den nächsten Abenden wartete sie vergeblich auf ihn. Nun lebte sie auch nicht mehr lange, weil sie vor Kummer um Helgi verging.

Helgi und Sigrun werden jedoch wiedergeboren. Die Kara-Lieder berichten von ihrem nächsten Leben, von den neuen Heldentaten des Helgi Haddingia und Kara.


Helgakvidha Hundingsbana önnur - Paganlord - 07.07.12024

Die Mythe von Swawa
Helgis Vorleben

Hier noch einmal zurück zur ersten Helgi-Inkarnation. 

Swawa, Tochter des Königs Eylimi, eine schöne Schildjungfrau und Walküre, ward durch Helgi Haddinga skati, den Sohn Hiorwards, Königs von Norwegen, berühmt. Der König hatte das Gelübde getan, die schönste Frau der Erde sein zu nennen. Und so hatte er schon drei Frauen: Alfhild (Hedins Mutter), Säreid (Humlungs Mutter) und Sinriod (Hilmings Mutter). Da hörte der König, daß Sigurlin  die allerschönste der Frauen sei. Sogleich warb er durch den Jarl Atli um sie, wurde aus Furcht vor andern Freiern aber abgewiesen. Also überzog der König ihren Vater mit Krieg und erhielt endlich Sigurlin zur Frau. Diese wurde nun zur Mutter eines Sohnes, nämlich des berühmten Helgi.

Helgi blieb jedoch Zeit seiner Jugend stumm und untätig – bis die holde Swawa ihn berührte und erweckte, und ihm den Namen Helgi gab. Als Geschenk für sich selbst, hatte sich Swawa den Helgi aber ebenfalls erkoren; das tat sie nämlich über die Namensoder und ihr Schwertgeschenk.

Von der reizenden kühnen Walküre beschützt, mit einem nie fehlenden Schwert beschenkt, in alle Schlachten begleitet, zeichnete sich Helgi bald als der größte Held seiner Zeit aus. Doch, nachdem er die größten Taten vollbracht und sogar seinen Vater an Hrodmar gerächt hatte, ward er von dessen Sohn Atli erschlagen. Er wurde jedoch bald danach als Helgi der Hundingstöter und als Sohn des Königs Sigmund und der schöner Frau Borghili wiedergeboren.

   
Helgi, Sváfa und Heðinn

Swawa dagegen erstand in einer zweiten Verkörperung als Schildjungfrau Sigrun. Helgi war erst einen Tag alt, da er schon im Panzer stand und nach Schlacht und Sieg verlangte. In das Haus des mächtigen bösen Königs Hundingur trat er kundschaftend, als Mädchen verkleidet, ein, entging als Mahlmagd seinen Nachforschungen, überzog ihn dann mit Krieg und tötete ihn in einer großen Schlacht, wovon sein Beiname (Hundingsbani) herkommt.

Helgi warb nun um die schöne (ehemals Geliebte) Swawa, die in ihrer neuen Inkarnation jetzt Sigrun hieß. Er mußte vorher manchen harten Kampf bestehen, da sie bereits dem Hodbrod (Sohn des schwedischen Königs Gramnar) zugesagt war, den Sigrun jedoch nicht liebte.

Helgi zog (nach dem Hilferuf seiner Geliebten) also auch gegen ihn aus, überwand und tötete ihn in der Schlacht am Frekasteine und schien jetzt dem Ziele seiner Wünsche nahe. Doch Heðinn, sein Bruder, legte ihm ein Hindernis in den Weg. Dieser war am Julabend heimkehrend aus dem Forst einem häßlichen alten Zauberweibe begegnet, das auf einem Wolfe ritt, den sie mit zusammengeknüpften Schlangen statt der Zügel lenkte. Sie trug sich dem schönen Jüngling als Walküre, als Beschützerin an. Da er sie jedoch verschmähte, rief sie zornig: das sollst du bei Bragas Becher büßen.

