Tal der weisen Narren
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- Paganlord - 13.06.12005

Es geht um das Wort "orientieren" und warum es nach wie vor auf dem Forum-Index steht. Anstoßgeber für die neuerliche Diskussion sind Eiche und Novalis:

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Hallo Paganlord,

zum Orient: http://de.wikipedia.org/wiki/Orient

Dort ist auch der Wortstamm erklärt, und wie sich der Begriff gewandelt hat.

Nur zur Info :-)

Schönen Gruß,

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Orient (vom lat.: oriens = aufgehend, d.h. Aufgang der Sonne) auch Morgenland genannt, ist das Gegenstück zum Okzident (Abendland), der europäischen Welt (im griechischen nennt man den Orient Anatole und im italienischen Levante).

Im Lauf der Geschichte hat das Bedeutungsspektrum dieses Begriffs eine Wandlung erfahren. Während früher die gesamte asiatische Welt, d.h. die arabischen Länder, Indien und die heutige Volksrepublik China als Orient galt, später dann nur die Länder Vorderasiens mit Ägypten und die meisten islamischen Kulturen dazu zählte, tendiert man heute im Sprachgebrauch dazu, den Begriff auf den Nahen Osten und die arabisch-islamische Welt - einschließlich der Türkei und Nordafrika, aber ohne die islamischen Staaten Südostasiens - zu beschränken.

Orient wird meist weniger in einem politischen oder geographischen, sondern eher in einem kulturellen Sinne verwendet. Die Welt des Orients inspirierte viele Dichter und Schriftsteller, siehe z.B. Goethes "West-östlicher Diwan" oder Hesses Roman "Morgenlandfahrt".

Inhaltsverzeichnis: 1 Geschichte; 2 Freimaurerei

Die Arabische Halbinsel, Kleinasien (die heutige Türkei), Nordafrika und Vorderasien (Irak, Iran, Afghanistan) werden zum Kulturkreis des Orients gezählt. Seit jeher war das Zweistromland ein fruchtbares Gebiet. Die Gegend des heutigen Afghanistan war stets von verschiedenen Mächten umkämpft. Im Orient befanden sich viele frühe Hochkulturen, wie zum Beispiel die Sumerer im Zweistromland und das antike Perserreich. Alexander der Große zog auf seinen Eroberungszügen durch Vorderasien und gründete griechische Städte. Später standen das Imperium Romanum und das Persische Reich im kriegerischen Gegensatz. Missionare und Mönche verbreiteten das Ch**stentum. Nach dem Tode Mohammeds verbreiteten arabische Heere und Händler den Islam, der die dortige Gesellschaft stark beeinflussen sollte. Das Osmanische Reich umfasste Kleinasien, Teile des Balkans, weite Gebiete der arabischen Halbinsel und Vorderasien. Im Ersten Weltkrieg wurden der Irak und der Iran von britischen und amerikanischen Truppen besetzt. Beim Kongress von Verona 1922 suchten die europäischen Großmächte die sogenannte Orientalische Frage zu lösen. 1923 wurde das Osmanische Reich aufgeteilt und eine neue Staatenwelt entstand. Durch zahlreiche Erdölfunde wurden einige Staaten zu den reichsten Ländern der Welt, zum Beispiel Saudi-Arabien, Kuwait und Bahrein.


Freimaurerei: In der Freimaurerei bezeichnet Orient den Ort, von dem das Licht ausgeht. Es bezeichnet sowohl den Standort der Loge als auch die Stelle in der versammelten Loge, an welchem der Meister vom Stuhl seinen Sitzplatz hat.

Weblinks: ex-oriente-lux (http://www.ex-oriente-lux.de/index.htm). Eine der ausführlichsten deutschen Websites über den Orient.

Einordnung: Orient | Kultur | Freimaurer & Loge
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- Paganlord - 13.06.12005

Text von Paganlord mit der Bitte, die entsprechende Diskussion hier fortzuführen. Vielleicht können einige andere hier etwas Sinnvolles beitragen.

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Hallo Eiche und Novalis!

Zitat:>zum Orient: http://de.wikipedia.org/wiki/Orient
>Dort ist auch der Wortstamm erklärt, und wie sich
>der Begriff gewandelt hat.
>Nur zur Info :-)

Ich habe gerade keine Ressourcen, um das zu erkunden. Wikipedia schreibt
"Schulbuchwissen" - was natürlich klar ist. Die dortige Erklärung ist für
uns absolut uninteressant und die angeführten Begründungen besitzen ein Ch**stlich-esoterisches Fundament; d. h. sie verbieten sich für naturreligiöse Menschen von selbst.

