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Fürstengrab bei Villingen - Druckversion

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Fürstengrab bei Villingen - Waldschrat - 21.11.12022

In der Nähe von Villingen-Schwenningen im Schwarzwald liegt der Magdalenenberg.

Dieser Name täuscht über den wahren Ursprung dieses Hügels hinweg: Es ist ein Grabhügel eines keltischen Fürsten und immerhin knapp 2600 Jahre alt. Ehemals 8 Meter hoch und 102 Meter im Durchmesser soll er einst gewesen sein und damit einer der größten Grabhügel in Mitteleuropa.

Über den Fürsten selbst ist leider wenig bekannt, seine Grabkammer wurde schon sehr früh geplündert. Als Archäologen 1890 die Grabkammer öffneten, war sie weitestgehend leer. Allerdings stellten sie fest, dass es zahlreiche Nachbestattungen gab, die ungeplündert blieben. Die Funde waren natürlich eine Sensation, sie werden mittlerweile in einem Franziskanermuseum ausgestellt. Ebenso die Grabkammer des Fürsten.

Viele Jahre später kam aber erst die richtig große Überraschung ans Licht: Die Gräber um die zentrale Kammer sind nach Sternenbildern angeordnet!


   


Zitat:Dank einer speziellen NASA-Software haben deutsche Archäologen jetzt im Schwarzwald einen riesigen keltischen Mondkalender in einem Fürstengrab entdeckt – 40 Jahre nach der Ausgrabung desselbigen. Das Schwarzwälder Stonehenge südlich von Villingen-Schwenningen (Baden-Württemberg) ist nach Angaben des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz die weltweit älteste keltische Mondzyklen-Anlage.

"Die Anordnung der Gräber um das zentrale Fürstengrab stimmt mit den Sternenbildern des nördlichen Himmels überein", sagte Allard Mees vom RGZM am Mittwoch. Entdeckt wurde das "Schwarzwälder Stonehenge" im Fürstengrab von Magdalenenberg bereits zwischen 1970 und 1973.

NASA-Software löst das Rätsel

"Zum ersten Mal konnten wir die Mondkultur der Kelten im vollen Umfang sichtbar kriegen. Das gab es vorher noch nie", erklärte Mees. Er war auf die neue Deutung der Anlage mithilfe einer speziellen Software der US-Weltraumbehörde NASA gestoßen. Demnach sind die Gräber um das zentrale Fürstengrab an dem 100 Meter breiten Grabhügel - im Gegensatz zum englischen Stonehenge - nicht nach Sonnenzyklen angeordnet, sondern nach nördlichen Sternenbildern. "Auch Cäsar kannte schon die keltische Mondzeitrechnung, aber er war mehr mit Erobern als mit Entdecken beschäftigt", sagte Mees.

Mithilfe der Software konnte nun der damalige Stand der Sternenbilder von der Winter- bis zur Sommersonnenwende nachgezeichnet werden. "Endlich hat man etwas ans Licht geholt, was sonst in der Dunkelheit geblieben wäre", sagte der Mainzer Wissenschaftler. So konnte er auch die Anlage auf den Sommer 618 vor Chr*stus datieren.

Holzstangen zeigten Mondwenden an

Für den Bau der Anlage seien Stangenreihen auf den Hügel eingesetzt worden, um die Mondwenden zu erfassen. "Diese Himmelserscheinungen waren bestimmend für die keltische Zeitrechnung", heißt es in einer Mitteilung des Museums. Die Kelten hätten damit auch Mondfinsternisse voraussagen können.

Die Kelten gelten als erste Stammesgruppen der Vorgeschichte mit europäischer Dimension, sie waren auch im Schwarzwald und dem heutigen Hessen zu Hause. Ihre Kultur dokumentiert sich mangels eigener schriftlicher Quellen nur durch Bodenfunde.

https://www.krone.at/268200


RE: Fürstengrab bei Villingen - Cnejna - 22.11.12022

Dazu hätte ich eine Frage: Wenn der Grabhügel Magdalenenberg heißt, wieso geht man von einem Fürsten aus und nicht von einer Fürstin?


RE: Fürstengrab bei Villingen - Waldschrat - 22.11.12022

Man findet leider kaum Informationen darüber im Netz, evt. würde die Ausstellung im (ehemaligen) Kloster weitere Informationen bieten...
Habe mir eine Arbeit dazu bestellt, die beschäftigt sich zwar eher mit dem astronomischen Aspekt, gibt aber vielleicht noch andere Hinweise. Die bisher gesichteten Quellen im Netz sagen weitestgehend dasselbe, meist sind die Texte 1:1 kopiert.

