Die Natur schlägt in eigenwilliger Form zurück :) - Knight - 10.07.12013
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Zitat:Verrückte Ameisen gegen den Überwachungswahn
08.07.2013 | 19:10 | MATTHIAS AUER (Die Presse)
Geheimdienste weltweit bespitzeln ihre eigenen Bürger. Doch Rettung naht: in Form einer Ameise, die es auf Elektronikartikel abgesehen hat.
Angesichts der jüngsten Abhörskandale scheint ein Schuss Paranoia durchaus angebracht. Denn die Tatsache, dass die USA und Großbritannien mit Prism und Tempora weltweit E-Mails und Telefonanrufe mitgeschnitten haben, ist wohl eher die Regel als die traurige Ausnahme. Wie die vergangenen Wochen gezeigt haben, sind Bürger nirgendwo vor der Neugierde ihrer Regierungen sicher. Auch Europas Geheimdienste schnüffeln mit Vorliebe in privaten Computern herum. Und wo mitlesen und zuhören nicht mehr reicht, werden eben Minidrohnen auf den Weg geschickt, um ein Auge auf das Treiben der Bürger zu werfen.
Doch bevor Sie sich jetzt mit Alufolie einwickeln, alle Handys von sich werfen und ins nächste Funkloch ziehen, atmen Sie bitte noch einmal tief durch. Es gibt Hoffnung. Und zwar von denkbar unerwarteter Seite. Die Natur schlägt zurück und schickt uns Retter vor dem technischen Überwachungswahn: Ameisen. Die „Rasberry Ant“, in den USA auch als „Crazy Ant“ bekannt, vermehrt sich nicht nur rasend schnell, sie hat es vor allem auch auf Elektronikgeräte abgesehen.
Anders als amerikanische Medien zunächst berichtet haben, fressen die „Crazy Ants“ die Leitungen und Handys nicht auf. Aber die ein bis drei Millimeter kleinen Insekten nisten gern in der Nähe von Kabeln oder in den Gehäusen von Elektronikartikeln und verursachen dort einen Kurzschluss nach dem anderen. Jede Ameise, die auf diese Weise stirbt, verströmt einen Duft, der hunderte Artgenossen anlockt, die nach dem „Feind“ suchen wollen. Ihnen blüht dasselbe Schicksal. Haben sich ausreichend Ameisen „geopfert“, sind die Geräte kaputt. Im Vorjahr vernichteten die 2002 aus Südamerika in den Süden der USA eingeschleppten Insekten allein in Texas Elektronikleitungen und -geräte im Wert von 146,5 Millionen Dollar. Gegen Pestizide ist die Spezies komplett immun.
Haben Datenschützer rund um den Globus nun endlich eine wirksame Waffe gegen den staatlichen Abhörwahn in der Hand? Sehen wir nach Guy Fawkes, Julian Assange und Edward Snowden bald verrückte Ameisen auf den Masken der Demonstranten? So weit wird die Liebe vermutlich nicht gehen. Denn noch kann niemand steuern, welche Geräte sich die Ameisen vornehmen. Wenn die Datenschützer ihrer Smartphones beraubt sind, womit twittern sie dann ihren Protest gegen den Datenskandal? Wenigstens den Weg ins Funkloch können sie sich dann sparen.
Mal abgesehen vom Begriff der "verrückten" Ameise, läßt es mich doch immer wieder schmunzeln, wie die Natur zurückschlägt. Denn wieder zeigt sich: Gegen die Natur kommt man auf lange Sicht nicht an.
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