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Hexenverfolgung im Bergischen Land und ein Dank an Friedrich den Großen - Druckversion

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Hexenverfolgung im Bergischen Land und ein Dank an Friedrich den Großen - Lohe - 02.10.12016

Zur Zeit befasse ich mich mit der damaligen Hexenverfolgung in der Gegend, in der ich lebe und aufgewachsen bin. Genauer gesagt, im Bergischen Land.

Das Bergische Land im heutigen NRW, die rechtsrheinische Region des Mittelgebirges, umfaßt die heutigen Städte Leverkusen, Remscheid, Solingen, Wuppertal, den Kreis Mettmann, Düsseldorf, den Oberbergischen-, sowie den Rheinisch-Bergischen Kreis; nördlich befindet sich das Ruhrgebiet. Wer einmal hier war meint, daß das Bergische Land seinen Namen von den vielen Hügeln im Gebiet hat. Tatsächlich stammt der Name von den Grafen von Berg ab.
Eine Zeitspurensuche...

12.-14. Jahrhundert
Hier merkte man noch nicht viel von den 1160 von Innozenz III. beschlossenen Ketzergerichten, den Auswirkungen des 20-jährigen Kreuzzuges und des 4. Laterankonzils von 1215, das eine Bestrafung einer jeden Hexe zur Pflicht machte.
1218: Graf Adolf III. von Berg habe einen seiner Lehensmänner wegsperren lassen, da er ein Kind einer angeblichen Hexe mit dem Schwert vor ihren Augen aufspießte und dann ihr Haus ansteckte. Der Lehnsmann galt damals noch als geisteskrank.
1233: Zunächst wurde das erste Mal ein Mann aus hohem Stand als "Ketzer" bezeichnet, Graf Heinrich III. von Sayn. Die Macht dieses Grafen war Konrad von Marburg ein Dorn im Auge. Der Kreuzzugprediger Konrad von Marburg wurde einst von Papst Gregor IX. mit der Durchführung der Landesweiten Inquisition beauftragt, einem Neffen von Innozenz III. Gregor hatte die Macht von Heinrich III. von Sayn unterschätzt, wandte sich an den damaligen Papst Gregor den IX.
Dieser hatte keine Zweifel an seiner Unschuld, und so führte der Übereifer von Konrad von Marburg zum Entzug jeglicher Vollmachten, was keinesfalls als Zeichen eines Sinneswandels gedeutet werden darf. Er sprach sich für die verschärfte Verfolgung von Hexen aus und stellte das mit einer bildlich ausgeschmückten Bulle von Teufelsbuhlschaften heraus.
Der 1225 geborene, bekannte Philosoph und Theologe der Fischersekte Thomas von Aquin war es übrigens, der diese Gedanken und Bilder aufnahm und einen Succubus und einen Incubus erfand, die Nachts mit Menschen Unzucht getrieben haben sollen.
1257 wurde Graf Adolf VII. Herr der Grafschaft von Berg und soll angeblich selbst bei Gerichten vorstellig geworden sein, um sich von der Rechtmäßigkeit der getroffenen Entscheidungen zu überzeugen. Leider gibt es angeblich keine erhaltenen Dokumentation über diverse Urteile. Von seinem jüngeren Bruder, Wilhelm I. von Berg, ist bekannt, daß er sich für den Schutz von Verfolgten einsetzte.
1315: Im Bergischen wütete die Pest, insbesondere in Lennep und Ratingen (bei Düsseldorf).
Als die Pest 1348 überall in Europa angekommen war und 17 Millionen Menschen dahinsiechen ließ, boten sich für die Fischersekte Hexen und J*den als Schuldige an.
1348: Die Grafschaft Berg fiel an Margarete von Berg und Ravensberg. Über etwaige Folterungen von Frauen, wie in anderen Teilen des Landes, war im Bergischen nichts bekannt, lediglich für 1379 ist die Anwendung von Folter infolge von Notzucht belegt.

