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Erlöserin Tahirih und ihr Gefährte, Bab ! - Druckversion

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Erlöserin Tahirih und ihr Gefährte, Bab ! - truthseeker - 22.10.12014

Da es ein langer Text ist, habe ich am Ende eine pdf-Datei angehängt zum Herunterladen - mit Text, Bildern, links.

Wenn von "G*tt" die Rede ist, ist damit ausdrücklich nicht der Vatergott der katholischen Kirche gemeint.

Das Leben von Tahirih und ihrem Gefährten, dem Bab


Dies ist die Geschichte von Fatimah Baraghani, der ältesten von vier Töchtern des Mullā Muḥammad Ṣāliḥ Baraghānī. Sie wurde zwischen 1817-1819 in Qazvin, 180 km von Teheran entfernt, geboren, und starb 1852. Weltweit bekannt wurde sie unter dem Namen Tahirih („Die Reine“). Weitere Namen waren Qurrat al-ʿAin („Trost der Augen“) und Zerryn-Taj („Krone aus Gold“). Diese Geschichte handelt ausserdem von Siyyid Ali Muhammad of Shiraz (Iran), der vom 20.10.1819 bis zum 09.07.1850 lebte. Er nannte sich Bab (Tor) oder Al-Bab (Tor Gottes). Bab gab an, ein Nachkomme des Propheten Muhammad zu sein.

Tahirih war anders als die meisten Kinder, die lieber spielten als Bücher zu studieren. Sie war ein solch aussergewöhnliches Kind, daß ihre Familie sie Zarrin-Taj nannte, was „goldene Krone“ bedeutet. Begierig hörte sie den Gesprächen ihrer Angehörigen über G*tt und dem Islam zu. Sie lernte viel beim Zuhören und merkte auch, das ihre Familie in Wahrheit von Religion nichts verstand, da ihnen die geistige Bedeutung der Religion verborgen war. Als sie dies entdeckte, begann sie, die Religion selbst zu erforschen. Ihr Vater war ein Kleriker (Geistlicher) und Lehrer. Wenn ihr Vater Religion unterrichtete, hörten Hunderte von Studenten zu, aber keine Frauen. Zu jener Zeit behandelte man die Frauen fast wie Vieh, besonders im Orient. Die Männer waren der Ansicht, Frauen wären gerade recht für die Hausarbeit und die Aufzucht der Kinder. In der Öffentlichkeit mussten Frauen stets einen Schleier tragen.

Die kleine Tahirih erhielt von ihrem Vater die Erlaubnis, seinen Unterrichtsstunden zuzuhören. Sie musste dabei aber hinter einem Vorhang sitzen, so daß die Männer nicht merkten, daß sie im Raum war. Die kleine Tahirih war glücklich, daß sie den Vorlesungen ihres Vaters hinter dem Vorhang zuhören durfte. Manchmal aber konnte sie nicht ganz ruhig bleiben. Einmal war sie so erregt über das, was ihr Vater sagte, daß sie ohne nachzudenken hinter ihrem Vorhang einen Fehler rügte. Ihr Vater war zugleich überrascht wie verärgert. Aber Tahirih konnte beweisen, daß seine Ausführungen falsch gewesen waren. Von da an wussten alle, daß sie hinter dem Vorhang saß, und sie durfte an allen Erörterungen teilnehmen.

Tahirih hörte durch Zufall von Siyyid Kazim. Sie besuchte eines Tages einen Vetter, und wohin sie auch kam, interessierte sie sich sehr dafür, welche Bücher die Menschen lasen und was in ihren Bücherschränken stand. Bei dem Vetter sah sie Bücher von zwei großen Gelehrten: Shaykh Ahmad und Siyyid Kazim. Sie blätterte in diesen Büchern und fragte, ob sie sie ausleihen dürfte. Der Vetter sagte ihr, daß ihr Vater bestimmt nicht erfreut wäre, wenn sie diese Bücher lese, da sie von sehr modernen Denkern verfasst seien. Ihr Inhalt stimme nicht mit der Richtung im Islam überein, die ihr Vater lehrte. Das gefiel Tahirih, denn auch sie stimmte mit ihrem Vater nicht überein. Sie versprach, auf die Bücher sorgfältig achtzugeben, und durfte sie mitnehmen.

In einem der Bücher las sie, daß die Zeit nahe sei, da ein neuer Prophet Gottes erscheine. Dieser Prophet werde die Verheissungen aller Religionen erfüllen, besonders aber die Verheissungen Muhammads im Koran. Das Buch war von so zwingender Logik, daß Tahirih unbedingt diese Lehrer treffen wollte. Shaykh Ahmad aber war vor einigen Jahren gestorben, und Siyyid Kazim lebte weit weg in Kerbala, im Irak. Auch war es in diesen Ländern Frauen nicht gestattet, alleine zu reisen.

Tahirih interessierte sich immer mehr für die neuen Lehren von Shaykh Ahmad und Siyyid Kazim (Rashtí) und erzählte allen davon. Ihre Familie und ihr Mann rügten sie deswegen, doch ihre Gedanken waren immer bei dem neuen Lehrer, der auf diese Erde kommen werde. Sie sagte sogar ihrem Onkel, daß sie die erste Frau sein möchte, die dem neuen Offenbarer, sobald er erscheine, dient, wusste sie doch, wie tief der Iran gesunken war, und wie dürftig die Erziehung der Frauen, denen sie helfen wollte. Sie sagte ihrem Onkel: „Wann kommt nur der Tag, an dem neue Gesetze offenbart werden! Ich werde die erste sein, die diesen neuen Lehren folgt, und werde mein Leben für meine Schwestern geben“.

Tahiri versuchte, über die neuen Lehren mit ihrem Vater zu sprechen, aber er schenkte ihr kein Gehör. So schrieb sie Briefe an Siyyid Kazim selbst, in denen sie Antwort auf ihre vielen Fragen erbat. Siyyid Kazim beantwortete ihre Fragen so gut, daß Tahiri´s Bewunderung für ihn noch größer wurde. Sie war so glücklich über seine Antworten, daß sie eine lange Abhandlung schrieb, in der sie die Lehren Shaykh Ahmads pries und sie verteidigte gegen diejenigen, die sie als falsch hinstellten. Ihre Abhandlung war klug verfasst und erklärt die Lehren Shaykh Ahmads so unmissverständlich, daß Siyyid Kazim ihr einen Brief schrieb, der mit diesen Worten begann: „Du, die du der Trost meiner Augen und die Wonne meines Herzens bist !“ „Trost meiner Augen“ heisst in Persien „Qurratu'l-'Ayn“, und unter diesem Namen wurde Tahiri bekannt.

Nachdem Tahiri den Brief Siyyid Kazims erhalten hatte, beschloss sie, ihn unbedingt in Kerbala aufzusuchen. Aber wie sollte sie die Reise begründen? Ihr Vater wurde ihr zu diesem Vorhaben nie seine Einwilligung geben, noch viel weniger, Hunderte von Kilometern allein durch die Wüste zu reisen! So dachte sich Tahiri einen Plan aus.

Kerbala ist eine der heiligen Städte des Islam. Viele Pilger besuchen jedes Jahr die dortigen Schreine - wenn sie nicht nach Mekka oder Medina reisen können. Tahiri hatte schon immer diese Schreine aufsuchen wollen, wenn man es von ihr als Frau auch nicht erwartete. Sie sprach mit ihrer Schwester darüber und sie beschlossen, ihren Vater für den Besuch der Schreine in Kerbala um Erlaubnis zu bitten. Ihr Vater wusste, daß sie, wenn sie nach Kerbala ging, auch Siyyid Kazim aufsuchen würde. Aber er beschloß, sie auf jeden Fall gehen zu lassen. Er hoffte, daß sie beim Anblick der heiligen Schreine des Islam ihren Sinn ändern und wieder eine echte Muslimin werden würde.

Mit 13 Jahren wurde Tahiri auf Druck ihrer Familie mit ihrem Cousin Muhammad Baraghani, dem Sohn ihres Onkels, zwangsverheiratet. (2014: Lt. Unicef leben mehr als 750 Mio Frauen in einer Zwangsehe, 250 Mio davon waren bei der Eheschließung nicht älter als 15 Jahre.)
Aus der Ehe resultierten drei Kinder. Die Söhne Ibrahim and Ismail und die Tochter Salma (arabisch für „friedlich, sicher, gesund“).

Die Reise nach Kerbala wurde im Jahre 1843 unternommen. Tahiri war ca. 26 Jahre alt. Im ganzen Iran war sie als die schönste und gebildetste Frau des Landes berühmt. Nach der langen Reise von Qazvin nach Kerbala ging Tahiri sogleich zu dem Haus, in dem Siyyid Kazim wohnte. Aber wie groß war ihre Enttäuschung ! Siyyid Kazim war vor zehn Tagen aus dieser Welt geschieden. Große Traurigkeit überkam sie, und sie weinte viele Tage lang. Sie war so traurig, ihren neuen Lehrer nicht mehr sprechen zu können, daß die Familie Siyyid Kazims sie zu sich einlud. Sie durfte alle seine Schriften lesen, von denen erst wenige veröffentlicht waren. Mit großem Eifer studierte sie die Schriften, ja, sie lehrte unter den Studenten Siyyid Kazims. Während ihrer Vorträge saß sie hinter einem Vorhang, wie sie es schon in Qazvin bei den Vorlesungen ihres Vaters getan hatte. Den Studenten Siyyid Kazims - alle waren Männer - muss es seltsam vorgekommen sein, eine weibliche Stimme zu hören, die sie hinter einem dichten Vorhang lehrte.