Was mich und zur Beurteilung des Wortes Orient interessiert, ist, ob es da einen Zusammenhang zwischen Orion oder Osiris gibt oder nicht. Nur das ist für uns interessant. Abschreiben und im Bundesbürgerlexikon nachsehen - ja, das ist nun mal die Art und Manier der heutigen Bevölkerung und birgt deswegen keine Weisheit. (Stichwort: Die Abschreiber-Generation)

Jacob und Wilhelm Grimm (die einzigen Etymologen, die ich mir gefallen lasse)
schreiben zum Beispiel über den Begriff Orient u. a. ".. daß hier die Nacht
einen Teil des Laufes vollbracht hat und sich wider gen Orient umkört". Also
da wird Orient auch mit der "dunklen Seite" interpretiert, da hier ja auch
die Nacht als erstes einbricht, während es im Westen noch hell scheint.

Ich schlage vor, daß Eiche und Novalis (und jeder andere der sich aufgefordert fühlt) Beweise und Erklärungen in unserem Sinne darbringen, also eigenes Wissen bemühen. Im Internet nachsehen und mit diesem Medium arbeiten, kann ja jeder selbst - aber bitte nicht 1:1 als Erklärung anbieten. Das ist einfach nicht unsere Art.

Man sollte grundsätzlich alles anzweifeln was in solchen Lexiken geschrieben
steht. Ich weiß aus Erfahrung, daß heimtückische Verdreher kaum erkennbar
eingefügt wurden. Gerade bei solch wichtigen Begriffen wie "Licht aus dem
Orient". Mein Licht kommt jedenfalls aus dem "Norden" (Ex nocte lux *gg*), einem Ort, an dem die rechtsrotierende irdische Erde nicht vorbeidreht.

Denn selbst wenn die Erde im Osten das Licht andreht, wäre es der rechtsdrehende Erdkreis, der das verursacht. Andersherum könnte es sich - wie oben schon ausgeführt - um Osiris, den Lichtbringer handeln, was noch zu erforschen wäre.

Mit einem esoterisch-Ch**stlichen Deutungsvorschlag bin ich jedenfalls nicht zufriedenzustellen. Solange das diesbezügliche Mißtrauen (bezüglich des Wortes
"orientieren") überwiegt, bleibt es wie gehabt. Orientieren contra Einnorden eben.




- Paganlord - 13.06.12005

Noch ein Zusatz: Auch ich kann eben nicht immer alles gleich erforschen. Da fehlt einfach die Zeit. In solchen Fällen verlasse ich mich dann auf mein Bauchgefühl und das ist bei "orientieren" eben mit dem entsprechenden "Magendrücken" verbunden. Vielleicht finden wir eine gute logische Erklärung, genau dazu haben wir das Forum ja. Ich widme mich dem Thema, sobald ich dafür Zeit aufbringen möchte.


- MARCO - 13.06.12005

Wäre mal schön wenn das all für allemal geklärt wäre.

ich persönlich habe kein "Magendrücken bei diesem wort.
im gegenteil.

ich hätte sie wenn ich "orient" immer mit der religion in zusammenhang bringen würde, da drückt mir nicht nur der magen sonder auch gleich mein kopf. dass kann es doch nicht sein!

oder wurde dieses/r wort/ort schon so missbraucht von der religion dass sie nicht mehr ist was sie sein soll.


im übrigen richte ich mich jeden morgen nach osten der runeübungen wegen, was soll ich denn sonst tun, übungen auf nachmittag verlegen???(war nur ein witz)


- Hælvard - 14.06.12005

Also für mich gibt es da nichts zu überlegen. Dieses Wort hat hier bei uns nichts zu suchen<span style='font-size:14pt;line-height:100%'>.</span> Um so mehr wundere ich mich über Eiche und Novalis, die sich da anscheinend gegenseitig in ihrer Logik ergehen und von dieser verschaukeln lassen.

@ Eiche, ich dachte, das hätten wir geklärt???
Das zeigt mir, daß es von meiner Seite her vergebene Mühe war. Schade.

Bragi

PS: Es bleibt also alles beim Alten!


- Eiche - 14.06.12005

Vorneweg:
Ich benutze mittlerweile weitgehend die Begriffe »einnorden« oder »ausrichten«.

Bei einem Besuch der prähistorischen Kultstätten Newgrange & Knowth in Ostirland letzte Woche fiel mir auf, daß der Eingang eines Pfahlkreises vor dem Eingang von Knowth exakt nach Osten ausgerichtet ist. Zudem ist der Eingang des großen Hügels von Newgrange exakt so nach Südosten ausgerichtet, daß am Morgen der Wintersonnenwende für ein paar Minuten die Sonne durch ein speziell konstruiertes »Dachfenster« über dem Eingang in den Gang und genau bis ins Zentrum der inneren Kammer fällt.
Die Hügel sind nach offiziellen Angaben über 5.000 Jahre alt.