15. Jahrhundert
Ganz klar hielten sich Vorstände der Lattenjuppsekte und deren Priester nicht an Verbote, trotz der selbst gepredigten Körper- und Lustfeindlichkeit, sie begangen selber Notzucht, vergewaltigten munter Frauen und Kinder. Bezeugt ist, daß Innozenz VIII., von 1484 bis 1492 im Sektenamt zwar niemanden notzüchtigte, jedoch das Blut von 2 Knaben trank, was ihn vor Krankheiten und Altersgebrechen schützen sollte. Er war Vater von 2 Kindern, die ihm seine Mätressen gebaren. Er wurde Papst und ließ sich seine Bulle "maleficarum cum approbatione" verlautbaren, eine weiter Bulle folgte "summis desiderantes affectibus" und nährten den Hexenwahn. Er beauftragte die Dominikaner Jakob Sprenger und Heinrich Kramer mit der Durchführung der Inquisition. Heinrich Kramer verfaßte einen Kommentar zu beiden Bullen, es entstand das Maleus Maleficarum.
Ein Jahr nach der Erstausgabe dieser Schrift, im Jahr 1490, trat wieder einmal die Pest in Düsseldorf und im Niederbergischen auf. Den dortigen Sektenvertretern kam das Maleficarum gerade recht, um angeblichen Hexen die Schuld am schwarzen Tod zuzuschieben und sie so zu bestrafen, wie im Hexenhammer aufgeführt. Hierdurch wurde eine neue Einnahmequelle entdeckt. Hier ist nicht bekannt, wieviele Frauen zu Tode kamen.
1489: Die Nichtbefolgung kirchlicher Gebote wurde unter Strafe gestellt.
1491: Das Fernbleiben vom Gottesdienst wurde unter Strafe gestellt.
August 1499: Eine erhaltene Schrift bezeugt eine Frau Mettel aus Ratingen, die wurde wegen Hexerei festgenommen. Der Ausgang ist nicht bekannt.
September 1499: 2 Frauen und eine Tochter aus Angermund wurden festgenommen. Angebliche Viehverhexung. Die Frauen wurden mehrmals in der Woche durch einen Scharfrichter aus Essen gefoltert. Herzog Wilhelm IV. von Berg-Jülich führte genauestens Buch darüber, welche Kosten die Frauen "verursachten".
Ihre Prozesse gehörten zu den ersten im Herzogtum Jülich-Berg, von denen die Namen bekannt geworden sind.

16. Jahrhundert
Anfang 1500 wurden 4 Frauen aus Ratingen und Angermund gefoltert und verbrannt.
Von einem durchgeführten Prozeß gibt es ein Dokument über folgende Auflistung:
Die Verwandten einer verbrannten Frau hatten sämtliche Kosten zu tragen:
Nutzung des Raumes, Folter und benötigte Gegenstände. Zahlung der Gehälter, Speis und Trank der Schöffen und Gerichtsboten, des Richters und des Scharfrichters sowie der Inquisitoren.
Bis 1504 kam es zu 12 Folterungen und Verbrennungen.

Anmerkung: Männer, die sich besonders geschickt im Herauspressen von Geständnissen erwiesen, wurden innerhalb Deutschlands verliehen und bekamen viel Geld dafür.
Das Handwerk der Inquisitoren und Scharfrichter erblühte, zu den Einnahmequellen waren Kopfgelder auf die festzusetzenden Personen ausgesetzt.


Johann III., der seit 1511 Herzog von Jülich-Kleve-Berg sowie Graf von Mark und Ravensberg war, regierte bis 1539, in den Jahren, als die Reformation Einzug hielt. Konrad von Heresbach, ein herzoglicher Rat, riet dem Regenten zu einer neuen Sektenordnung. 1552 trat diese unter dem Sohn des Johann III., Herzog Wilhelm V. von Kleve, Berg, Jülich, Graf von Mark und Ravensberg in Kraft. Autor war Erasmus von Rotterdam, der eine angebliche humanistische Einstellung gegenüber Hexen vertrat: Der Erzieher des Herzogs gab den Rat, den Arzt Johannes Weyer zu konsultieren, der ein Gegner der Hexenverfolgungen war. Was nicht wirklich besser gewesen ist, denn als Hexen beschuldigte wurden jetzt ärztlich behandelt anstatt gefoltert, Frauen, die sich gegen kirchliche Norm wandten, wurden nun als psychisch krank erklärt. Reiner Eigennutz, er wollte eben auch daran verdienen. Er verfaßte sogar ein Buch gegen die Hexenverfolgung und etliche Schriften der Pharmakologie und Psychiatrie, die ihm ein Vermögen einbrachten. Lt. Reformator Calvin hätte der Herzog und Graf aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden müssen, denn er übernahm die Meinung des Arztes, die sich in der neuen Sektenordnung widerspiegelte.
Zu den meisten Prozessen in des Herzogs Herrschaftsgebiet läßt sich sagen, daß die meisten Prozesse im Bereich Jülich stattfanden: Bergheim, Düren, Grevenbroich. Hierzu ist überliefert, daß einst am 6. Mai 1591 gleich 300 Frauen auf einmal verbrannt wurden. Die in Brand zu steckenden Strohhütten, welche die Ehre der Frauen "wahren" sollten, wurden abgelehnt, da die Sensationsgeilheit der Bevölkerung dadurch nicht befriedigt werden konnte. Angeblich hatten die Frauen einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, der ihnen zum Dank einer jeden Frau einen Natterbalg um die Schultern legte, mit der sie sich in Werwölfe verwandeln konnten.