Tahirih blieb drei Jahre in in Kerbala, und studierte u.a. Theology, Jura, Rechtswissenschaft, Persische Literatur und Poesie. Sie konnte den Koran auswendig zitieren. Eines Nachts hatte Tahirih im Traum eine Version: Sie sah im Himmel einen jungen Mann, der einen schwarzen Mantel und einen grünen Turban trug. Er stand in der Luft, trug Verse vor, und betete mit erhobenen Händen. Nach dem Aufwachen erinnerte sie sich an einige der Worte, und schrieb sie auf.

Mullā Ḥusayn von Bushrūya war ein Anhänger von Sayyid Kāẓim Rashtī, der Ende Dezember 1843 verstorben war und zuvor seine Anhänger in alle Gegenden Persiens ausgesandt hatte, um den Mahdī zu finden, der sich seiner Prophezeiung zufolge bald zu erkennen geben würde. Der Mahdī ist im shiitischen Islam der 12. und letzte Imām, der als Kind verschwand und seither zurückerwartet wird, um in der Endzeit alles Böse dieser Erde zu beseitigen. Mullá Husayn kam schließlich in die Stadt Shiraz. Dort erwartete ihn am Stadttor ein fremder, junger Mann, der ihn zu sich nach Hause einlud. An diesem historischen Tag, in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai 1844, offenbarte der junge Mann, Siyyid Ali Muhammad, dass er der Verheissene sei, er nannte sich "Báb" (Tor). Mullá Husayn erkannte ihn als den Verheissenen, da dieser ihm alle Fragen zufriedenstellend beantwortete. Mullá Husayn war der erste der „18 Buchstaben des Lebendigen“ („Letters of the Living“). Der Bab verlieh diesen Titel zwischen Mai und August 1844 an seine ersten 18 Anhänger („Babis“). Der Báb sandte bald seine ersten Anhänger in das ganze Land, um seine Botschaft zu verkünden. Er erklärte, dass er nur der Vorläufer für einen noch bedeutenderen Propheten sei, der bald folgen werde.

Wenige Tage nach ihrem Traum, in welchem sie den jungen Mann mit dem Turban sah, erfuhr Tahirih, daß ihr Schwager Mirza Muhammad Ali, der Mann ihrer Schwester, bald Qazvin verlassen wollte, um den Verheissenen zu suchen. Kaum hatte sie davon gehört, da sandte sie ihm einen versiegelten Brief und bat ihn, denselben dem Verheissenen zu übergeben, sobald er Ihn gefunden hätte. Sie schrieb: “Du bist auf dem sicheren Weg, den Verheissenen im Laufe deiner Reise zu finden. Sage Ihm von mir: „Das Licht Deines Antlitzes strahlte vor meinen Augen und sein Strahlenglanz erhob sich über mir.“ Dann sprich die Worte: „Bin Ich nicht dein Herr?“ und: „Du bist es, Du bist es, soll unsere Antwort sein.“

Mirza Muhammad Ali nahm den Brief von Tahirih und brach zu seiner Reise auf. In Shiraz erkannte er den Bab und wurde der sechzehnte Buchstabe des Lebendigen. Sogleich übergab er dem Bab den Brief mit Tahirih´s Botschaft. Als der Bab ihn gelesen hatte, erklärte er Tahirih sofort zum siebzehnten Buchstaben des Lebendigen. So wurde Tahirih der einzige Buchstabe des Lebendigen, der nie in die Gegenwart des Bab gelangte. Allein durch ihren Traum hatte sie Ihn erkannt !

Als Mulla Ali Bastami, der vierte Buchstabe des Lebendigen, Shiraz verließ, wies der Bab ihn an, den neuen Glauben nach Kerbalaa zu bringen. Der Bab gab ihm einige seiner Sendschreiben in arabischer Sprache mit. Als Tahirih diese Sendschreiben las, entdeckte sie darin die Worte, die sie in ihrem Traum vernommen und niedergeschrieben hatte. Sie war nun ganz sicher, daß der Bab in Shiraz der Mann war, den sie im Traum erblickt hatte.

Tahirih war so begierig auf Nachrichten über den Bab, daß Mulla Ali sehr lange bei ihr bleiben und ihre Fragen beantworten musste. Sie gönnte ihm erst Ruhe, als sie alles erfahren hatte. Die Sendschreiben des Bab studierte sie gründlich und begann dann, sie ins Persische zu übersetzen. Ausserdem schrieb sie selbst Bücher und Gedichte in persischer Sprache über den Bab und seine Lehren.

Bald wusste jeder in Kerbala, das sich Tahirih zum Bab bekannte und seinen Glauben in der heiligen Stadt des Islam öffentlich lehrte. Sie lehrte nicht nur seinen Glauben, sondern weigerte sich auch, die heiligen Tage der islamischen Religion weiterhin zu feiern. Am Jahrestag von Husayn´s Märtyrertod, dies ist ein hoher Feiertag im Islam, bat Tahirih ihre Schwester und ihre Verwandten, nicht wie üblich schwarze, sondern helle, farbenfrohe Kleider anzulegen. Warum? Es war auch der Geburtstag des Bab und deshalb ein Tag des Glücks und der Freude, kein Tag, um Schwarz zu tragen.

Als die Geistlichen von Kerbala erfuhren, was Tahirih dem Islam an diesem heiligen Tage angetan hatte, verklagten sie sie bei der Regierung und verlangten, daß sie vor den Gouverneur gebracht und bestraft würde. Die Regierungsbeamten suchten nach ihr, verhafteten aber fälschlicherweise Shams-i-Duha, eine Begleiterin Tahirih´s. Sobald Tahirih dies erfuhr, schrieb sie an den Gouverneur und teilte ihm mit, daß sie die falsche Frau festgenommen hatten, sie sollten kommen und sie statt Shams-i-Duha festnehmen. Der Gouverneur war sehr empört über diese Frauen und ordnete an, Tahirih in ihrem Hause zu bewachen. Drei Monate lang durfte sie Niemanden sehen. Niemand durfte das Haus betreten, und sie durfte es nicht verlassen. Bald darauf hörte Tahirih, daß der Bab eine Zusammenkunft der führenden Babi in der lranischen Provinz Khurasan einberufen habe. Sie war überglücklich! Aber sie war gefangen in ihrem eigenen Haus: wie sollte sie dorthin kommen? Nichts sollte sie vom Besuch dieser Zusammenkunft abhalten! So schrieb sie an den Gouverneur und teilte ihm mit, daß sie Karbila verlassen wolle, um nach Baghdad zu reisen. Baghdad lag noch im Irak, aber der Iranischen Grenze näher und daher auf dem Weg zu diesem Treffen.

Die Geistlichen Karbilas versuchten, die Abreise Tahirih´s zu verhindern und gaben vor, die Reise nach Baghdad sei zur Zeit zu schwierig und gefährlich. Der wahre Grund aber war der, das der Gouverneur noch nicht verkündet hatte, wie er bestrafen wollte, daß sie den Geburtstag des Bab gefeiert hatte, statt des heiligen Tages der Muslime zu gedenken. Sie hofften noch, das sie öffentlich bestraft würde. Natürlich ließ sich Tahirih von ihren Vorhaltungen nicht beeindrucken. Stattdessen schrieb sie jedem einzelnen einen ausführlichen Brief, in dem sie begründete, warum sie weggehen wollte, und das sie die Reise durchaus unternehmen könne - denn es gibt keine Gefahren, wenn man den Willen Gottes befolgt.

Bald darauf erhielt sie vom Gouverneur die Erlaubnis, Kerbala zu verlassen, allerdings mit der Einschränkung, so lange in Baghdad zu bleiben, bis eine endgültige Entscheidung getroffen wäre. Die Damen packten ihre Sachen, und unter dem Schutz einiger Männer verließen sie die Stadt. Einer der Reisegefährten war Mirza Muhammad 'Ali, der sechzehnte Buchstabe des Lebendigen, der dem Bab das Schreiben Tahirih´s übergeben hatte. Beim Verlassen der Stadt wurde Tahirih einige Male von Steinen getroffen, die die Leute nach ihr warfen.

Sobald sie in Baghdad angekommen waren, begann Tahirih tagtäglich die Religion des Bab zu lehren. Menschen, die sie von früher kannten, lauschten ihren Vorträgen und waren erstaunt über die Kraft und Macht ihrer Worte. Dies ist nicht die Frau, die wir vorher kannten, meinten sie. Zu ihren Vorträgen kamen viele Menschen, und viele davon, besonders Frauen, suchten von da an selbständig nach der Wahrheit. Innerhalb kurzer Zeit kamen viele ihrer früheren Studenten, Männer und Frauen, aus Kerbala nach Baghdad, um an ihren Vorlesungen teilnehmen zu können. So groß war ihre Anziehungskraft.

Wie in Kerbala, lud sie auch in Baghdad die Geistlichen ein zu einer öffentlichen Diskussion über die neuen religiösen Lehren. Doch die Geistlichen machten Ausflüchte und kamen nicht. Aber sie erhoben ein heftiges Geschrei gegen sie, so laut, daß es dem Gouverneur zu Ohren kam. Um sie zu schützen, ordnete der Gouverneur an, daß alle Damen im Hause des Richters von Baghdad wohnen sollten.