Als Heðinn nun daheim ankam und jeder bei Freyrs Eber, den Bragabecher leerend, ein Gelübde tat, schwur Heðinn betäubt vom Trunke: "seines Bruders schöne Braut Sigrun SEIN zu nennen". Bald aber reute ihn das Gelübde, und er ging, seinen Bruder Helgi aufzusuchen und sich ihm zur Bestrafung zu übergeben. Dieser behandelte ihn jedoch nicht nur freundlich, sondern sogar, als er in einer Schlacht tödlich verwundet ward, empfahl Helgi seiner Geliebten den Bruder zum Gatten.

Helgi inkarniert darauf erneut und wird hinterrücks ermordet.

   
Helgi fährt nach Walhalla, von Sigrun (vormals Swawa) beobachtet

Helgi kam in Walhalla an, doch konnten ihm alle Freuden des Himmels nicht die Reize der schönen Sigrun/Swawa ersetzen. Darum kehrte er allnächtlich in seinen Grabhügel zurück und ruhte dort an der Seite der lieblichen Sigrun, bis das nahende Morgenrot den Tag und damit das Ende seiner Freuden verkündete und er sich auf sein Roß schwang, wieder nach Walhalla zu reiten. Zum dritten Male ward Helgi als zweiter Haddinga skati wiedergeboren, und auch Swawa erschien zum dritten Mal als Kara, Halfdans Tochter, welcher König von Dänemark war und mit dem Gatten seiner Tochter die Herrschaft über Land und See teilte.


Die Schlacht an den Frekasteinen - Paganlord - 07.07.12024

Die Wölsungen
Die Schlacht an den Frekasteinen

   

Kampfmüde ruhte Helgi nach der Schlacht; Abend wars, er saß am Wald auf einem Stein. Da brach Lichtglanz am Himmel hervor, und aus dem Glanz schossen Wetterstrahlen, und aus den Wolken nieder ritten Walküren in Helmen und Brünnen, blutbespritzt, und Flammen standen auf den Spitzen ihrer Speere. In frohem Übermut rief der König sie an, ob sie mit ihm und seiner Schar die Nacht heimfahren wollten zum Schmaus? Zorniges Speerrasseln scholl durch die Luft, und vom Roß herunter rief die erste ihm Antwort: "Ein ander Geschäft, als Met trinken, hat Sigrun, Högnis Tochter, mit König Helgi."

   
Die Walküre Sigrun erscheint dem Helgi und bittet ihn um Hilfe gegen ihre Zwangsverheiratung

Sie ging zu ihm, ergriff seine Hand, grüßte und küßte ihn; da wuchs ihm Liebe zu dem Weibe unter dem Helm. "Mein Vater," erzählte sie, "hat mich Hödbrod, Granmars Sohn, verheißen. Ich schalt ihn ‘Katzensohn und schwur, daß ich ihn nicht mehr lieben würde als eine junge Krähe. Denn einen andern Helden will ich zum Mann. In wenig Nächten aber kommt Hödbrod zur Vermählung, wenn du ihn nicht zuvor zur Walstatt entbietest oder Högnis Tochter entführst." Helgi antwortete: "Fürchte nicht deines Vaters Zorn und nicht Hödbrods Gewalt; du sollst, junge Maid, mit mir leben." Darauf schieden sie. Helgi sandte nun Boten aus, die warben für vieles Geld starke Scharen. In Brandeiland, am Meeresstrand, erwartete sie der König. Sie kamen über die Wellen zu vielen Hunderten. Die goldgeschmückten Schiffe lagen dichtgedrängt in der Warinsbucht.

Helgi fragte seinen Steuermann, wie viele ihrer gekommen seien?

