Widernatürlichkeit und Ausgrenzung - Druckversion +- Tal der weisen Narren (https://www.pagan-forum.de) +-- Forum: Alltagsgeschehen (https://www.pagan-forum.de/forum-7.html) +--- Forum: Manipulationen (https://www.pagan-forum.de/forum-19.html) +--- Thema: Widernatürlichkeit und Ausgrenzung (/thread-1928.html) |
- Nuculeuz - 27.01.12006 Zitat:Eben. weiss ich. Darum gehts doch gerade. Habe ich geistig schon vorher empfangen, an mir würdet Ihr Euch die Zähne ausbeißen, sei mal da ganz sicher. Ich habe bisher für jedes Argument eine Antwort finden können, Du must mich erst mal argumentativ vorführen können. Aber halt ich vergaß: Das darfst Du ja gar nicht, wegen der Perlen vor die Säue, gel? Muhahahaha. Dann versteck Dich halt hinter Arroganz und wüsten Sprüchen. - perovskitty - 27.01.12006 Aluso schrieb:Ja natürlich. these + these = beweis? Zitat:Aber sicherlich. these + these = beweis? Zitat:Alles menschenerdachte Gedanken. = horror vacui? Zitat:Die menschliche Gedankenwelt ist kein teil der biologischen Körperentwicklung. these = inkorrekt, denn beides gleichzeitig wäre richtig Zitat:Weil - höre zu - der Gedanke zuerst da war. these + implizite folgerung im begründungsvakuum => solafidismus gepaart mit dualismus = dogma Zitat:Und so ist es bei allen Dingen. = dogma mfg perovskitty - perovskitty - 27.01.12006 ->Dunkle Gothicfee Zitat:Nur hat man die Informationseinheit, wer ist "man"? mfg perovskitty - Nuculeuz - 27.01.12006 Zitat:denn beides gleichzeitig wäre richtig Beweis? ;-) Man muß eben irgendwo ansetzen und gewisse Erkenntnisse voraussetzen, in einem 3-Zeiler alles wissenschaftlich aufzuklären, wie soll das gehen? Beides gleichzeitig wäre bedingt richtig, ja. Weil die Schädelform, das Hirnwasser+Qualität desselben etc., die Knochenstruktur (je nach Ernährung) die DNS-Antennen, neuronale Bahnungen etc. etc., all das beeinflußt die Qualität der Gedanken auf materieller Ebene. Man muß eben den Bio-Geist-Organismus in der Gesamtheit betrachten, nur dann kommt man zu verifizierbaren Ergebnissen. Der rein materielle wie auch der rein geistige Ansatz müssen scheitern. Dennoch ist der Geist ursächlicher als die Materie, das läßt sich über den Umstand "beweisen", daß geistige Kräfte Materie beeinflussen und verändern können oder einfach rein theoretisch, indem man sich klarmacht, daß allem zuerst mal ein geistiges Bild oder eine Idee zugrundeliegen muß, bevor es realisiert werden kann. "Bedingt richtig" deswegen, weil eben der Geist auch den Körper formt, im Idealfall hat man dann einen Körper, der den eigenen Wesensmerkmalen entspricht oder angenähert ist. Grüße - Hælvard - 28.01.12006 Dunkle Gothicfee schrieb:Und wieder drehst du es dir zurecht, damit es zu deinen Tagträumen passt, Brotkante. Das ist aber unschick. So, und da du ohnehin ein massives Liebesproblem hast und mit grosser Wahrscheinlichkeit nur deine Verbitterung ausagieren willst, überlasse ich dich deinem Tümpel. Schade, ich dachte wir spielen noch ein bißchen. Aber ich merke schon, Dir gehen die Argumente aus und immer nur die gleichen Beschimpfungen zu schreiben, um sich nicht zu verschreiben, das wird anscheinend selbst Dir irgendwann zu langweilig. - Hælvard - 28.01.12006 Aluso schrieb:Wozu muss ich ein Buch lesen, wenn sich die Natur direkt vor meinem Fenster befindet. Natürlichkeit ist für mich alles das, was den Naturgesetzen entspricht. Widernatürlich ist demzufolge alles, was versucht, diese Gesetze auszutricksen, zu umgehen, zu manipulieren usw. Das funktioniert natürlich nicht wirklich und höchstens temporär, aber das bezeichne ich eben als widernatürliche Denk- und Handlungsweise. Also wenn z. B. Schafe geklont werden, Essen in der Mikrowelle erhitzt wird, Sommerzeit eingeführt wird, Atombomben abgeworfen werden, Menschen aufgrund ihres Äußeren (Hautfarbe, Kleidung, Haarfarbe, Geschlecht) beurteilt und verurteilt werden und nicht aufgrund ihres Inneren (Geistes, Handels, Wort & Tat)Dem schließe ich mich in allen Belangen an! Salve Bragi - distelfliege - 28.01.12006 Zu den Memen nochmal... Ich hab diesen Artikel da von Heise.de gelesen: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/2/2081/2.html Und ma ehrlich, ich finde.. es bringt mir nix. Ich bin keine Biologin und keine Evolutionswissenschaftlerin. Aber was soll es bitte nutzen, eine Idee mit "Mem" zu bezeichnen, oder eine Fernsehshow als "Mem" zu bezeichnen? Schwachsinn. Warum bringt es was, ein Gen als Gen zu bezeichnen? Weil man z.b. festgestellt hat, der Heini hat z.b. blaue Augen und beide Eltern haben braune Augen, wie kommt das denn? Man erinnere sich an die Mendelschen Gesetze (Bio-Unterricht) Mit der Gengeschichte kann man sich erklären, warum manche Leute so aussehen oder nicht, oder warum z.b. manche Dinge vererbt werden und andere nicht. Letztendlich hats natürlich auch dazu geführt daß Gene manipuliert werden können. Zitat:Ein Mem ist ein Replikator, der das Medium unseres Geistes zur Replikation verwendet. Äh ja, und was ist das bitte? Ein Replikator? Was bitte ist das? Gucke ich bei Wikipedia: Replikator Ein Replikator ist * eine Software, mit der man Daten, die auf einem Server liegen, abgleicht, siehe Replikator (Software). * eine Maschine, die Materie auf molekularer Ebene verändern kann, siehe Replikator (Maschine). * in der Science-Fiction-Serie Star Trek eine fiktive Maschine, die Gegenstände replizieren kann, siehe Technik bei Star Trek. * in der Science-Fiction-Serie Stargate SG1 eine reproduktionsfähige Roboterspezies. http://de.wikipedia.org/wiki/Replikator Puh, das hilft mir jetzt echt arg viel weiter. Genau genommen gar nix. Gucke ich halt nach im Duden Fremdwörterbuch: "Replikator" gibt es nicht - dafür gibt es "Replikation, die; -, -en: Bildung von Genen oder Chromosomen durch Selbstverdoppelung genetischen Materials (biol.)" Aha. Also, ein Mem ist etwas, was sich selbst verdoppelt durch den Geist. Wenn ich dir sage "Es ist jetzt fünf Uhr" dann hat sich entweder das "fünf Uhr Mem" selbst verdoppelt oder du wusstest schon daß es fünf Uhr ist, dann hätte es sich nicht selbst verdoppelt da schon vorhanden. *prust* Was ist nun wenn du mir sagst, "Es ist jetzt aber 18:23 Uhr"? dann stirbt mein fünf-Uhr-Mem eines grausamen Todes. Zitat:Wird mit der Mem-Theorie der Anspruch erhoben, soziale und kulturelle Entwicklungen in einer Weise zu analysieren, die dem naturwissenschaftlichen Zugriff auf die Realität entspricht, müsste die Memetik zeigen, dass sie zu anderen, weiter reichenden und belastbareren Aussagen gelangen kann als die Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften herkömmlicher Art. Bisher seh ich da gar keine belastbaren Aussagen, eher Geschwafel. Beispielsweise, wenn es um die Frage geht, warum fundamentalistische religiöse Strömungen im Aufwind sind, erklären sich das KulturwissenschaftlerInnen u.a. damit, daß fundamentalistische Bewegungen oft im Kontext von Modernisierung entstehen, und besonders bei den Verlierern der Modernisierung Fuss fassen; d.h. daß Fundamentalismus eine Gegenbewegung zur Moderne ist. Oder vll. zur Postmoderne, die dadurch, daß es keine einzig wahre Wahrheit mehr gibt, die Menschen verunsichert. Die Memetik - was würde sie dazu sagen? Vielleicht folgendes: Das "Fundi-Mem" will sich evolutionär durchsetzen. Und weils bei den Fundis so viel um Gefahr, Gut-Böse-Schemen, Sex(Verzicht) und so weiter geht, finden das so viel Leute interessant und die Meme reproduzieren sich rasant. Naja, naja *kopfwackel* ich muss ja sagen, ich ziehe kulturwissenschaftliche Theorien vor, die sind einfach logischer. Wenn die Memetik selbst ein Mem ist, hat sie bei mir im Vgl. zur