Tahirih lebte mit ihren Damen eine Zeitlang bei diesem Richter, der von ihrer Geistigkeit sehr beeindruckt war. Einige Jahre später erwähnte er in seiner Lebensbeschreibung Tahirih´s Aufenthalt in seinem Haus. Er schrieb, daß sie jeden Morgen in der frühen Dämmerung aufstand, um zu beten und zu meditieren. Sehr oft fastete sie auch. Niemals, schrieb er, habe er eine reinere Frau gesehen, niemals eine Frau mit größerem Wissen kennengelernt. Nie hätte er eine Frau tapferer oder bereitwilliger gefunden, ihr Leben für ihre Überzeugung zu opfern. An einer Stelle sagte er: „Sie verkörpert solches Wissen, solche Bildung und Vornehmheit und solch guten Charakter, wie ich sie selbst bei großen Männern dieses Jahrhunderts nicht feststellen konnte.“

Das war im Jahr 1847, und sie blieb drei Monate im Hause des Richters. Die ganze Zeit über wartete sie auf Anweisungen. Eines Tages brachte ihr der Richter ein Schreiben des Gouverneurs. Er sagte: „Sie sind jetzt frei, aber morgen müssen Sie den Irak verlassen. Richten Sie Ihre Angelegenheiten für die Reise in den Iran, denn der Sultan befiehlt es.“ Tahirih war darüber sehr glücklich, denn sie war begierig, in die Provinz Khurasan zu der Konferenz des Bab aufzubrechen.
Tahirih traf nun Vorbereitungen für die Rückreise in ihre Heimat. Über dreißig Freunde wollten sie begleiten, einige stammten aus dem Irak, andere waren mit ihr zusammen aus dem Iran gekommen. Sie erwirkte die Erlaubnis, daß die Freunde mit ihr gehen durften. Der Richter sandte zehn Reiter unter dem Befehl eines Kommandanten, um sie auf der Reise zu beschützen. Mit diesem königlichen Geleit brachen sie auf, und innerhalb weniger Tage erreichten sie die Grenze zum Iran. Von da aus mussten sie ohne den Schutz der Reiter weiterreisen nach der Stadt Kirmanshah. Im Dorf Karand legten sie eine Rast ein von drei Tagen. Als sie von dort wieder aufbrachen, boten sich zwölfhundert Menschen an, Tahirih zu begleiten und ihr zu Diensten zu sein.

In Kirmanshah wohnten die Männer der Gruppe in einem Haus, und die Frauen in einem anderen. Sobald die Bewohner der Stadt erfuhren, das Tahirih angekommen war, eilten sie zu ihrem Hause, sogar Adlige, Geistliche und Regierungsangestellte wollten sie sehen. Sie lauschten ihren Worten und waren beeindruckt von ihrem Wissen, von ihrer Ausstrahlungskraft und ihrem herrlichen Wesen. Sie schien keine Furcht zu kennen, las allen, die herbeigeströmt waren, aus den Schriften des Bab vor und beantwortete alle Fragen. Sogar die Gattin des Gouverneurs war unter den Frauen. Als der Gouverneur hörte, wie sie die Botschaft des Bab erklärte, nahm er dessen Sache an und ließ alle wissen, wie sehr er Tahirih schätze und verehre.

Einige der Geistlichen von Kirmanshah allerdings waren nicht so wohlwollend wie der Gouverneur und die Adligen. Sie liefen zum Bürgermeister und machten falsche Anschuldigungen. Daraufhin warf dieser die Babi aus der Stadt. Er erlaubte sogar, daß der Mob ihre Häuser stürmte und ihnen den Besitz raubte. Dann wurden die Bab in einen Pferdewagen gepfercht und in die Wüste hinausgejagt. Dort wurden sie aus dem Wagen geworfen und blieben ohne Nahrung, ohne ausreichende Kleidung, ohne Tücher und Decken. Es war bitterkalt.

Tahirih schrieb an den Gouverneur von Kirmanshah und berichtete, wie der Bürgermeister mit ihnen verfahren war. „Wir waren Eure Gäste in dieser Stadt“, schrieb sie, „meint Ihr, es sei richtig, uns so zu behandeln?“ Einer der Gruppe ging nach Kirmanshah, um den Brief zu überbringen. Der Gouverneur war sehr überrascht, als er den Brief empfing, denn er hatte nichts von dem Befehl gewusst. Er lud die ganze Gruppe ein, nach Kirmanshah als seine Gäste zurückzukehren, aber Tahirih ging nicht darauf ein. Ihr wichtigstes Ziel war, der Konferenz beizuwohnen, die der Bab einberufen hatte.

Während die Gruppe im Dorf Hamadan weilte, stiessen Tahirih´s Brüder aus Qazvin zu ihnen und überbrachten ihr eine Botschaft ihres Vaters. Ihr Vater wünschte, daß sie nach Hause käme und dort eine Zeitlang bliebe. Sie ging nicht gern, aber sie stimmte zu, da es der Wunsch ihres Vaters war. Bevor sie von Hamadan aufbrach, bat sie einige ihrer Gefolgsleute, in den Irak zurückzukehren, andere ließ sie in Hamadan. Einige ihrer Gefährten gingen den ganzen Weg von Kerbala mit ihr zurück.

Als Tahirih in ihres Vaters Haus kam, wurde die Familie zu einem Gespräch zusammengerufen, an dem ihr Vater, ihr Ehemann und ihr Onkel, der gleichzeitig auch ihr Schwiegervater war, teilnahmen. Sie berichtete nun ihrer Familie, daß ihre ganze Liebe den Lehren des Bab gelte. Ihr Vater regte sich sehr darüber auf und versuchte, ihr klarzumachen, für wie klug er sie hielte. Er sagte: „Wenn du, bei all deiner Bildung und deiner Intelligenz behaupten würdest, der Bab zu sein oder mehr, würde ich dir sofort zustimmen und an dich glauben - aber wie könnte es richtig sein, daß du dich dafür entschieden hast, diesem jungen Mann aus Shiraz nachzufolgen?“

Tahirih antwortete ihrem Vater: „Nach allem, was ich weiß, kann ich mich unmöglich täuschen, Ihn erkannt zu haben, Ihn, den Herrn der Welten, Ihn, den alle Menschen erwarten. Vernunft und Wissen bestätigen mir, daß ich Ihn erkannt habe. Aber mein Wissen ist nur ein Tropfen, verglichen mit dem gewaltigen Meer des Wissens, über das der Bab verfügt.“ Der Vater war sehr beeindruckt, aber er konnte seiner Tochter nicht folgen. Er sprach: „Wenn du mein Sohn gewesen wärest, nicht meine Tochter, und den Anspruch erhoben hättest, selbst der Bab zu sein, so hätte ich dies geglaubt.“ Tahirih´s Onkel, Mulla Taqi, wurde im Verlauf des Abends sehr gereizt und schmähte den Bab. In seiner Wut verlor er die Beherrschung und schlug Tahirih sogar mehrmals. Diese blieb ganz ruhig, wandte sich ihm zu und sprach die prophetischen Worte: „Ach Onkel, ich sehe, wie sich dein Mund mit Blut füllt.“

Am nächsten Tag schickte ihr Ehemann einige Damen zu ihr mit der Aufforderung, in sein Haus zurückzukehren und mit ihm zu leben. Tahirih wollte nicht länger mit ihrem Ehemann zusammenleben, da es zwischen ihnen keine Gemeinsamkeiten mehr gab. Sie sagte zu den Frauen: „Sagt meinem unaufrichtigen, stolzen Mann: „Wenn du wirklich den Wunsch gehabt hättest, mir ein aufrichtiger Gatte und Gefährte zu sein, dann wärst du eilends zu mir nach Kerbala gekommen und hättest zu Fuß meine Sänfte auf dem Weg nach Qazvin begleitet. Ich hätte dich auf dieser Reise aus dem Schlaf der Nachlässigkeit aufgerüttelt und dir den Weg der Wahrheit gezeigt. Doch es sollte nicht sein. Drei Jahre sind seit unserer Trennung vergangen. Weder in dieser noch in der nächsten Welt kann ich je mit dir vereinigt sein. Ich habe dich für immer aus meinem Leben verstossen.“

Ihre Antwort an den Ehemann war hart und endgültig, und dies versetzte ihn und seinen Vater in Wut. Unverzüglich versuchten sie zu beweisen, daß sie eine schlechte Frau und alles, was sie den Menschen erzähle, Lüge sei. Tahirih konnte sich völlig rechtfertigen und bewies durch ihre Taten, daß ihr Charakter edel war, nicht aber der ihres Ehemannes. Tahirih´s Vater war ein friedfertiger, aufrichtiger Mann. So versuchte er, seine Tochter und ihren Ehemann zu versöhnen, aber ohne Erfolg. Ein paar Wochen später ließ ihr Mann sich scheiden.

In dieser schweren Zeit verübte ein gewisser Mulla 'Abdu'llah in Qazvin einen Mord, der Tahirih in große Schwierigkeiten brachte. Mulla 'Abdu'llah tötete Mulla Taqi, ihren Onkel, weil dieser die Verfolgung und den Tod Mulla Ibrahims angeordnet hatte, eines ihrer Gefährten auf der letzten Reise. Dieser Mord erfüllte die Familie Mulla Taqis mit noch heftigerem Hass, gröerer Wut auf Tahirih als zuvor. Sie beschuldigten sie, den Mordbefehl gegeben zu haben. Man erinnere sich, wie sie zu Mulla Taqi am Tage der Familienzusammenkunft gesagt hatte: „Ach Onkel, ich sehe, wie sich dein Mund mit Blut füllt.“ Daran dachte die Familie und behauptete: „Niemand anders als du bist schuld am Tod unseres Vaters. Du gabst den Befehl zum Mord.“

Natürlich war das Gerede falsch.Trotzdem erreichte die Familie, daß Tahirih im Hause ihres Vaters unter strengen Arrest gestellt wurde. Die Frauen, die sie bewachen sollten, waren angewiesen, sie nur zum Waschen einmal am Tage und sonst nicht aus dem Zimmer zu lassen. Viele andere Babi wurden nach diesem Mord festgenommen. Die Geistlichen fanden, das die Zeit günstig sei, so viele Babi wie möglich zu beseitigen. Alle Babi wurden deshalb in das Gefängnis der Hauptstadt, nach Teheran gebracht. Die Familie Mulla Taqis war aber nicht damit zufrieden, daß sie nur ins Gefängnis geworfen wurden. Sie wollten, daß sie getötet würden, weil einer von ihnen ihren Vater umgebracht hatte.