   

"Nur schwer konnt’ ich die Schiffe vom Strand aus überblicken, zwölfhundert Männer hab’ ich gezählt; – doch sind wohl noch halbmal mehr." Bei Tagesanbruch wurden die Schilde von den Schiffborden weggenommen und die Segel aufgezogen. Da hub sich ungestümer Lärm. Sie schlugen Schwerter und Schilde aneinander, und mit rauschenden Segeln und Ruderschlägen fuhr die Flotte aus der Bucht nach Frekastein in Hödbrods Land. Inmitten segelte Helgis Schiff. Auf offenem Meer traf sie ein gewaltiges Unwetter; Blitze fuhren über sie hin und schlugen ein. Die Wogen umdrängten die Drachenborde, als ob Berge zusammenstießen. Helgi befahl, das Hochsegel noch höher aufzuziehen; aber gegen die Wellen war kein Schutz mehr; denn Ran, die Haffrau, legte ihre Hand auf Helgis Schiff, um es hinabzuziehen. Da ritten neun Walküren oben in der Luft, Helgi erkannte Sigrun; unerschrocken riß die Walküre der Haffrau das Schiff aus der Hand. Das war bei Gnipawald; abends legte sich der Sturm, und sie kamen glücklich ans Land.

Hödbrods Brüder standen auf einem Hügel und sahen die Schiffe heranfahren; eilig sprang einer, Gudmund mit Namen, auf seinen Hengst, ritt hinunter ans Meer und rief mit lauter Stimme: "Wer ist der König, der über das Meer gebietet und solch feindliche Scharen ans Land führt?" Sinfiötli schwang seinen roten Schild mit goldenem Rand an der Segelstange hinauf und gab ihm Bescheid.

"Erzähl’s heut Abend, wenn du Schweine und Hündinnen zum Futter lockst, daß Wölsunge kampfbegierig nach Gnipawald gekommen seien. Hier wird Hödbrod Helgi finden, der zum Kampfe eilt, dieweil du Mägde küssest."

"Wenig weißt du von edler Sitte, da du mir Unwahres vorwirfst. Du haustest als Werwolf, schlichst, allen verhaßt, im Wald einher, und mordetest deine Brüder."

"Ein diebischer Knecht warst du!" – Und in immer heftigeren Schmähreden haderten sie miteinander, bis Helgi ihnen wehrte: "Es wär’ euch geziemender, in den Kampf zu eilen, als euch mit unnützen Worten zu zanken. Gar wenig gefallen mir Granmars Söhne, aber kriegsmutig sind sie doch." –

Gudmund wandte sein Roß und brachte Hödbrod, den er in seiner Burg fand, die böse Nachricht. Der sprach "Laßt Boten durchs Land reiten; kein Mann, der ein Schwert schwingen kann, bleibe daheim; entbietet Högni und seine Söhne, unsre Freunde, sie sind alle begierig des Kampfes."

Bei Frekastein trafen die Feinde zur Schlacht zusammen. Helgi, Hundingstöter, war stets der Vorderste, wo gekämpft wurde; wie fester Kern war sein mutiges Herz. Da gewahrten sie, hoch in den Wolken, eine Schar von Schildmädchen, als ob man in Flammen sähe; – Helgi erkannte Sigrun, Högnis Tochter. Und nun wuchs der Gere Getös. Helgi erschlug König Hödbrod unter seinem Banner, auch Högni tötete er; alle Brüder Hödbrods und alle Häuptlinge des Heeres fielen; nur Dag, Högnis Sohn, erhielt Frieden und leistete den Wölsungen Eide. Sigrun ging über die Walstatt, bis sie Helgi fand. Sie begrüßte ihn als Sieger: "Glücklich sollst du sein, König, und deines Sieges genießen."

"Nicht alles ist nach deinem Wunsch geschehen; Vater und Brüder hab’ ich dir getötet, und erschlagen auf der Erde liegen die meisten deiner Gesippen. Durch blutigen Streit wurdest du mir gewonnen; – das schufen die Nornen."

   

Da Sigrun weinte, tröstete er sie: "Hilde, die Walküre bist du mir gewesen, und das Schicksal können selbst Helden nicht besiegen." Da sprach Sigrun: "Die Heimgegangenen möcht’ ich nun ins Leben zurückrufen und dennoch mich dir am Herzen bergen."

Helgi nahm Sigrun zur Gattin und wohnte mit ihr in Sevafiöll.

