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Zucker in Limo ist behördlich verordnet - Hælvard - 10.01.12019 Nicht süß genug? Der Getränkehersteller Lemonaid hat Ärger mit einer Behörde. Der kuriose Grund: Die Limonade der Marke enthält angeblich zu wenig Zucker und sei deshalb gar keine Limonade. Kann eine Limonade zu wenig Zucker enthalten? Offenbar ja, wie nun der Ärger zwischen dem Getränkehersteller Lemonaid und dem Bezirksamt Hamburg-Mitte zeigt. Wie der "Stern" berichtet, erhielt die Firma vor einigen Wochen einen Brief vom "Fachamt für Verbraucherschutz, Gewerbe und Umwelt". Die Behörde bemängelt darin, dass es sich bei der Sorte Lemonaid Limette in Wahrheit nicht um eine Limonade handelt. Denn um diese Bezeichnung zu tragen, müsse sie einen Gesamtzuckergehalt von mindestens sieben Gewichtsprozent haben. Die Lemonaid Limette enthalte aber nur sechs Prozent Zucker – und sei deshalb keine Limonade. Geht es nach der Behörde, muss Lemonaid nun entweder mehr Zucker ins Getränk geben oder darf seine Limonade nicht mehr als solche bezeichnen. Für Felix Langguth, einen der Lemonaid-Geschäftsführer, ist beides keine Option. "Unsere Lemonaid Limette gibt es mit genau diesem Zuckergehalt seit zehn Jahren. Und bis heute hat sich kein Kunde über zu wenig Zucker beschwert", erklärt er im Gespräch mit dem "Stern". Weiter heißt es: "Wir stehen jetzt vor der absurden Situation, dass wir entweder unser Getränk ungesünder machen müssen oder die Bezeichnung Limonade verlieren, die allein schon durch unseren Firmennamen in unserer DNA steckt." Auf der Webseite appelliert das Unternehmen derweil an die Behörde, ihre Vorgaben noch einmal zu überdenken: "Seid so süß und ändert die Richtlinie. Natürliche Lebensmittel mit wenig Zucker sollten nicht bestraft werden – sondern der Normalfall sein." https://web.de/magazine/wirtschaft/zucker-lemonaid-limonade-heissen-33507684 Anmerkung: Hier wird eine gesunde Lebensweise (bio) offenkundig denunziert. Wie schädlich Zucker sein kann, ist jedem, der sich mit dem Thema bereits beschäftigt hat, bewußt! In diesem Fall soll ein Produkt auf behördliche Anordnung hin zukünftig ungesünder hergestellt und verkauft werden. Das macht nicht nur krank, das ist krank! Das kommt eben dabei heraus, wenn alles katalogisiert und kategorisiert wird ... auch die Menschen denken dann irgendwann nur noch in diesen vorgeschriebenen und festgelegten Schemen. Willkommen im 21. Jahrhundert ... RE: Zucker in Limo ist behördlich verordnet - THT - 10.01.12019 Limonade ist eben ein festgelegter Begriff. Daß das in beide Richtungen gilt (weniger oder mehr von einer Zutat) ist eben so. Genauso wie Saft, Nektar etc., wenn da jeder nach eigenem Gutdünken entscheiden könnte, kann das den Verbraucher irreführen. Wenn ich "Saft" lese, weiß ich, daß kein Zusatzzucker drin ist. Umgekehrt: Wenn ich Limonade lese, bin ich gewarnt und erwarte Zuckerbrühe und kaufe es nicht, auch wenn 0% Zucker drin wäre, weil ich bei "Limo" erst gar nicht auf die Idee käme, auf der Flasche nachzulesen. Jeder, der in D was verkauft, muß sich doch mit diesen Regelungen im Vorfeld auseinandersetzen. Das sind nur Begriffe zwecks Kategorisierung, wenn jetzt bei Lemonade "Erfrischungsgetränk" oder sonst was draufstehen muß, was solls? ich verstehe das "Problem" dabei nicht. Der Begriff "Lemonaid" wird dadurch ja nicht reduziert... Wahrscheinlich nur ein PR-Witz eines befreundeten Anwalts, um auf sich aufmerksam zu machen, weil die Absatzzahlen vielleicht nicht so gut sind? Jetzt wissen ja alle, daß da so wenig Zucker drin ist und wie toll das ist. RE: Zucker in Limo ist behördlich verordnet - Eiche - 10.01.12019 Dem Bezirksamt Mitte ausgerechnet im rot-grünen Hamburg war die Berichterstattung wohl selbst zu peinlich, und sie haben umgehend einen Rückzieher gemacht: Behörde lenkt im Streit um Limonaden-Zuckergehalt ein HAMBURG (dpa-AFX) - Im Streit um den zu geringen Zuckergehalt einer Limonade des Hamburger Herstellers Lemonaid lenken die Behörden ein. Das zuständige Bezirksamt Hamburg-Mitte werde die Limonade vorerst nicht beanstanden, teilte die Hamburger Gesundheitsbehörde am Donnerstag mit. Zugleich kündigte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) an, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, "dass die Leitsätze für Lebensmittel hinsichtlich möglicher gesundheitsschädlicher Mindestgehalte überprüft werden". Lebensmittel mit wenig Zucker sollten nicht bestraft werden, "sondern der Normalfall sein". Ein Fachamt des Bezirks Mitte hatte Lemonaid abgemahnt, weil eine Limonadensorte des Szene-Herstellers nicht den vorgeschriebenen Mindestzuckergehalt von sieben Prozent enthalte und somit gegen die Leitsätze für Erfrischungsgetränke verstoße. Dem Hersteller wurde angeraten, entweder das Produkt umzubenennen oder den Zuckergehalt heraufzusetzen. Lemonaid hatte das abgelehnt. "Der aktuelle Fall zeigt: Die Leitsätze für Erfrischungsgetränke sind in manchen Bereichen nicht nachvollziehbar und konterkarieren unsere Strategie zur Zuckervermeidung sowie zur gesundheitsbewussten Ernährung", sagte Prüfer-Storcks. Es sei "ein Stück aus dem Tollhaus, dass Leitsätze der Kommission für Lebensmittel zwar den Begriff Limonade schützen wollen, dadurch aber gleichzeitig der Reduzierung von Zucker entgegenwirken." /fi/DP/mis Agenturmeldung gefunden auf: https://www.comdirect.de/inf/news/allenews.html RE: Zucker in Limo ist behördlich verordnet - THT - 11.01.12019 Die Österreicher sind hier mal wieder etwas weiter: https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/buch/codex/B_26_Erfrischungsgetraenke_17_1_2018.pdf?6awse8 Zitat:Auszug: Also hier ist es tatsächlich so, daß das deutsche Lebensmittelrecht ungesunde Limonade ERZWINGT, obwohl das nicht notwendig wäre! Ich dachte immer, Limonade sei fest mit Zucker verbunden. Im urpsrünglichen Sinn war es aber nur Wasser mit Frucht/Zitronensaft. Trotzdem ist es natürlich momentan rechtlich in D so, und dann sollte die Bezeichnung "Limonade" auf dem deutschen Markt eben für so ein Produkt nicht verwendet werden, bis der Gesetzgeber nachgebessert hat oder ein EU-Diktat hier ausnahmeweise auch mal Besserung herbeizwingt. |