Die Sache wurde vor den Shah gebracht, der befahl, daß nur der Mörder getötet, die übrigen aber freigelassen werden sollten. Die Familie jedoch konnte des Mörders nicht habhaft werden, da er sich verborgen hielt. Sie behaupteten deshalb, ein anderer Babi, Shayk Salih, sei der Mörder. Wir erinnern uns, daß er mit Tahirih von ihrer Reise nach Hause gekommen war. Shayk Salih wurde festgenommen und erfuhr, daß er für den Mord an Mulla Taqi sterben solle. Als er an die Stätte geführt wurde, an der er gehängt werden sollte, strahlte sein Gesicht vor Freude, denn er fürchtete das Sterben nicht. Er war glücklich und eilte seinem Henker wie einem lieben alten Freund entgegen. Bevor man ihn tötete, sprach er in begeisternden Worten über den Bab und sagte: „Was Menschen erhoffen und glauben, habe ich dahingegeben in dem Augenblick, da ich Dich erkannte, o Du meine Hoffnung und mein Glaube !“ Shayk Salih wurde im Hof eines muslimischen Schreins in Teheran beigesetzt.

Der Tod Shayk Salih stellte die Familie Mulla Taqis nicht zufrieden. Sobald die unschuldigen Babi nach Qazvin zurückgebracht waren, wurden alle umgebracht. Ein zusammengerotteter Haufen fiel über die schutzlosen Babi her. Dies geschah im Namen Muhammads, in der Stadt Qazvin, wo mehr als hundert der höchsten geistlichen Würdenträger des Islam wohnten und ihr Leben verbrachten !

Und noch immer war die Familie Mulla Taqis nicht zufrieden. Jetzt lenkten sie ihre Aufmerksamkeit auf Tahirih. Sie bestanden darauf, daß sie dasselbe Schicksal wie die Übrigen erdulden müsse. Während dieser Unruhen war Mulla Muhammad, der frühere Ehemann Tahirih´s, in die Fußstapfen seines Vaters getreten und der höchste religiöse Führer in Qazvin geworden. Als Tahirih erfuhr, daß ihre Feinde sie ebenfalls töten wollten, schrieb sie ihrem Mann: „Wenn meine Sache die Sache der Wahrheit ist, wenn der Herr, den ich anbete, kein anderer ist als der eine wahre G*tt, dann wird Er mich, ehe neun Tage um sind, aus diesem Hause befreien. Befreit mich G*tt aber nicht, dann steht es euch frei zu tun, was euch beliebt.“

Baha'ullah (Mirza Husain-ʿAli Nuri), Anhänger des Bab (und später sein Nachfolger und Gründer der Religion der Bahai) hatte erfahren, in welcher Gefahr sich Tahirih befand, und wie furchtlos sie an ihren Ehemann geschrieben hatte. Er sandte sofort Muhammad-Hadi nach Qazvin, damit er ihr zu entkommen helfe. Bahá'u'lláh gab ihm einen Brief an Tahirih mit, den seine Frau, Khatun-Jan, überbringen sollte. Khatun-Jan war eine treue Freundin Tahirih und die einzige, die mit ihr während ihres Arrestes in ihres Vaters Haus Kontakt hatte. Sie erfand viele Ausflüchte, um Tahirih besuchen zu dürfen. Sie gab vor, ihre Kleider waschen zu müssen, oder erfand ähnliche Gründe. Auf diese Weise brachte sie ihr Nahrungsmittel und konnte Tahirih in der schweren Zeit helfen. Bahá'u'lláh hatte Khatun-Jan angewiesen, Tahirih in den Kleidern einer Bettlerin aufzusuchen. Sie sollte ihr den Brief persönlich aushändigen, am Hauseingang warten, bis Tahirih zu ihr kam, und dann zu Muhammad-Hadi eilen.

Muhammad-Hadi sollte sich, so wies ihn Bahá'u'lláh an, sofort nach Teheran aufmachen, sobald Tahirih bei ihm war. Bahá'u'lláh würde in derselben Nacht jemanden mit drei Pferden nach Qazvin senden. Muhammad-Hadi sollte Tahirih an eine bestimmte Stelle ausserhalb der Stadtmauer bringen, sie sollten die Pferde besteigen und versuchen, noch vor Morgengrauen nach Teheran zu gelangen. Sobald die Stadttore geöffnet wären, sollten sie eiligst zum Hause Bahá'u'lláhs kommen. Bahá'u'lláh sagte ihm, er müsse äußerst vorsichtig sein, damit sie niemand erkenne. Er fügte hinzu: „Der Allmächtige wird gewisslich deine Schritte lenken und dich mit seiner nie versagenden Hilfe umgeben.“

Alles lief so ab, wie Bahá'u'lláh es angeordnet hatte. Als Tahirih den Brief gelesen hatte, sagte sie zu Khatun-Jan: „Geh, ich werde folgen.“ Keine Stunde später war sie auf dem Weg. Sie brachten sie in das Haus eines Zimmermanns, worin niemand sie suchen würde. Von da aus kletterten sie über die Stadtmauer und schlichen zu einem Schlachthaus, wo die Pferde auf sie warteten. Ohne die geringsten Schwierigkeiten erreichten sie Teheran, und zur festgesetzten Stunde gelangten sie zum Hause Bahá'u'lláhs. Es waren noch keine neun Tage verstrichen, da war Tahirih aus der Gefahr in Qazvln befreit. Qazvin stand Kopf. Die ganze Nacht lang durchsuchten sie die Häuser nach Tahirih. Das Haus von Khatun-Jans Vater wurde völlig ausgeplündert. Das Tahirih´s Vorhersage, ihren Bewachern innerhalb von neun Tagen zu entkommen, eingetroffen war, verblüffte alle Welt. Einige Leute erkannten nun die Größe des Glaubens, den Tahirih angenommen hatte, und wurden Anhänger des Bab.

Tahirih wusste, als sie das Haus Bahá'u'lláhs betrat, wer er war und was er noch sein würde. Sie hatte den Bab erkannt, ohne Ihn gesehen zu haben, und dieselbe geistige Größe ließ sie die künftige Herrlichkeit Bahá'u'lláhs erahnen. Schon im Jahre 1844, als sie in Kerbala weilte, hatte sie Gedichte geschrieben, aus denen klar hervorgeht, daß sie wusste, daß beide, der Bab und Bahá'u'lláh, Sendboten Gottes sind. Dieses Wissen allein verlieh ihr den Mut, so zu handeln, wie sie es während der nächsten Monate ihres Lebens tat.

Zu dieser Zeit war Abdu'l-Bahá (ältester Sohn Bahá'u'lláh, geboren am 23.05.1844 – dem Tag, an dem der Bab sich zu erkennen gab. 'Abdu'l-Bahá war Oberhaupt der Bahai von 1892-1921) ein kleiner drei- oder vierjähriger Junge. Eines Tages besuchte der große Gelehrte Vahid Tahirih. Er war einer der ersten Gläubigen und starb später in Nayriz den Märtyrertod. Er wartete schon lange, um mit ihr zu sprechen, aber Tahirih hielt gerade Abdu'l-Bahá auf dem Schoß, wie sie es oft tat. Die Zeit verrann, und Tahirih machte keine Anstalten, mit dem großen Vahid zu sprechen. Eine der Frauen im Hause fragte besorgt: „Solltest du jetzt nicht das Kind lassen und dich mit Vahid unterhalten?“ Doch Tahirih drückte den kleinen Abdu'l-Bahá nur fester an sich und sagte: „Soll ich Dich, Du Beschützer des Glaubens, verlassen und mit einem Anhänger des Glaubens sprechen?“

Wer sie so sprechen hörte, war höchst überrascht, denn niemand verstand, was sie meinte. Heute jedoch, obwohl das niemand nachweisen kann, vermuten einige Menschen, daß Bahá'u'lláh ihr vieles Zukünftige enthüllte, vor allem aber die Bedeutung Abdu'l-Bahás als Beschützer seines Vaters gegen seine Feinde in späteren Jahren.

Wenige Tage nach Tahirih´s Ankunft in Teheran beschloß Bahá'u'lláh, sie nach Kurasan zu senden. Die langerwartete Konferenz, die der Bab einberufen hatte, sollte beginnen. Bahá'u'lláh selbst wollte einige Tage später folgen. Er rief deshalb seinen Bruder Aqay i-Kalim in seine Gegenwart und gab ihm Anweisungen für die Reise Tahirih´s. Er ermahnte Aqay-i-Kalim zu größter Vorsicht, wenn er Tahirih durch die Stadttore geleitete, denn die Wächter hatten den Befehl, keine Frau passieren zu lassen. Würden sie Tahirih erkennen, würden sie sie am Verlassen der Stadt hindern.

