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Frühling - Druckversion +- Tal der weisen Narren (https://www.pagan-forum.de) +-- Forum: Gedichte, Gedanken, Bilder (https://www.pagan-forum.de/forum-13.html) +--- Forum: Fremdgeschriebenes (https://www.pagan-forum.de/forum-39.html) +--- Thema: Frühling (/thread-2419.html) |
- Hælvard - 17.03.12005 Frühling Hoch oben von dem Eichenast Eine bunte Meise läutet Ein frohes Lied, ein helles Lied, Ich weiß auch, was es bedeutet. Es schmilzt der Schnee, es kommt das Gras, Die Blumen werden blühen; Es wird die ganze weite Welt In Frühlingsfarben glühen. Die Meise läutet den Frühling ein, Ich hab' es schon lange vernommen; Er ist zu mir bei Eis und Schnee Mit Singen und Klingen gekommen. Hermann Löns (1866 - 1914) - Saxorior - 23.03.12005 Der Frühling hat sich eingestellt August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1798 - 1874 Der Frühling hat sich eingestellt; Wohlan, wer will ihn sehn? Der muß mit mir ins freie Feld, Ins grüne Feld nun gehen. Er hielt im Walde sich versteckt, Daß niemand ihn mehr sah; Ein Vöglein hat ihn aufgeweckt; Jetzt ist er wieder da. Jetzt ist der Frühling wieder da! Ihm, folgt, wohin er eght, Nur lauter Freude, fern und nah, Und lauter Spiel und Lied. Und allem hat er, groß und klein, Was Schönes mitgebracht, Und sollt´s auch nur ein Sträußchen sein, Er hat an uns gedacht. Drum frisch hinaus ins freie Feld Ins grüne Feld hinaus, Der Frühling hat sich eingestellt, wer bliebe da zu Haus? Ja, es gibt nicht nur in der Natur Schönes zu entdecken, auch so mancher Künstler vollbrachte wahre Kunstwerke! Dieses Gedicht gefällt mir besonders gut. - Novalis - 23.03.12005 Sehr schön ihr Beiden :-) Dann will ich auch mal: Es färbte sich die Wiese grün Und um die Hecken sah ich blühn, Tagtäglich sah ich neue Kräuter, Mild war die Luft, der Himmel heiter. Ich wußte nicht, wie mir geschah, Und wie das wurde, was ich sah. Und immer dunkler ward der Wald Auch bunter Sänger Aufenthalt, Es drang mir bald auf allen Wegen Ihr Klang in süßen Duft entgegen. Ich wußte nicht, wie mir geschah, Und wie das wurde, was ich sah. Es quoll und trieb nun überall Mit Leben, Farben, Duft und Schall, Sie schienen gern sich zu vereinen, Daß alles möchte lieblich scheinen. Ich wußte nicht, wie mir geschah, Und wie das wurde, was ich sah. So dacht ich: ist ein Geist erwacht, Der alles so lebendig macht Und der mit tausend schönen Waren Und Blüten sich will offenbaren? Ich wußte nicht, wie mir geschah, Und wie das wurde, was ich sah. Vielleicht beginnt ein neues Reich Der lockre Staub wird zum Gesträuch Der Baum nimmt tierische Gebärden Das Tier soll gar zum Menschen werden. Ich wußte nicht, wie mir geschah, Und wie das wurde, was ich sah. Wie ich so stand und bei mir sann, Ein mächtger Trieb in mir begann. Ein freundlich Mädchen kam gegangen Und nahm mir jeden Sinn gefangen. Ich wußte nicht, wie mir geschah, Und wie das wurde, was ich sah. Sie ging vorbei, ich grüßte sie, Sie dankte, das vergeß ich nie Ich mußte ihre Hand erfassen Und Sie schien gern sie mir zu lassen. Ich wußte nicht, wie mir geschah, Und wie das wurde, was ich sah. Uns barg der Wald vor Sonnenschein Das ist der Frühling fiel mir ein. Kurzum, ich sah, daß jetzt auf Erden Die Menschen sollten Götter werden. Nun wußt ich wohl, wie mir geschah, Und wie das wurde, was ich sah. Novalis eigentl.: (Georg) Friedrich (Philipp) Freiherr von Hardenberg Geboren am 2.5.1772 in Oberwiederstedt/Harz; gestorben am 25.3.1801 in Weißenfels. RE: Frühling - Saxorior - 11.03.12014 Die Sperlinge Altes Haus mit deinen Löchern, Geizger Bauer, nun ade! Sonne scheint, von allen Dächern Tröpfelt lustig schon der Schnee, Draußen auf dem Zaune munter Wetzen unsre Schnäbel wir, Durch die Hecken rauf und runter, In dem Baum vor der Tür Tummeln wir in hellen Haufen Uns mit großem Kriegsgeschrei, Um die Liebste uns zu raufen, Denn der Winter ist vorbei! J. von Eichendorff Dieses Gedicht fand ich in meinem Gartenkalender. Und es paßt sehr schön zu den vielen Frühblühern in der Natur und dem unendlichen Sonnenschein. RE: Frühling - Ela - 24.03.12014 Frühling Nun ist er endlich kommen doch In grünem Knospenschuh; »Er kam, er kam ja immer noch«, Die Bäume nicken sich's zu. Sie konnten ihn all erwarten kaum, Nun treiben sie Schuß auf Schuß; Im Garten der alte Apfelbaum, Er sträubt sich, aber er muß. Wohl zögert auch das alte Herz Und atmet noch nicht frei, Es bangt und sorgt: »Es ist erst März, Und März ist noch nicht Mai.« O schüttle ab den schweren Traum Und die lange Winterruh': Es wagt es der alte Apfelbaum, Herze, wag's auch du. Theodor Fontane (1851) Das Gedicht hab ich in einem Kalender entdeckt. Die Knospen an den Bäumen und Sträuchern werden immer größer und kräftiger. Es ist schön zu beobachten, wie die Natur erwacht. RE: Frühling - Ela - 22.03.12016 Der Frühling ist die schönste Zeit Der Frühling ist die schönste Zeit! Was kann wohl schöner sein? Da grünt und blüht es weit und breit im goldnen Sonnenschein. Am Berghang schmilzt der letzte Schnee, das Bächlein rauscht zu Tal, es grünt die Saat, es blinkt der See im Frühlingssonnenstrahl. Die Lerchen singen überall, die Amsel schlägt im Wald! Nun kommt die liebe Nachtigall und auch der Kuckuck bald. Nun jauchzet alles weit und breit, da stimmen froh wir ein: Der Frühling ist die schönste Zeit! Was kann wohl schöner sein? Annette von Droste-Hülshoff, 1797-1848 |