Die Knochen wurden jedenfalls geborgen, aber habe hierzu bisher keine weitere Erwähnung gefunden. Schon recht früh scheinen die Monotheisten sich des Hügels angenommen zu haben:

Zitat:Unter dem Namen Kreuzbühl wurde der Hügel im Salemer Rodel von 1320, überliefert in einer Abschrift von 1465, erstmals erwähnt. Auf einer Karte von 1610 ist ein „Maria magdalenen creitz“ auf dem Hügel eingezeichnet, eine Belagerungsskizze von 1704 zeigt an dieser Stelle ein Lothringer Kreuz. 1633 gestand eine Bürgerin unter dem peinlichen Verhör, auf dem Hügel mit dem Teufel unter dem Namen „Cäsperlin“ getanzt zu haben.

Laut Wikipedia und https://www.evolution-mensch.de/Anthropologie/Magdalenenberg


Zitat:Der Magdalenenberg war Richtstätte, Standort einer Kapelle und galt als Hexentreffpunkt, bevor er zum Ziel von Ausgrabungen wurde.

Sagt das Museum auf seiner Internetseite.

Wenn ich weitere Informationen auftreiben kann, ergänze ich es hier.


RE: Fürstengrab bei Villingen - Hernes_Son - 22.11.12022

Zitat:NASA-Software löst das Rätsel

"Zum ersten Mal konnten wir die Mondkultur der Kelten im vollen Umfang sichtbar kriegen. Das gab es vorher noch nie", erklärte Mees. Er war auf die neue Deutung der Anlage mithilfe einer speziellen Software der US-Weltraumbehörde NASA gestoßen. Demnach sind die Gräber um das zentrale Fürstengrab an dem 100 Meter breiten Grabhügel - im Gegensatz zum englischen Stonehenge - nicht nach Sonnenzyklen angeordnet, sondern nach nördlichen Sternenbildern. "Auch Cäsar kannte schon die keltische Mondzeitrechnung, aber er war mehr mit Erobern als mit Entdecken beschäftigt", sagte Mees.

Mithilfe der Software konnte nun der damalige Stand der Sternenbilder von der Winter- bis zur Sommersonnenwende nachgezeichnet werden. "Endlich hat man etwas ans Licht geholt, was sonst in der Dunkelheit geblieben wäre", sagte der Mainzer Wissenschaftler. So konnte er auch die Anlage auf den Sommer 618 vor Chr*stus datieren.

Soso, die Nasa-Software löst also das Rätsel. Seltsam, und ich dachte immer, dass es bereits Forscher und vereinzelt Archäologen gibt, die seit Jahrzehnten bereits darauf aufmerksam machen, dass Gräber oder Tempelanlagen nach bestimmten Sternbildern ausgerichtet sind ("10.500 v.d.Z. - Untergang der ersten Hochkultur" oder "Untergegangenen Zivilisationen auf der Spur"). Nicht dass es darüber schon Serien im Fernsehen gibt. Lol

Den patriarchalisch verprägten Archäologen fällt es eben schwer an Frauen zu glauben, die das Oberhaupt einer spirituellen Gemeinschaft bilden. Vielleicht wollen Sie es auch absichtlich kleinreden oder nicht wahrhaben. Jedenfalls kann es gut sein, dass es dann irgendwann als bahnbrechende Entdeckung gefeiert wird, wenn man dahinter kommt, was wir Heiden schon lange wissen.  Zauberer


RE: Fürstengrab bei Villingen - Andrea - 22.11.12022

Zitat:Die Knochen wurden jedenfalls geborgen, aber habe hierzu bisher keine weitere Erwähnung gefunden.

Am Skelett kann man Mann und Frau eigentlich schon unterscheiden. Daher, wenn irgendwo erwähnt wäre, ob sie sich auf eine Untersuchung dessen beziehen hinsichtlich der Aussage, daß es ein Mann gewesen sein soll, wäre das ein Hinweis auf Mann oder Frau. Aber wenn es nirgendwo erwähnt ist, hilft es leider nicht weiter.

Schon komisch, wenn es nicht erwähnt ist, denn das ist ja schon eine essentielle Aussage.