Aqay-i-Kalim beachtete alle Anweisungen Bahá'u'lláhs sorgfältig. Er und Tahirih setzten ihr Vertrauen in G*tt, und als sie zum Stadttor kamen, beachtete sie keiner der Wächter. Leicht und sicher ritten sie aus der Stadt und unterbrachen ihre Reise viele Meilen weit nicht. Nach einem zweistündigen Ritt erreichten sie einen lieblichen Obstgarten am Fuße eines Berges. Inmitten dieses Gartens stand ein Haus, in dem scheinbar niemand wohnte. Als Aqay-i-Kalim nach dem Hüter des Hauses Ausschau hielt, entdeckte er einen alten Mann, der die Pflanzen goss. Aqay-i-Kalim fragte ihn nach den Besitzern des Hauses. Der alte Mann antwortete: „Niemand ist hier. Es ist ein Streit darüber entstanden, wem das Grundstück gehört, und bis darüber entschieden ist, wurde ich gebeten, hier zu wachen.“

Aqay-i-Kalim freute sich über diese Auskunft sehr, denn dies bedeutete, daß Tahirih an diesem Platz eine Zeitlang sicher sein würde. Sie luden den alten Mann ein, das Essen mit ihnen zu teilen. Dann bat ihn Aqay-i-Kalim, ein paar Stunden für Tahirih zu sorgen, während er Vorbereitungen für die Reise nach Khurasan treffe. Der alte Mann stimmte zu, und so wurde es vereinbart. Aqay-i-Kalim verließ Tahirih und kehrte durch dasselbe Tor nach Teheran zurück. Er berichtete Bahá'u'lláh, was geschehen war, und sandte Mulla Baqir einen der Buchstaben des Lebendigen, zu Tahirih in das Haus im Obstgarten. Bahá'u'lláh war sehr erfreut, daß alles so gut gelungen war, und nannte den Obstgarten „Garten des Paradieses“. Er fügte hinzu: „Dieses Haus war vom Allmächtigen für diesen Zweck ausersehen, damit du die Geliebten Gottes darin beherbergen kannst.“ Sieben Tage blieb Tahirih dort. Dann brach sie mit anderen auf zu der großen Konferenz, die der Bab einberufen hatte.

Diese Konferenz in der Provinz Khurasan wurde in dem kleinen Dorf Badasht abgehalten, das am Weg von Teheran nach Mazindaran liegt. Es war eine abgelegene Sommerfrische mit vielen Gärten und Wiesen und hatte nur wenige Häuser. Der Ort war sehr geeignet für eine private Konferenz. In Teheran eine solche Konferenz abzuhalten wäre zu gefährlich gewesen, so hatte Bahá'u'lláh Badasht ausgewählt, weil es dort ruhig war.

Es war Anfang des Sommers. Bahá'u'lláh mietete, als er nach Badasht kam, dort drei Gärten, einen für Quddus, den Führer der Babi, den zweiten für Tahirih und ihre Dienerin, den dritten für sich selbst. In der Mitte zwischen diesen drei Gärten lag ein freier, hofähnlicher Platz. Dort konnten sich die Gläubigen frei und ungestört unterhalten.

Der Bab konnte nicht teilnehmen, da er im Gefängnis war.

Einundachtzig Teilnehmer (80 Männer und Tahirih !) versammelten sich in Badasht zu dieser ersten Konferenz des neuen Zeitalters. Jeden Tag offenbarte Bahá'u'lláh ein neues Tablet, das die Babi einander vorsangen. In diesen Tablets gab Bahá'u'lláh jedem Anwesenden einen neuen Namen für diesen neuen Tag. Hier nahm er den Namen Bahá an, wie Ihn bereits der Bab genannt hatte. Fatimah Baraghani gab er den Ehrennamen Tahirih, was „Die Reine“ bedeutet. Im Verlauf der Konferenz tat Tahirih manches, was einigen Gläubigen nicht sehr rein erschien, und sie zweifelten, ob Bahá'u'lláh ihr den rechten Namen verliehen hätte. Als der Bab später hörte, daß einige Männer Bahá'u'lláh´s Weisheit anzweifelten, schrieb er ihnen aus dem Gefängnis: „Was soll Ich sagen über die, welche die Zunge der Macht und Herrlichkeit „Tahirih“ nannte? In anderen Worten: Der Bab gab klar zu erkennen, daß er die Weisheit Bahá'u'lláhs nicht in Frage stellte und den ihr verliehenen Namen billigte. Von da an wurde Fatimah Baraghani Tahirih genannt.

Viele bei der Konferenz anwesende Männer staunten darüber, daß es Tahirih, einer Frau, erlaubt war, mit den Männern zu beraten, wenn auch hinter einem Vorhang verborgen. Als einer sie darüber befragte, gab sie zur Antwort: „Wir sprechen über G*tt, über Religion, über geistige Dinge und vor allem darüber, wie wir unser Leben auf dem Pfade der Wahrheit hingeben können. Wisse, das wir jeden Schritt auf dem Pfade Gottes tun. Bist du bereit, uns nachzufolgen?“

Zu jenem Zeitpunkt der Entwicklung des Glaubens hatte der Bab seinen Anhängern noch nicht die volle Bedeutung seiner Sendung offenbart. Er hatte sich als der Bab, das Tor, erklärt, aber er hatte ihnen noch nicht enthüllt, daß mit Ihm ein völlig neues Zeitalter beginnt, und das die Gesetze sich notwendigerweise ändern müssten. Bahá'u'lláh, Tahirih und Quddus hatten die Aufgabe, die übrigen Gläubigen darauf vorzubereiten, diese neuen, umwälzenden Ideen anzunehmen.

Eines Tages wurde Bahá'u'lláh krank - darin lag gewiß eine Weisheit - und blieb in seinem Zelt. Quddus kam aus seinem Garten und ging sofort zu Bahá'u'lláh. Bald versammelten sich auch die anderen Gläubigen um das Zelt Bahá'u'lláhs, alle bis auf Tahirih. Als Frau durfte sie nicht in der Gegenwart von Männern sein, es sei denn, durch einen Vorhang vor ihnen verborgen, so daß sie niemand sehen konnte.

Als alle um Bahá'u'lláh versammelt waren, sandte Tahirih eine Nachricht an Quddus, er möchte sie in ihrem Garten aufsuchen. Quddus weigerte sich zu gehen. Niemand wunderte sich darüber, aber was nun geschah, verblüffte alle. Weil Quddus sie nicht aufsuchen wollte, kam sie zu ihm! Und sie kam nicht nur in den Garten Bahá'u'lláhs, wo alle Männer versammelt waren, sondern kam ohne Schleier, sehr schön angezogen! Ruhig, still und überaus würdevoll schritt Tahirih zu Quddus und setzte sich neben ihn.

Kein Mann hatte dergleichen zuvor elebt. Alle waren bestürzt, erschrocken, voll Wut und in tiefster Seele verwirrt. Ein Mann war so entsetzt, daß er sich selbst die Kehle durchschnitt und vor dem Angesicht Tahirihs floh. Viele folgten ihm, die übrigen standen sprachlos vor ihr.
Die ganze Zeit blieb Quddus an seinem Platz, aber sein Gesichtsausdruck verriet großen Zorn. Es sah aus, als wollte er sein Schwert aufheben und sie töten.

Aber sein Zorn berührte Tahirih nicht im geringsten. Siegesfreude leuchtete aus ihrem Angesicht. Sie erhob sich und begann, ohne ihrer Gefährten Furcht und Zorn zu beachten, zu ihnen zu sprechen, in einer Sprache, die der des Koran glich. Sie war eine Dichterin, und nie hatte sie herrlichere Worte gefunden. Sie beendete ihre Ansprache mit einem Koran-Vers: „Wahrlich, inmitten von Gärten und Flüssen wird der Fromme weilen, auf dem Sitz der Wahrheit, in Gegenwart des mächtigen Königs.“

Wirklich, sie saßen ja in diesem Augenblick in Gärten am Ufer von Flüssen! Als sie so sprach, schaute sie auf Bahá'u'lláh und auf Quddus, so daß niemand hätte sagen können, auf welchen sie als den König anspielte. Dann sprach Tahirih: „Ich bin das Wort, daß der Verheißene aussprechen wird, daß Wort, welches die Fürsten und Edlen der Erde in Furcht versetzen wird! Die Trompete ertönt! Der große Fanfarenruf erschallt!“ Mit diesen Worten erweckte Tahirih die schlafenden Seelen. Nachdem sie gesprochen hatte, ließ Bahá'u'lláh die Sure „Die Unvermeidliche“ aus dem Koran lesen, die vom Tag der Auferstehung handelt. Das beweist, welch ein bedeutsamer Augenblick dies war. Der Tag der Auferstehung war angebrochen!

Tahirih wandte sich nun an Quddus mit den Worten: „Die Art, wie du dem Glauben in Khurasan dientest, war nicht sehr achtsam.“ Quddus antwortete: „Ich tue, wie ich es am besten halte. Ich muss nicht dem Willen und Wohlgefallen meiner Mitgläubigen folgen.“ Tahirih wandte sich von Quddus ab und sprach zu den übrigen: „Dies ist der Tag, glücklich zu sein. An diesem Tag ist alles Vergangene vergessen. Lasst alle, die dieses große Ereignis erleben, sich erheben und einander umarmen.“

Es ist sehr bedeutsam, daß eine Frau dazu auserwählt war, den Anhängern des Bab das neue Zeitalter zu verkünden. Es beweist tatsächlich, daß das neue Zeitalter von der Vergangenheit völlig verschieden ist. Zum ersten Mal in der Geschichte sollten die Frauen den Männern ebenbürtig sein. Das eine Frau das Ende der alten Gesetze verkündete, beweist, daß eine große Umwälzung in allen Bereichen bevorstand.