Anmerkung: Hiermit versuchte man die angebliche damalige Überpopulation von Wölfen zu erklären. Eine Hetzjagd auf Frauen und Wölfe begann.

Nach und nach und mit jahrzehntelanger Verzögerungen hielten die unnützen Lehren des Martin Luther auch im Bergischen Einzug. Sein Haß gegen Frauen ist bekannt und muß nicht wiederholt werden.
Papst Leo X. drohte jedem mit der Exkommunizierung, der es wagte, auch nur eine Prüfung zu den verhängten Urteilen einer verurteilten Hexe zu erbitten.
1550: Eine Zeit intensivster Hexenverfolgung. So wurde das Odenthal (bei Leverkusen und Köln gelegen), in dem zu dieser Zeit etwa 3.000 Menschen lebten, "Hexenohnder" genannt.

Anmerkung: Heute findet man im Odenthal einen Hexenbrunnen, als Mahnmal gedacht.
http://www.odenthal.de/hauptnavigation/tourismus/sehenswertes/hexenbrunnen.html?type=98
Hierbei empfinde ich die Hexenwetterfigur, die "eine lange Nase macht und die Zunge herausstreckt" auf dem Rathaus als Beleidung einer jeden Frau, die damals ums Leben kommen mußte, und auch der Brunnen wird der Sache nicht gerecht, sowie der Hexenwanderweg, der nur Touristen anziehen soll, die ihr Geld im Ort lassen. Zu dieser Gegend gibt es etlichen Sagen und Geschichten, Mönche sollen sich an jungen Mädchen vergangen haben, und da diese Männer der Meinung waren, die Frauen hätten sie verhext, wurden die Mädchen nicht nur vergewaltigt, sondern auch gleich im Klosterteich ertränkt.


17. Jahrhundert
1602: 8 Frauen fanden in Bensberg als Hexen den Feuertod.
1607: Die Pest wütete mal wieder im Bergischen. Die angeblich Schuldigen waren schnell gefunden. Am 25. Juli kam eine neue, verschärfte Gerichtsordnung heraus, eine strenge kath. Hexengerichtsordnung.

Anmerkung: War man im 16. Jahrh. in Köln bemüht, die Verfolgung und Verurteilung von Hexen noch gering zu halten, gab es 17. Jahrhundert kein Halten mehr, und der Hexenwahn verbreitete sich wie ein Lauffeuer, von Erzbischöfen geschürt.

1611: Wieder werden 2 Frauen in Bensberg festgesetzt, Chr*stina Kirschbaum erhängte sich selbst in ihrer Zelle, Agnes Pohlwirth wurde verbrannt. Es folgten etliche Hinrichtungen anderer Frauen aus Bensberg, Johann Lünnick kaufte Holz für den Scheiterhaufen teuer aus dem Tal der Strunde ein.

Ab 1613: Die Pest überzog das gesamt Bergische Land, hinzu kam der Dreißigjährige Krieg, das daraus resultierende Elend war nicht gut für die hier lebenden Frauen.
1623: Die nächste große Pestwelle kam, das "teuflische Geschmeiß" sollte nun endlich vollkommen ausgerottet werden.

Anmerkung: Da ging es dann richtig ab. Eine genaue Zahl der Todesopfer ist nicht überliefert, sie ging lt. versch. Quellen wohl in die Tausende, nicht nur im Bergischen Land, sondern auch im Rheinland.

1680: Während der Regentschaft von Philipp Wilhelm, Kurfürst von der Pfalz und Herzog von Jülich und Berg, wurden Hunderte von einer Epidemie dahingerafft. Daran war wieder der Schadenszauber der Hexen schuld.