Dag opferte Odin, auf daß er ihn Vaterrache gewähre, und der G*tt lieh ihn seinen Speer Gungnir Dag suchte Helgi und fand ihn, als der einsam durch einen Wald ging, und durchbohrte ihn mit Odins Speer. Dann ritt er nach Sevafiöll und sagte Sigrun die Tat. Da sprach Sigrun: "Dich sollen alle Eide brennen, die du Helgi geschworen hast! Nicht schreite das Schiff, das dich trägt, weht auch erwünschter Wind dahinter! Nicht renne das Roß, das dich trägt, wenn du vor deinen Feinden fliehen mußt! Nicht schneide das Schwert, das du schwingst, es sause dir denn selber ums Haupt; wie ein Wolf im Walde sollst du friedlos leben!"

Dag bot ihr zur Sühne Gold und das halbe Reich ihres Vaters Högni; aber Sigrun antwortete: "Nicht selig kann ich fürder sitzen in Sevafiöll, es bräche denn ein Glanz aus der Pforte des Königsgrabes und Helgi ritte daher und ich könnte den Herrscher umfangen. Wie edelgewachsene Esche über niedrige Dornen, so ragte Helgi empor über alle Helden."

Es ward nun Helgi ein Hügel errichtet; als er aber nach Walhall kam, stand Odin auf von seinem Sitz, ging ihm entgegen und bot ihm an, über alles mit ihm zu herrschen.

Am Abend des Bestattungstages ging Sigruns Magd an des Königs Totenhügel und sah Helgi mit vielen Männern in den Hügel reiten; sie lief zur Königin und sagte ihr, was sie gesehen. "Eile hinaus, wenn’s dich gelüstet, den König wiederzufinden. Aufgetan ist der Hügel und Helgi gekommen; der König bat, dass du die tropfenden Wunden ihm stillen möchtest."

Sigrun ging in den Totenhügel zu Helgi, küßte ihn, trocknete seine Wunden und sprach zu ihm: "Dein Haar ist durchreift, mit Blut bist du bedeckt, deine Hände sind feuchtkalt; – wie soll ich dir dafür Abhilfe schaffen?"

   

"Du allein bist schuld, Sigrun," antwortete er, "daß Helgi mit Blut bedeckt ist; du weintest viele Zähren, ehe du schlafen gingst; eine jede fiel blutig auf Helgis Brust." Sigrun bereitete ihm ein Lager und sagte: "Ich will dir am Herzen ruhn, wie ich es dem lebenden König tat." Da jauchzte Helgi: "Nun weilst du, Sigrun, im Hügel bei Helgi, dem Entseelten, im Arm, und bist doch lebendig."

Wie der Morgen nahte, brach Helgi auf: "Westlich vor Bifröst muß ich sein, ehe der Haushahn die Einherjar weckt." Und Helgi und sein Gefolge ritten die Wolkenwege.

Sigrun aber kehrte heim mit ihren Frauen, die sie begleitet hatten. Sie ließ am folgenden Abend die Magd am Hügel Wache halten; als die Königin nach Sonnenuntergang dorthin kam, sprach die Magd: "Gekommen wäre nun – wenn er zu kommen gedächte – Sigmunds Sohn aus den Sälen Odins. Hoffe nicht mehr auf Helgis Heimkehr. Sei nicht so rasend, allein in den Totenhügel zu gehen; gewaltiger werden in der Nacht, als am lichten Tag, alle toten Krieger."

   
Sigrun wartet auf Helgis Wiederkehr

Sigrun lebte nicht lange mehr, vor Harm und Leid. Aber die Sage singt von Helgi und Sigrun, daß sie wiedergeboren seien; er ein siegreicher Held und sie seine Walküre. In dieser Verjüngung heißt er Helgi Hundingstöter, sie Kara (Hilde), Halfdans Tochter.


Helgakvidha Hundingsbana önnur - Paganlord - 07.07.12024

Die beiden Lieder von Helgi Hundingsbani

   
Helgi und Sigrun bestehen gemeinsam alle Gefahren

Mit diesen beiden Liedern berühren wir die deutsche Siegfriedssage zuerst. Ihre urälteste Gestalt ist uns in der Mythe um Helgi Hundingsbani erhalten geblieben.