Aber große Veränderungen bringen große Prüfungen mit sich. Als die alten Gesetze über Bord geworfen waren, wurden die Männer mit jedem Tag der Konferenz unsicherer. Manche dachten, es sei falsch, die alten Gesetze zu ändern, zumal der Bab nicht unter ihnen weilte. Einige wandten sich an Tahirih und sahen in ihr den einzigen Richter in diesen Angelegenheiten. Andere hielten Quddus für geeigneter, da er als der wahre Stellvertreter des Bab bei dieser Zusammenkunft angesehen wurde. Wieder andere erkannten beide, Quddus und Tahirih, an und meinten, daß diese Konferenz zur Glaubensprüfung bestimmt sei.

Die Spannungen zwischen Tahirih und Quddus dauerten einige Tage an. Tahirih sagte den Babi: „Quddus hat etliche Fehler gemacht, und der Bab hat mich hierher geschickt, um ihn zu lehren, was er tun soll.“ Quddus antwortete: „Tahirih hat völlig unrecht. Wer ihr folgt, beschreitet den falschen Pfad.“ Nach einigen Tagen griff Bahá'u'lláh ein und schlichtete den ganzen Streit auf seine unvergleichliche Art. Tahirih und Quddus versöhnten sich, dienten der Sache und förderten sie.

Die Konferenz von Badasht dauerte zweiundzwanzig Tage. Dann brachen die treuen Gefährten auf. Tahirih und Quddus reisten zusammen. Aber der tiefgreifende Wandel im Leben der Babi, den die Konferenz bewirkt hatte, brachte viel Volk gegen sie auf. Im Dorf Niyala wurden die Gefährten angegriffen und verloren ihre Habe. Später wurde Bahá'u'lláh vom Gouverneur in Amul gefangengenommen und Tahirih unter Bewachung nach Teheran verbracht, wo sie im Haus des Bürgermeisters Mahmud Khan unter Arrest gestellt wurde.

Eines Tages wurde Tahirih vor den König Nasiri'd-Din Shah gebracht. Als er sie erblickte, sagte er: „Mir gefällt ihre Schönheit. Lasst sie gewähren. „Aber sie müsste weiter im Hause des Stadtoberhauptes in Gewahrsam bleiben.“

Zu Beginn ihrer Gefangenschaft wurde Tahirih in einem kleinen Zimmer festgehalten, zu dem keine Treppen führten. Wenn sie den Raum betrat oder verließ, musste eine Leiter angelegt werden. Eine der persischen Prinzessinnen, die auch eine Dichterin war, lief an dem Haus vorüber in der Hoffnung, Tahirih zu sehen. Sie wurde mit einem Blick belohnt, als Tahirih auf den Balkon trat. Später berichtete sie in einem ihrer Bücher, welch glücklichen Eindruck Tahirih machte. Gleichgültig, ob wir in Geschichtsbüchern oder in Erzählungen über Tahirih lesen, immer wird sie als glücklicher Mensch geschildert, überglücklich in ihrer Religion. Stets war sie strahlend und voller Begeisterung, und selbst in der größten Gefahr flösste sie den anderen Mut ein. Sie war nicht nur Märtyrerin, sondern eine fröhliche, glückliche und schöne junge Frau.

Außerdem wird berichtet, daß der König ihr über den Bürgermeister eine Botschaft sandte, die sie aufforderte, den Glauben an den Bab aufzugeben und wieder eine rechtgläubige Muslimin zu werden. Wenn sie dies tue, so versprach er ihr, werde er sie zur Frau nehmen, und alle Frauen des königlichen Haushalts ständen unter ihrer Obhut. Tahirih aber schrieb ihre Antwort in Versen auf die Rückseite dieses Briefes und liess ihn zurückgehen. Übersetzt lautet ihre Botschaft etwa wie folgt:

Reich, Reichtum und Herrschaft seien dein,
Unstete, Armut und Unglück seien mein.
Ist jene Stufe hoch, so sei sie es für dich,
Ist diese Stufe niedrig, so sei sie es.
Ich sehne mich danach - für mich !

Als der König ihre Antwort las, bewunderte er ihren Mut und ihren herrlichen Geist und sagte: „Bis heute haben wir in der Geschichte noch keine solche Frau erlebt.“

Eines Tages fand im Hause des Bürgermeisters eine große Versammlung statt. Es war der Hochzeitstag seines Sohnes. Natürlich waren viele vornehme Damen der Stadt anwesend-Prinzessinnen, Frauen von Ministern und andere hochstehende Damen. Der Bürgermeister hatte sich in große Unkosten für Musik, Tanz und gute Unterhaltung gestürzt. Während des Festes begann Tahirih zu sprechen. Die Damen fanden, was sie sprach, so interessant, daß sie Musik und Tanz vergaßen und von da an nur den Worten Tahirihs lauschten.

Bald nachdem Tahirih in das Haus des Bürgermeisters von Teheran gekommen war, gewannen sie die Damen des Haushaltes so lieb, daß sie für sie um Erlaubnis baten, den kleinen treppenlosen Raum verlassen und in ihren Gemächern wohnen zu dürfen. So bekam Tahirih ein schönes Zimmer mit Balkon im zweiten Stock des Hauses, und obwohl sie Gefangene war und das Haus nicht verlassen durfte, konnte sie doch jeden beliebigen Besuch empfangen. Männer wie Frauen kamen in Teheran zu ihr, um sie zu besuchen und mit ihr zu sprechen. Drei Jahre lang lebte sie auf diese Weise im Hause des Bürgermeisters. Man kann sagen, daß diese Jahre für ihren Dienst im Glauben die wichtigsten waren. Sie sprach zu den Frauen und machte ihnen klar, welch niedrige Stellung sie im Islam einnahmen, und daß ihnen in der Religion des Bab größere Freiheit und Achtung gewährt würde. Durch diese Gespräche wurden viele Frauen Anhänger des Bab.

So wären die Jahre in gleicher Weise dahingegangen, wenn nicht ein junger Mann einen Anschlag auf den König verübt hätte. Viele Babi wurden zu Unrecht angeklagt, mitschuldig zu sein, und der Premierminister befahl zwei Geistlichen, Tahirih zu besuchen, um herauszufinden, was sie lehrte. Sieben Mal kamen die Geistlichen zu Tahirih. Jedesmal sprach sie mit ihnen und behauptete, daß der Bab der Verheissene, von den Anhängern Muhammads erwartete Imam sei. Die Geistlichen versuchten ihr zu beweisen, daß der Bab nicht der Verheissene sein könne, denn nach den muslimischen Prophezeiungen müsste der Imam aus den Städten Jabulqa und Jabulsa kommen, wogegen der Bab aus der Stadt Shiraz kam. Tahirih antwortete, daß diese Voraussagen von Abschreibern gefälscht wurden, da es Städte wie Jabulqa und Jabulsa gar nicht gäbe- dies konnte nur abergläubischen Gehirnen entsprungen sein! Wie sie auch immer die Lehren des Bab erklärte, sie stieß stets auf dieselbe Argumentation der Geistlichen: der Verheissene müsse aus den Städten Jabulqa und Jabulsa kommen!

Schließlich verlor Tahirih die Geduld und rief aus: „Ihre Gründe sind die eines unwissenden und einfältigen Kindes. Wie lange noch wollen Sie diese Torheiten und Lügen wiederholen? Wann endlich wenden Sie ihre Augen der Sonne der Wahrheit zu?“ Die Geistlichen waren durch diese Worte entgeistert. Sie erhoben sich und sagten: „Weshalb setzen wir unser Gespräch mit einer Ungläubigen fort?“ Sie zogen ab und unterschrieben das Todesurteil - im Namen des Heiligen Koran !

Eine Verwandte Tahirihs berichtet, daß sie am Tage vor ihrer Ermordung vor den König gerufen und gefragt wurde: „Warum glaubst du an den Bab ?“ Sie antwortete darauf mit einem Vers aus dem Koran:

Ich bete nicht an, den du anbetest,
und du betest nicht an, den ich anbete.
Nie werde ich anbeten, den du anbetest,
und nie wirst du anbeten, den ich anbete.
So erlaube, daß ich anbete, wen ich will,
wie du anbetest, wen du willst.

Als der König diesen Koran-Vers hörte, neigte er eine Weile schweigend den Kopf, erhob sich dann und ging wortlos aus dem Raum. Der König gab den Befehl zum Mord an Tahirih nicht. Ohne sein Wissen wurde sie am nächsten Tage umgebracht. Als er von der Schandtat hörte, war er traurig und bekümmert.

Es gibt viele Geschichten über den Tod Tahirihs. Es ist nicht sicher, wie sie getötet wurde. In einem jedoch stimmen die Berichte überein, Tahirih wusste, daß ihre Zeit gekommen war. Sie bereitete sich wie eine Braut für den großen Augenblick vor und stellte sich tapfer und furchtlos ihrem Mörder.