18. Jahrhundert
1738: Am 24.07. wurde die 16-jährige Helene Mechthildis Curtens aus Vennhausen wg. Teilnahme am Hexensabbat beschuldigt. Das Schriftstück mit genauesten Angaben wird in Düsseldorf verwahrt. Sie wurde durch einen Herrn Wyrich Sigismund Schwarz aus Mettmann gequält. Er lud übrigens regelmäßig zu erzieherischen Schauspielen und Hexenhinrichtungen ein, die er sich bezahlen ließ.
1742: Karl Theodor von Sulzbach, eig. kath., ließ es zu, daß sämtliche ev. Sektenhäuser gebaut wurden, nahm sich Friedrich II. von Preußen als Vorbild und untersagte sämtliche Hexenverfolgungen, Folter und Verbrennungen. Der alte Fritz verkündete allgemeine Wissens- und Glaubensfreiheit und verbot Folterungen.
Einen Dank an ihn.
Diese Einstellung zeugte von hoher Intelligenz und einem aufgeklärten Geist, der in der Bergischen Bevölkerung nicht vorhanden war. Kurfürst Karl Theodor von Sulzbach erlaubte eine Ausbildung und Förderung von Hebammen und Chirurgen. Medizin sollte den Aberglauben ersetzen, der sich jedoch fest in der Bergischen Bevölkerung hielt, und so gab es etliche Ratschläge, wie werdende und gebärende Mütter sich mit gewissen Hilfsmitteln vor einer Verhexung vor Mißbildungen der Kinder schützen konnten; auch gab es Hilfsmittel für leichte Geburten.
Der Glaube an Hexen lebte in der Bevölkerung weiter, wer würde es denken, bis in die heutige Zeit hinein.
An Stelle der Verbrennungen trat zunächst der Exorzismus, ein weitere Bereich, der viele Einnahmen versprach.
Natürliche Krankheiten kämen angeblich durch Verwünschungen durch Hexen und mußten ausgetrieben werden.
Eigensinnige, selbsbewußte Frauen wurden gequält und erniedrigt, bis sie wieder angepaßt waren.
Im Herzogtum Jülich-Berg gab es die wenigsten Hexenprozesse in ganz Deutschland.

19. Jahrhundert
Unter der Bevölkerung herrschte noch immer ein ausgeprägter Hexenglaube, große Hasen mit Feueraugen, weiße Gespensterfrauen, böse Zwerge. An der Wupper lebte der Niff, ein schwarzes Gespenst mit roten Augen, in Ratingen in den Wäldern gab es angeblich Wanderer ohne Beine, in Velbert riesige Werwölfe, alle mit Hexen und dem Teufel im Bunde.

Was ich aus Kindertagen von der Familie und von Schulfreunden zu berichten weiß:
Meine Großmutter, die sehr naturbezogen war, lehnte die Fischersekte ab und wurde im 2. Weltkrieg von einer Nachbarin bedroht, daß sie dafür Sorgen würde, daß die alte Hexe (meine Großmutter) auch endlich im Lager landen würde.
Meine Mutter und andere weibliche Familienangehörige verwenden für Frauen, die sie nicht mögen, die Bezeichung "alte Hexe" bis heute. Als Schulkinder machte man uns Angst mit Hexen, die uns holen würden.
Hierzu fällt mir die Geschichte vom Hexenänneken ein. Anna Spiekermann war die letzte Frau im Ruhrgebiet, die als Hexe verurteilt wurde. Sie verlor ihre Tochter auf tragische Weise, ihr Mann fiel im Krieg, und so mußte sie sich alleine durchschlagen und wagte es im heutigen Gelsenkirchen, die Kartoffel anzubauen, wurde dafür für verrückt erklärt und als Hexe bezeichnet, außerdem hätte sie ihre Familie auf dem Gewissen gehabt. Sie entkam nur knapp einer Vergewaltigung eines Bekannten, der ihr aus Rache andichtete, sein bestes Stück verhext und ihn impotent gemacht zu haben.
Anna wurde von der Schwiegerfamilie vom Hof gejagt, sie flüchtete zu ihrer Tante nach Westerhold. Die Tante hatte sie verraten, und so wurde Anna Spiekermann 1706 hingerichtet.