Als nordische Zutat zur bekannten Sage können wir die Lieder nämlich durchaus betrachten. Denn obgleich uns von Helgi bis heute keine Spur auf deutschem Boden begegnet, so ist doch Sinfiötli, den wir in seine Sage verflochten sehen, als Sintarfizilo in Deutschland nachgewiesen, und auch das Beowulfslied kennt ihn als Fitela.

„Es ist eine jetzt schon unbedenkliche Annahme,“ sagt J. Grimm, „daß in früher Zeit manche Sagen aus Deutschland übergeführt wurden, die, unter uns ganz verschollen, dort erhalten blieben. Die längere Dauer, und was damit genau zusammenhängt, die größere Fülle der nordischen Überlieferung steht dem Verschwinden wie der Armut unserer heimatlichen entgegen; es macht Freude und bewährt den engen Bund beider Stämme, nachzuweisen, daß der Norden von unsern Vorfahren empfing, was er uns rettete.“

Das Ansehen, das die beiden Helgi-Lieder im Norden genossen, spiegelt sich darin, daß man ihre Helden, Helgi und Sigrun, noch zweimal geboren werden ließ, einmal früher und einmal später, um ihnen andere, jenen nachgebildete Lieder an die Seite zu stellen, damit ein Abglanz ihres Ruhms auf dieses Seitenstück zurückstrahle, was mit dem Liede, das wir soeben betrachtet haben, wirklich geglückt ist.

Die Wölsungasaga hat den Inhalt unseres ersten Liedes aufgenommen, das zweite aber scheint sie nicht zu kennen. Auch von jenem gibt sie nur einen Auszug, während sie von Sinfiötli und seinem Vater Sigmund sehr ausführlich erzählt, nicht ohne Anführung einer Liederstelle, woraus wir schließen müssen, daß auch über diese Teile der Siegfriedssage Lieder vorhanden wären, deren Verlust zu beklagen ist.

Von Helgis Kampf mit Hunding ist in beiden Liedern übrig, daß letzterer fiel (1, 10 und 2, 8); aber auch von der Schlacht bei Logafiöll, welche Helgi gegen Hundings Söhne gewann, erfahren wir 1, 13. 14 von dem Erfolg: den Fall der Hundingssöhne, deren Aufzählung durch den Aarstein seltsamlich unterbrochen wird, unter welchem Helgi ausruht. "Unter dem Aarstein sitzen" ist auch eine den Angelsachsen geläufige Metapher, wie Grimm schon bemerkt hat; nur dürfte sie mehr dem kampfmüden als dem kampflustigen Helden gelten.

Der Faden, den die Nornen-Schwester nordwärts wirft, bedeutet Helgis frühen Tod. Der Zusammenhang ist hier, daß dieser (von den Nornen ausgeworfene) Faden sinngleich ist mit den Seidenfäden – welche Gerichte, Rosengärten und Waldheiligtümer umgaben. Und natürlich auch mit den bekannten Ketten, welche sich noch jetzt um Kirchen oder Denkmäler gezogen finden – wie auch den heiligen Tempel von Uppsala eine goldene Kette einst umgab.

So auch identisch mit dem heiligen Wald der Semnonen, den man nur gefesselt betreten durfte und der ebenfalls durch einen Seidenfaden umzäunt war. Und so hat sich das Volk der Semnonen selbst nach dem Faden der Norne benannt. Semnonen = Seiden(-faden) der Nornen.


   

Ketten oder Seile symbolisieren den Seidenfaden der Nornen. Wer das umzäunte Gebiet betritt, der ist somit des Todes, denn er hat den (Nornen-)Faden zerrissen. Alle Heiligen Haine (und viele Denkmäler der wilhelminischen Epoche) wurden durch einen solchen "Seidenfaden" geschützt. In einer solchen Kette, die jeder kennt, liegt also eine uralte Magie verborgen und ein uralter Fluch für jeden Frevel, der unbedingt gesühnt werden muß.

Auch der 3fache Ritualkreis ist ein solcher goldener Seidenfaden; ein jeder Kreis steht für eine Norne.