Nach einem Bericht sagte sie in ihrer Todesstunde zu einem Wächter: „Du kannst mich jederzeit töten, aber du kannst die Befreiung (Emanzipation) der Frauen nicht aufhalten.“

Die Geschichte ihres Todes wird vielleicht am getreuesten von der Frau und dem Sohn des Bürgermeisters berichtet, die in der letzten Nacht bei ihr waren. Es war ein Tag nach Tahirihs Besuch beim König. Die Geistlichen hatten insgeheim den Befehl zu ihrer Tötung gegeben. Dieser Befehl ging an den Bürgermeister und an die Polizei. Nach dem Bericht des Sohnes des Bürgermeisters: Es war, als hätte ihr jemand am Tage ihrer geheimen Tötung gesagt, daß es geschehen sollte. Sie badete, wechselte die Kleidung und kam die Treppe herunter zu unserer Familie. Einen nach dem anderen bat sie um Entschuldigung, da sie so lange im Hause gewohnt und uns so viel Mühe bereitet habe. Sie wirkte wie eine Reisende, die sich glücklich und fröhlich zur Reise bereitet. Bei Sonnenuntergang ging sie wie üblich auf dem Balkon hin und her. Sie sprach mit niemandem, nur ganz leise mit sich selbst. Dies dauerte bis drei Stunden nach Sonnenuntergang.

Am Abend kam mein Vater zu mir und sagte: „Ich habe alle notwendigen Vorkehrungen getroffen und die Wächter angewiesen, heute Nacht sehr auf der Hut zu sein, falls jemand von dem Befehl, Tahirih zu töten, erfahren hat und ihn unterbinden möchte. Ich wünsche nun, daß du mit den Wächtern und Tahirih zusammen zur Polizeiwache gehst. Du musst dort bleiben, bis der Fall erledigt ist, komme dann zurück und berichte mir, so daß ich zum König gehen und ihm Meldung machen kann.“

Die Frau des Bürgermeisters liebte Tahirih sehr, obwohl sie nie Anhängerin des Bab wurde. Sie berichtet über Tahirihs letzte Nacht:

In jener Nacht rief mich Tahirih in ihr Zimmer. Als ich es betrat, sah ich, daß sie ein Gewand aus schneeweisser Seide trug. Das Zimmer war von Duft erfüllt. Ich war erstaunt, sie so anzutreffen und fragte: „Warum trägst du dieses Kleid und verwendest Parfum?“ Sie antwortete: „Ich bereite mich vor, meinem Geliebten zu begegnen. Ich werde nicht länger Gefangene in deinem Hause sein.“ Ich war bestürzt, daß sie uns verlassen sollte, und meine Augen füllten sich unwillkürlich mit Tränen. Tahirih versuchte, mich zu trösten: „Weine nicht! Noch ist die Zeit für Tränen nicht gekommen. Höre! Ich will dir meine letzten Wünsche sagen, denn die Stunde, da ich festgenommen und getötet werde, ist nahe. Dies ist mein Wunsch: Dein Sohn begleite mich zum Ort meines Todes, so daß er mich beschützen kann, wenn die Wächter versuchen sollten, mir die Kleider vom Leib zu reissen. Ich will, daß mein Körper in einen Brunnen (eng: „well“, Schacht, Brunnen) geworfen, und daß der Brunnen mit Erde und Steinen gefüllt wird. Drei Tage nach meinem Tode wird eine Frau zu dir kommen und dich besuchen. Gib ihr dieses Päckchen, das ich dir jetzt anvertraue. Mein letzter Wunsch ist, daß du niemandem gestattest, mein Zimmer zu betreten, bevor ich dieses Haus verlasse. Niemand darf mich bei meiner letzten Andacht, meinen letzten Gebeten stören. Ich werde an diesem Tage fasten - fasten, bis ich meinem Geliebten von Angesicht zu Angesicht begegne.“

Mit diesen Worten bat mich Tahirih, ihr Zimmer zu verlassen, die Tür zu verriegeln und sie nicht vor ihrer letzten Stunde zu öffnen. Sie bat mich ausserdem, ihren baldigen Tod vor anderen zu verschweigen, bis ihn ihre Feinde selbst verkünden würden. Ich tat, wie sie mich gebeten hatte. Ich verschloß die Tür ihres Zimmers und ging in meines. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf. Stundenlang lag ich auf meinem Bett, dachte an die große Tahirih und an ihr bevorstehendes Ende. Ich betete: „Herr, Herr, wenn es Dein Wunsch ist, so wende von ihr den Kelch, den ihre Lippen zu trinken verlangen.“

An diesem Tag (16-27.08.1852, genaues Datum unbekannt) in dieser Nacht ging ich des öfteren leise an ihre Tür und lauschte. Jedesmal hörte ich sie Gebete zu ihrem Geliebten singen. Ihre Stimme erklang so herrlich, daß ich mich kaum auf den Beinen halten konnte. Vier Stunden nach Sonnenuntergang hörte ich ein Klopfen an die Tür. Ich eilte sofort zu meinem Sohn und berichtete ihm Tahirihs Wünsche. Er versprach mir, daß er ihnen bis ins Kleinste nachkommen werde. Mein Sohn ging zur Tür und fand die Wächter am Tore stehen. Sie verlangten, daß Tahirih ihnen ausgeliefert werde.

Große Furcht erfüllte mich, als ich ihre Stimmen hörte. Leise ging ich zu Tahirihs Zimmer, schloß die Türe auf und fand sie verschleiert und bereit, aufzubrechen. Sie ging in ihrem Zimmer auf und ab und sang ein Gebet der Sorge und des Triumphes. Sobald sie mich sah, trat sie zu mir und küsste mich. Sie gab mir den Schlüssel zu ihrem Schrank in die Hand und sagte: „Ich habe ein paar Kleinigkeiten im Schrank für dich zurückgelassen, als Erinnerung an den Aufenthalt in deinem Heim. Wann immer du den Schrank öffnest und die Sachen siehst, die ich zurücklasse, so hoffe ich, daß du an mich denken und glücklich sein wirst in meiner Freude.“ Mit diesen Worten sprach sie ihr letztes Lebewohl und verließ mit meinem Sohn das Haus. Ich stand an der Tür, sah sie das Pferd besteigen, das der Polizeichef für sie geschickt hatte. Mit meinem Sohn und ein paar Wächtern ritt sie aus meinem Hof zur Stätte ihres Martyriums.

Drei Stunden später kam der Sohn tränenüberströmt zurück, die Polizei und die Wachen verfluchend. Er erzählte folgendes:

Mutter, ich kann kaum beschreiben, was meine Augen heute nacht gesehen haben. Von unserem Hause gingen wir geradewegs zum Garten Ilkhani, außerhalb der Stadtmauer. Ich lief zur Polizei und erstattete dem Polizeichef Meldung. Er wartete schon auf uns, war aber betrunken. „Hat euch irgend jemand unterwegs erkannt?“ fragte er. „Nein, niemand“, war meine Antwort. Er rief dann einen Diener und sagte: „Nimm dieses Taschentuch, wickle es um den Hals dieser Babi-Frau und erdrossele sie. Sie hat viele Menschen vom Pfade Muhammads abgebracht.“ Der Diener verließ das Zimmer, und ich ging mit ihm. Er ging voraus, und ich stand am Tor. Als er zu Tahirih kam, schaute sie ihn an und sprach ein paar Worte. Plötzlich drehte er sich um und lief zurück. Er hielt den Kopf geneigt und murmelte etwas auf türkisch vor sich hin. Er ging zur Tür hinaus und kam nicht wieder.

Tahirih rief mich und bat mich, zum Polizeichef zu gehen mit einer besonderen Bitte. „Es sieht so aus, als wollten sie mich erdrosseln“, sagte sie. „Schon vor langem legte ich mir ein seidenes Tuch bereit, in der Hoffnung, daß es zu diesem Zweck diene. Ich gebe es dir und möchte, daß du diesen Trunkenbold bittest, es zu benutzen, um mich zu töten.“

Als ich zum Polizeichef kam, fand ich ihn vollständig betrunken. Er brüllte mich nur an: „Unterbrich nicht unser Fest! Die Babi-Frau soll erdrosselt und ihr Körper in ein Loch geworfen werden !“ Ich war sehr erstaunt von dieser Anordnung, denn genau das war ja ihr Wunsch gewesen! Ich fragte ihn nicht, ob er gestatten würde, daß der Mörder das seidene Tuch verwende. Ich ging zu den beiden Wächtern, die zustimmten, daß dieses Tuch tauglich wäre. Ein betrunkener Diener wurde gerufen, und man händigte ihm das Tuch aus. „Du bist ein tapferer Mann“, sagte der Polizist, „bringst du es fertig, diese Frau zu erdrosseln?“ Der Diener bejahte es, trat auf Tahirih zu und wickelte rasch das Tuch so fest um ihren Hals, daß sie ohnmächtig wurde und stürzte. Dann starb sie. Schließlich trat er sie in die Seite, an die Rippen - die Tat war vollbracht.

Ich eilte nun zu dem zuständigen Gärtner und bat ihn, mir einen Platz zu zeigen, wo ich die Tote beisetzen könnte. Er führte mich zu einem Brunnen, der erst kürzlich gegraben war, und den man hatte liegen lassen. Mit Hilfe einiger Leute hob ich sie in ihr Grab und füllte den Brunnen mit Erde und Steinen, wie sie es gewünscht hatte.

So endete das Leben der herrlichen Tahirih. Am dritten Tage nach ihrem Märtyrertod wurde die Bürgermeisterin von einer Frau besucht. „Ich fragte sie nach ihrem Namen“, sagte die Frau des Bürgermeisters, „und stellte fest, daß es derselbe war, den mir Tahirih genannt hatte. Ich übergab ihr das mir anvertraute Päckchen. Ich hatte diese Frau nie zuvor gesehen und begegnete ihr nie wieder.“

Tahirih starb im August 1852. Sie war 1817 geboren, im selben Jahre wie Bahá'u'lláh. Mit sechsunddreißig Jahren erlitt sie in Teheran den Tod einer Märtyrerin. Von dem Tag, da sie zum ersten Mal vom Kommen des Bab gehört hatte, bis zu ihrem Märtyrertod vergingen weniger als neun Jahre. Tahirihs Leben wurde bald berühmt und selbst in den großen Städten Europas bekannt. Männer und Frauen vieler Nationen, Berufe und Kulturkreise priesen und bewunderten sie und staunten über ihre Taten und ihren Opfermut.

