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7000 Jahre alte Brunnen in Leipzig - Druckversion

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7000 Jahre alte Brunnen in Leipzig - verdandi - 04.02.12016

Wo sie sich doch immer soviel auf die Evolution einbilden und meinen, "früher" waren die Menschen doof, und sie seien die Krönung der Zeit, manchmal werden sie doch eines Besseren belehrt.
Jetzt wurden in Leipzig die (bisher) ältesten Brunnen Europas gefunden – 7000 Jahre alt.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/archaeologie-7000-jahre-alte-brunnen-bei-leipzig-entdeckt-a-874036.html

"Diese ausgefeilte Technik war eine große Überraschung."
Lmao


RE: 7000 Jahre alte Brunnen in Leipzig - Paganlord - 04.02.12016

Was ja dann auch beweist, daß die Ansiedlung Leipzig wesentlich älter ist als die 1.000 Jahre, die sie heute zugeben. Wer Brunnen baut, der war nämlich dort auch seßhaft.


RE: 7000 Jahre alte Brunnen in Leipzig - verdandi - 04.02.12016

Ich denke, die 1000 Jahre beziehen sich eher auf den Namen?

Und hier geht es auch darum:


Ausgelesen: Ist Leipzig schon 2.000 Jahre alt?
Ralf Julke
01.10.2010

GoogleMap-Karte mit identifizierten Orten.
Quelle: http://www.spiegel.de/germaniamagna (Ausschnitt)
"Google Earth in der Antike" nennt ein Spiegel-Artikel die älteste wohl erhaltene Karten des alten Germaniens zur Zeit von Tacitus. Gezeichnet um das Jahr 150 vom berühmtesten Geographen des Altertums, Ptolemäus. Neue Forschungen scheinen jetzt viele Städte zu lokalisieren, die bis heute existieren - darunter Leipzig.

Oder besser Aregelia, wie es auf einem Pergament aus dem Topkapi-Palast von Istanbul, der alten Residenz osmanischer Sultane, zu lesen steht - der ältesten überlieferten Darstellung dieser Ptolemäus-Karte. "Es sind lose Blätter aus Schafshaut, beschrieben mit römischen Majuskeln - die älteste Ptolemäus-Ausgabe, die je entdeckt wurde. Im nächsten Jahr soll ein Nachdruck erscheinen", schreibt Matthias Schulz in seinem Beitrag für Spiegel.

Er selbst hat eigentlich "nur" ein Buch gelesen: "Germania und die Insel Thule" heißt es. Untertitel: "Die Entschlüsselung von Ptolemaios' 'Atlas der Oikomene'". Es ist gerade in der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft erschienen und die Autoren schildern darin, wie sie mit modernen Verfahren die lange Zeit als verzerrt und nicht brauchbar geltende Karte entzerrt und in der modernen Geografie lesbar gemacht haben. Bis auf wenige Bogenminuten genau - was in der Zuordnung der immerhin 79 Orte eine Genauigkeit von bis zu 10, 20 Kilometern bedeuten kann.

Region Mitteldeutschland mit identifizierbaren Orten aus Ptolemäus' Karte.
Quelle: http://www.spiegel.de/germaniamagna (Ausschnitt)
Aber - nicht überraschend - decken sich viele der von Ptolemäus benannten Orte auch mit heutigen Städten. In manchen haben mittlerweile auch Ausgrabungen reiche Beziehungen zum Römischen Reich nachgewiesen. Andere haben auch in der frühen Zeit der Entstehung des Deutschen Reiches eine Rolle gespielt - wie Bernburg an der Saale, das die Berliner Forscher mit dem Luppia aus Ptolemäus' Karte gleichsetzen, nördlich des eingezeichneten "melibonus mons" zu finden.

Auch andere Orte aus der Leipziger Umgebung scheinen nach der komplexen Rekonstruktion jetzt verortbar zu sein: So könnte das damalige Lupfurdum ungefähr dort gelegen haben, wo heute Dresden liegt. Calaegia könnte der Ort sein, wo später - aus einer slawischen Siedlung - die Stadt Riesa entstand.

Mesuium müsste in der Nähe des heutigen Burg bei Magdeburg gelegen haben. Tropea Drusi könnte dem späteren Bischofssitz Halberstadt entsprechen. Und Aregelia, eben jenem Schnittpunkt zweier alter Handelsstraßen, an dem spätestens im 7. Jahrhundert eine slawische Siedlung entstand, die dann 1015 erstmals urkundlich erwähnt wurde als urbs libzi.

"Das antike Weltbild muss aufgrund des vorliegenden Buchs mit völlig neuen Augen betrachtet werden", bewirbt der Verlag das Buch mit den Forschungsergebnissen. Zumindest richtet es auch in Leipzig wieder die Aufmerksamkeit auf jene Gegend, die im letzten Jahr von den Ausgrabungen am Brühl nur knapp gestreift wurde: den alten Übergang an der Parthe, an dem die erste Besiedelung Leipzigs erfolgte und wo sich eben auch vor 2.000 Jahren schon die beiden Handelswege trafen, die später via imperii und via regia genannt wurden.

Ist hier - zwischen Matthäikirchhof und Lortzingstraße (Alte Burg) - tatsächlich schon alles archäologisch erforscht? Gäbe es noch mehr zu finden im Erdreich? - Oder lag Aregelia doch ein wenig weiter stromauf oder stromab?

Fragen, die das Forschungswerk noch nicht beantworten kann. So detailliert konnte seinerzeit auch Claudius Ptolemäus nicht arbeiten. Aber zumindest würden die jetzigen Forschungsarbeiten noch einmal belegen, wie differenziert die Besiedelung von Magna Germania um 150 schon war. Und das Leipziger Gebiet lag mittendrin.


http://geschichtemitteld.siteboard.eu/t1611f2040-Ist-Leipzig-schon-Jahre-alt.html

Winken