   

   


Helgakvidha Hundingsbana önnur - Paganlord - 10.07.12024

Geheime Symboldeutung:

Zitat:Nacht war es in der Burg, da kamen Nornen, um dem königlichen Kind sein Lebensziel zu bestimmen. Und da taten die Nornen den Wunsch, daß Helgi heldenmütig werde und der beste unter allen Königen. Kräftig spannten sie die Schicksalsfäden, so daß sich in Brawald sofort ein Sturm erhob. Webten und knüpften fest goldene Fäden mitten in des Mondes Saal; der Fäden Ende aber verhüllten sie im Osten und Westen. Dann warf gen Norden die Norne einen Faden: "Immerdar," spach sie "möge er fest bleiben!

Helgis Leben ist ein brausender Sturm. Wie ein Tornado wird er über seine Feinde kommen. Und niemand kann Helgi von seinem vorgezeichneten Weg abbringen. Zu stark ist dieser Weg markiert. Also egal, wie er sich wann und wo entscheidet (oder beeinflußt wird), der Weg und das Schicksal bleiben identisch.

Zitat:Nacht war es in der Burg, da kamen Nornen, um dem königlichen Kind sein Lebensziel zu bestimmen. Und da taten die Nornen den Wunsch, daß Helgi heldenmütig werde und der beste unter allen Königen. Kräftig spannten sie die Schicksalsfäden, so daß sich in Brawald sofort ein Sturm erhob. Webten und knüpften fest goldene Fäden mitten in des Mondes Saal; der Fäden Ende aber verhüllten sie im Osten und Westen. Dann warf gen Norden die Norne einen Faden: "Immerdar," spach sie "möge er fest bleiben!

Anfang und Ende von Helgis gesamter Existenz (alle Inkarnation von Anbeginn und bis zu ihrem Ende) sind ein Geheimnis. Helgis Leben besitzt weder Anfang noch Ende.

Zitat:Nacht war es in der Burg, da kamen Nornen, um dem königlichen Kind sein Lebensziel zu bestimmen. Und da taten die Nornen den Wunsch, daß Helgi heldenmütig werde und der beste unter allen Königen. Kräftig spannten sie die Schicksalsfäden, so daß sich in Brawald sofort ein Sturm erhob. Webten und knüpften fest goldene Fäden mitten in des Mondes Saal; der Fäden Ende aber verhüllten sie im Osten und Westen. Dann warf gen Norden die Norne einen Faden: "Immerdar," spach sie "möge er fest bleiben!

Was auf der Nordseite wächst, das wird nicht alt. In seiner Existenz als Helgi jedenfalls wird er es nicht auf viele Lebensjahre bringen (also jung sterben).


RE: Helgakvidha Hundingsbana önnur - Cnejna - 15.07.12024

(07.07.12024, 18:17)Paganlord schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-84907.html#pid84907Alle Heiligen Haine (und viele Denkmäler der wilhelminischen Epoche) wurden durch einen solchen "Seidenfaden" geschützt. In einer solchen Kette, die jeder kennt, liegt also eine uralte Magie verborgen und ein uralter Fluch für jeden Frevel, der unbedingt gesühnt werden muß.

https://www.pagan-forum.de/thread-4871-post-82388.html#pid82388


Die Weiße Frau schritt immer weiter, da öffneten die Bergmauern ein kreisrundes Hochtal wie einen Garten. Es war erfüllt von roten Rosen, die einen himmlischen Duft verströmten. In den Wässerlein, die durch die Blumen rieselten, badeten sich Jungfrauen von großer Schönheit. Um den Garten war ein Zaun, doch dieser bestand nur aus einem seidenen Faden. Staunend stand die Sennerin vor diesen Wundern.

„Ich bin die Herrin vom Rosengarten!“, sprach die Weiße Frau zu ihr. „Dort siehst du die Saligen, meine Priesterinnen. Den Rosengarten kannst du nicht betreten, denn wer diesen Seidenfaden zerreißt, bezahlt es mit dem Leben. Laurin, den ich hier zum König und Wächter eingesetzt habe, tötet jeden Frevler. Nur die Saligen und die greisen Ahnenseelen, die ihr Zwerge nennt, gehen hier ein und aus.“