Die Welt gedenkt Tahirih als der ersten Märtyrerin für die Gleichberechtigung der Frau.

The Morn of Guidance (von: Tahirih)

“Truly, the Morn of Guidance commands the breeze to begin
All the world has been illuminated; every horizon, every people
No more sits the shaykh in the seat of hypocrisy
No more becomes the mosque a shop dispensing holiness....
The world will be free from superstitions and vain imaginings
The people free from deception and temptation...
The carpet of justice will be outspread everywhere
And the seeds of friendship and unity will be spread throughout
The false commands eradicated from the earth
The principle of opposition changed to that of unity.”


Das Ende des Bab


Der Gefährte der Tahirih, Bab, wurde am 09. Juli 1850 auf dem Kasernenhof von Tabríz erschossen. Shoghi Effendi schreibt in Seinem Werk 'G*tt Geht Vorüber':

„... da übermittelte der Wesir ohne ausdrücklichen Befehl seines Herrschers und ohne Rücksprache mit seinen Beratern und Ministerkollegen dem Gouverneur von Adhirbáyján, dem Hishmatu'd-Dawlih Prinz Hamzih Mírzá, den Auftrag, den Báb hinzurichten. Weil er fürchtete, daß dieses Strafmaß in der Reichshauptstadt Kräfte in Bewegung setzen könnte, die nicht zu beherrschen sind, befahl er, den Gefangenen nach Tabríz zu überführen und ihn dort zu töten. Als der Prinz sich empört weigerte, dies in seinen Augen verwerfliche Verbrechen zu begehen, beauftragte der Amír-Nizám seinen eigenen Bruder Mírzá Hasan Khán, den Befehl auszuführen. Die üblichen Formalitäten der erforderlichen Ermächtigung durch die oberen Mujtahids von Tabríz waren schnell und ohne Schwierigkeit erledigt. Weder der Mullá Muhammad-i-Mamáqání, der den Hinrichtungsbefehl für den Báb noch am Tag Seines Verhörs in Tabríz aufgesetzt hatte, noch Hájí Mírzá Báqir und Mullá Murtadá-Qulí, in deren Häuser der Farrásh-Báshí das Opfer auf Befehl des Großwesirs schmählich untergebracht hatte, ließen sich herbei, ihrem gefürchteten Feind von Angesicht zu begegnen.

Unmittelbar vor und bald nach dieser demütigenden Behandlung des Báb ereigneten sich zwei höchst bedeutsame Vorfälle, die helles Licht auf die geheimnisvollen Umstände bei der Eröffnungsphase Seines Märtyrertodes werfen. Der Farrásh-Báshí hatte das letzte Gespräch, das der Báb in einem der Kasernenräume mit Seinem Sekretär Siyyid Husayn vertraulich führte, schroff unterbrochen und diesen zur Seite gezogen, um ihn heftig auszuschelten, als ihn der Gefangene mit den Worten anredete: »Nicht eher, als bis Ich ihm alles gesagt habe, was Ich zu sagen wünsche, kann irgendeine irdische Macht Mich zum Schweigen bringen. Stünde gleich die ganze Welt gegen Mich in Waffen, sie könnte Mich dennoch nicht daran hindern, Meine Absicht bis zum letzten Worte zu erfüllen.« Als der Chr*st Sám Khán, Kommandeur des mit der Hinrichtung beauftragten armenischen Regiments, den Báb voll Furcht vor Gottes Zorn, den er mit der Tat auf sich lüde, um Entbindung von dieser Pflicht bat, gab Er ihm die Zusicherung: »Folgen Sie Ihren Anweisungen, und wenn Ihre Absicht aufrichtig ist, so ist der Allmächtige sicher imstande, Sie aus Ihrer Verlegenheit zu befreien.«

Sám Khán ging also daran, seine Pflicht zu erfüllen. In einen Pfeiler, der auf dem Hof der Kaserne zwei angrenzende Räume voneinander trennte, wurde ein Nagel getrieben, daran wurden zwei Stricke befestigt, mit denen der Báb und einer Seiner Jünger angebunden wurden, der jugendliche, fromme Mírzá Muhammad-Alí-i-Zunúzí, genannt Anís, der sich seinem Meister zu Füßen geworfen und Ihn flehentlich gebeten hatte, ihn unter keinen Umständen fortzuschicken. Das Erschießungskommando trat an in drei Reihen zu je zweihundertfünfzig Mann. Die Reihen feuerten umschichtig, bis alle Kugeln verschossen waren. Die siebenhundertfünfzig Flinten machten so dichten Rauch, daß sich der Himmel verfinsterte. Als sich der Rauch verzog, bot sich der staunenden Menge von etwa zehntausend Seelen, die sich auf den Dächern der Kaserne und der angrenzenden Häuser drängten, ein so unglaubliches Schauspiel, daß sie ihren Augen nicht trauten.

Der Báb war nicht zu sehen. Nur Sein Gefährte stand lebend und unversehrt an der Mauer, an der sie angebunden waren. Lediglich die Stricke waren zerrissen. »Wir sehen den Siyyid-i-Báb nicht mehr!« schrien die Zuschauer verwirrt. Aufgeregt suchte man Ihn überall. Dann fand man Ihn, wie Er, unversehrt und gelassen, im gleichen Raum, in dem Er die Nacht zuvor verbracht hatte, das unterbrochene Gespräch mit Seinem Sekretär zu Ende führte. So offensichtlich durch die Vorsehung bewahrt, begrüßte der Gefangene den hereinkommenden Farrásh-Báshí mit den Worten: »Ich habe Mein Gespräch mit Siyyid Husayn beendet. Nun können Sie fortfahren und Ihre Aufgabe erledigen.« Die kühnen Worte des Gefangenen von vorhin im Ohr und erschüttert durch eine derart überwältigende Offenbarung, verließ der Farrásh-Báshí augenblicks den Schauplatz und quittierte seinen Posten.

Auch Sám Khán gedachte mit Gefühlen heiliger Scheu und Verwunderung der beruhigenden Worte des Báb, befahl seinen Leuten, die Kaserne sofort zu verlassen, und gelobte, als er den Hofe verließ, die Tat niemals zu wiederholen, und koste es sein Leben. Aqá Ján-i-Khamsih, ein Offizier der Leibgarde, erbot sich freiwillig, ihn zu vertreten. Der Báb und Sein Gefährte wurden wieder auf die gleiche Art an die Mauer gebunden, indessen das neue Regiment antrat und feuerte. Diesmal wurde ihnen die Brust von Kugeln durchsiebt und die Leiber zerfetzt, ihre Gesichter aber blieben nahezu unverletzt. Das waren die letzten Worte des Báb an die gaffende Menge, als sich das Regiment zur Salve anschickte: »O eigensinniges Geschlecht! Hättet ihr an Mich geglaubt, jeder von euch wäre dem Beispiel dieses Jünglings, der im Rang über den meisten von euch steht, gefolgt und hätte sich willig auf Meinem Pfad geopfert. Es kommt der Tag, da ihr Mich erkennen werdet; dann aber werde Ich nicht mehr bei euch sein.«

Doch damit nicht genug. Im gleichen Augenblick, da die Schüsse fielen, erhob sich ein Sturm und fegte mit außergewöhnlicher Heftigkeit über die Stadt. Vom Mittag bis in die Nacht hinein verdunkelte ein Sandsturm das Sonnenlicht und verschloß den Menschen die Augen. Im Jahr 1852 fanden nicht weniger als zweihunderfünfzig Mann des für Sám Kháns Regiment eingesprungenen Erschießungskommandos samt ihren Offizieren bei einem Erdbeben den Tod; die übrigen fünfhundert Mann erlitten drei Jahre später als Strafe für eine Meuterei das gleiche Schicksal, das ihre Hand dem Báb bereitet hatte. Der Hauptanstifter bei der Tötung des Báb, der unversöhnliche Amír-Nizám, und sein Bruder und Hauptkomplize, fanden binnen zweier Jahre nach der brutalen Tat den Tod.

Die Überreste des Bab liegen heute im Bab-Schrein in der israelischen Stadt Haifa. Als sein Nachfolger bestimmte der Bab Mirza Husain Ali Nuri, der von ihm den Titel Baha'u'llah bekam was so viel wie "Glanz Gottes" oder "Herrlichkeit Gottes" bedeutet.

Heute besteht das Erbe des Bab weiter in der Bahai-Religion, die auch weiterhin in einigen Ländern Repressalien ausgesetzt ist.

Weiterführende Links:

Auszüge aus den Schriften des Bab (Eng):
http://info.bahai.org/article-1-3-1-3.html

Tahirih Divine Voice (online anschaubar)
Kurzfilm über Tahirih (Eng), gedreht 2008 in Perth. Mit Shanta Surendran als Tahirih.
http://www.cultureunplugged.com/play/7731/Tahirih-Divine-Voice

Webseite der Regisseurin, die in Australien eine Tahirih-Gruppe leitet:
http://www.starrsaffa.com/

Talismane, vom Bab gezeichnet:
http://bahai-library.com/images/b/bab_daira_1_big.jpg
http://bahai-library.com/bab_haykal_3

Tahirih

[Bild: bdwao422.jpg]

Bab
[Bild: tcpodwwz.jpg]