Vor diesem Hintergrund fiel mir unsere »Orientieren«-Diskussion wieder ein. Auf unserer rechtsdrehenden Erde geht die Sonne im Osten bzw. Südosten (auf der Nordhalbkugel) auf - das ist Tatsache - unabhängig von später erfundenen Religionen, die man heute vielleicht mit dem Wort Orient in Verbindung bringen mag. Daher hatte & habe ich persönlich auch keine Bauchschmerzen mit dem Begriff »orientieren«, wenngleich es sicher nicht mein Lieblingswort und die Thematik auch nicht mein Fachgebiet ist. Eine Verbindung zu Orion/Osiris fände ich natürlich sehr interessant.

Ich hatte mich mit unserer Indizierung des Wortes arrangiert, auch wenn es für mich ein Grenzfall blieb. Schwierig wird es bei manchen zusammengesetzten Worten, z. B. bei »Orientierungssinn«. Einnordungs-, Richtungs- oder Ausrichtungssinn? Würde das außerhalb unseres Kreises verstanden?

Eiche




- Paganlord - 14.06.12005

Orientierungssinn - muß man das sagen? Ich gebrauche das Wort nie. Auch früher nicht. Vielleicht fehlt mir da echt der Sinn für. :-) Wie wäre es mit: "der findet sich gut zurecht" - aber wer richtig sprechen will, der muß sich auch anderer Satzstellungen bedienen. Denn da liegt das Übel für so manche Sprachfalle. Die Satzstellung ist bereits verkehrt und dann rutschen einem die Worte so über die Zunge - gemäß dem vorgegebenen Schema eben.

Bru na Boínne


- MARCO - 14.06.12005

Zitat: Orientierungssinn - muß man das sagen? Ich gebrauche das Wort nie. Auch früher nicht. Vielleicht fehlt mir da echt der Sinn für. :-) Wie wäre es mit: "der findet sich gut zurecht" - aber wer richtig sprechen will, der muß sich auch anderer Satzstellungen bedienen. Denn da liegt das Übel für so manche Sprachfalle. Die Satzstellung ist bereits verkehrt und dann rutschen einem die Worte so über die Zunge - gemäß dem vorgegebenen Schema eben.

ich meine, dass mit den Satzstellungen, kommt von den englischsprechendenspielfilmen welche aus synchronisationsgründen diese verdrehung fördern.

es beeinflusst ja mich schon wenn ich deutsch sprechen muss, da es für mich ein grosser bezugspunkt ist für die deutsche sprache, wie ist es denn mit denn deutschen oder in deutschland lebenden selbst?

Zitat:Bru na Boínne
is das nicht in irland?
das tal der könige


- Hælvard - 14.06.12005

Ich finde diese Diskussion um dieses doch eindeutige Wort sehr anstrengend, aber auch aussagekräftig. Mag sein, daß das Wort seinen Ursprung woanders hat. Das haben viele andere Dinge, die wir heute nicht mehr verwenden, ebenfalls. Wo also liegt das Problem? Es gibt Wichtigeres zu tun, um die wir uns kümmern sollten, als hier den "Orient" zu verteidigen.

Bragi


- Eiche - 14.06.12005

Zitat:Bru na Boínne

Jawoll, der irisch-gälische Name Updown


Zitat:Wie wäre es mit: "der findet sich gut zurecht" - aber wer richtig sprechen will, der muß sich auch anderer Satzstellungen bedienen. Denn da liegt das Übel für so manche Sprachfalle. Die Satzstellung ist bereits verkehrt und dann rutschen einem die Worte so über die Zunge - gemäß dem vorgegebenen Schema eben.

Das ist sehr gut, wenn der ganze Satz anders aufgebaut wird, fällt die Wortvermeidung auch niemandem auf.


Zitat:ich meine, dass mit den Satzstellungen, kommt von den englischsprechendenspielfilmen welche aus synchronisationsgründen diese verdrehung fördern.

Ob das bei unserem obigen Beispiel daher kommt, vermag ich nicht zu sagen, aber mir fallen viele andere Beispiele ein, wo durch Ami-Einfluß die deutsche Sprache - auch durch Wortverdrehung - regelrecht zersetzt wird, z. B. »Sinn machen« statt »sinnvoll sein«, »ich erinnere« statt »ich erinnere mich« etc. Dazu kommen falsche Apostroph's, das Auseinanderreißen von Wörtern und weitere Scheußlichkeiten. Aber das ist ein anderes Thema...

Eiche