Meine Großeltern lebten nicht weit entfernt des Hofes, auf dem Anna Spiekermann einst gelebt hatte. Die Ruinen des Hofes stehen noch heute, neben einem kleinen Ortshinweisschild Sutum (hinter der ehemaligen Glückauf-Arena auf Schalke). Und so wurden uns Geschichten erzählt, die uns Angst machen sollten, daß das Hexenänneken uns holen würde, wenn wir nicht brav wären. Es gibt mittlerweile ein Buch über Anna.
Wir spielten als Kinder Spiele, in denen die bösen Hexen Thema waren.

Die Frau, die mich auf die Welt brachte, zündet noch heute bei Gewitter eine Kerze an und versteckt sich im Flur vor Angst, da Hexen durch die Lüfte schwirren und Lärm machen.
Sie und auch eine Schwester von mir bezeichnen unbeugsame, in ihren Augen "merkwürdige, andersartige Frauen" als Hexen. Frauen, die ihnen angeblich Unrechtes tun, werden noch gerne von ihnen als "alte Hexen" bezeichnet.

Weitere Auswirkungen sind bis in die heutige Zeit zu erleben.
Die Frau von heute soll sich nicht frei entfalten und schon garnicht zu sich finden. Diäten sollen einen allgemein von der Gesellschaft akzeptierten Körper formen, Mangelernährungen sind oft die Folge und dann zu den Zeiten, wo man eigentlich voll Lebensfreude und Tatendrang sein sollte: Im Frühjahr und Sommer. Es wird weiterhin alles dafür getan, dass Frau nicht zu ihrer Urweiblichkeit finden soll. Der natürliche monatliche Blutung wird als unnatürlich und ekelerregend Empfunden und soll am besten ganz verschwinden. Verhütungsmittel mit Spätschäden sollen den Zyklus verändern, oder stoppen. Die Emanzipation hatte zwar einige Freiheiten zur Folge, dennoch können viele dieser angeblichen Freiheiten nur durch Anpassung an das Patriarchat erreicht werden, ein Bild, das von Vätern und Männern geprägt, kontrolliert und repräsentiert wird. Das durch die Fischersekte geförderte Machtgehabe ist noch immer aktuell. Solange die Einsicht und Erkenntnis fehlt, dass das natürliche männliche und das weibliche Prinzip vereint werden muss, werden Frauen erschöpft und ausgebeutet nach ihrem Platz suchen. Die kraftvolle Frau in ihrer Natürlichkeit bleibt bei vielen verschüttet. Als Folgen können psychische Krankheiten entstehen, und es werden auch oft welche diagnostiziert, die keine sind. Psychiatrien und Kliniken sind voll von erschöpften Frauen, die sich überlasten lassen, erschöpft und depressiv ihren Weg gehen und ihren Platz im Leben suchen, geprägt durch ein Bild der Medienbeeinflussung, ganz bewusst gesteuert. Frauen sollen weiterhin in Rollen gedrängt werden, als Mutter einer Vollzeittätigkeit nachgehen, was nicht mit der Realität zu vereinbaren ist und einer modernen Unterdrückung entspricht.Sie werden oft belächelt, schlechter bezahlt. Ebenso ist die Pornoindustrie in vollem Maße beliebt und in der BRD ist Prostitution unter bestimmten Bedingungen erlaubt, öffentlich wird dafür geworben und stellt seit 2001 keine Sittenwidrigkeit mehr dar. Zum Schutz vor der Prostitution wurde Schutz während der Prostitution. Eine neuer Bereich, den man kontrollieren und mit Steuern belegen kann, um die Schwarzarbeit einzudämmen. Mitnichten steht hier der Schutz der Frau im Vordergrund. Bewusst gewolltes dumm halten lässt Industrien erblühen und Frauen verhärten.
Nichtsdestotrotz hat jede Frau das Recht den Vorhang zur Seite zu schieben, sich dagegen zu wehren, Geburten zu verweigern, sich den richtigen Partner herauszusuchen und sich Wissen anzueignen, um aus diesem Konstrukt aus Erziehung, gesellschaftlichem Rollenbild und chr*lichen Bild der Frau zu entkommen und sich dagegen zu wehren.

Quellen: Hexenglauben im Bergischen Land, Heimatarchiv
Hexen, Tod und Teufelswerk, Erftstadt 2006
Oberbergische Heimat, Jahrgang 4, 1950
Hexen Änneken, Der letzte Hexenprozess im Ruhrgebiet
Das Bergische Land in Märchen und Sagen, Solinger Tageblatt
Meine Grüße

Lohe