Kulturwissenschaft eben verloren. Evolutionäres Pech *haha* Zitat:Tradition Ein strategisches Mem, das weiter zu führen, was in der Vergangenheit gemacht oder geglaubt wurde, setzt sich selbst fort. Es macht nichts, ob die Tradition gut oder schlecht, wichtig oder unbedeutend ist. Nehmen wir an, es gibt zwei Clubs für Erwachsene, den Känguruhclub und den Schneckenclub. Der Schneckenclub legt Wert auf Tradition. Man trifft sich am Samstagvormittag, praktiziert ein kleines Ritual, die Salzstreuer vor dem Essen zu leeren usw. Der Känguruhclub legt Wert auf Neuheit und Verschiedenartigkeit. In zwanzig Jahren wird es das Traditionsmem der Schnecken noch immer geben, das das Mem "Treffen am Samstag Morgen" und "Leeren des Salzstreuers" mit sich bringt, während die ursprünglichen Meme der Känguruhs im Namen der Verschiedenartigkeit ausgestorben sein werden. He Bitte, was ist das denn für ein Geschwafel? Da steht auf deutsch gesagt: "Wenn ich was traditionsmässig weitergebe, dann ist es später noch da, wenn ich das nicht tue, dann nicht. Traditionen sterben schwer aus." Hm, wer dabei "Hurra Hurra Erkenntnis" schreit, hat scheints lang keine Erkenntnis mehr gehabt, kann das sein? Als nächstes steht da dann noch, daß Wasser naß ist.... Zitat:Sinn Meme, die einen Sinn machen, verbreiten sich schneller Hui, jetzt brech ich gleich in die Knie vor soviel Weisheit.. Zitat:Wenn man die Memetik versteht, erhält man die Chance, ins Innere der Programme zu blicken, die im eigenen Kopf laufen, und sein Leben selbst, wenn man will, bewußt in der gewünschten Weise umzuprogrammieren. (...) Hm.. verständlich daß sie es schwer hat, sich zu verbreiten. *lol* Und ich finde das auch gut, daß der Autor gleich seine Motivation äussert: Es geht ihm nicht um Erkenntnisgewinn für die Menschen mit dem Buch, sondern darum daß es bekannt wird. Das ist die Slatkoisierung* der Wissenschaft: Ist doch egal ob Slatko singen kann, jeder kennt ihn, darum trat er auch beim dt. Vorentscheid für den Eurovision Song Contest auf. *Slatko wurde bekannt durch die 1. Staffel der TV-Reality-Show "Big Brother" in Deutschland. Zitat:Die memetische Evolution selektiert Ideen, Überzeugungen, Einstellungen und Mythen, denen wir die meiste Aufmerksamkeit widmen und die wir am lautesten mitteilen. Hm. Der Autor scheint zu behaupten "Wer am lautesten schreit, hat recht". Oder auch "Was die Masse liebt, ist erfolgreich". Die Memetik erklärt _nicht_ warum oft Ideen die Welt verändern, die nur wenigen bekannt sind und die schwer zu verstehen sind, die nicht wegen der Lautstärke in der sie geäussert werden, sondern wegen ihrem Wahrheitsgehalt gehört werden. Z.b. war das "Mem" daß Rambo voll geil is, boh hey, mal sehr erfolgreich. Was hat es uns gebracht, daß jeder weiß, das "Rambo voll geil is boh hey"? Was kaum einer weiß ist dagegen, daß Einstein 1905 darüber nachdachte, daß ein Blütenpollenkorn, welches auf einem Wassertropfen aufliegt, unerklärliche Bewegungen macht. Weiß fast niemand daß sich Einstein mit diesem Pollenkorn befasste. Er sagte damals: Dieses Pollenkorn bewegt sich nicht einfach so. Es wird angeschubst. Es wird angeschubst von Atomen, das sind kleine Teilchen im Wasser, und die bewegen sich, und schubsen den Pollen an. Das hat die Welt doch ziemlich verändert. Auch wenn es vll. damals nur wenige Leute erfuhren (es gab ja auch noch kein Fernsehen wo das verbreitet hätte werden können) und es noch heute kaum jemand weiss. Zitat:Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf etwas ausrichten, verbrauchen wir einen Teil unseres bewußten Lebens. Wieviele richten ihre Aufmerksamkeit auf das, was wirklich wichtig für sie ist? Ich beispielsweise hasse die Tatsache, daß meine Aufmerksamkeit von Menschen und Ereignissen angezogen wird, die meine Überlebens- und Reproduktionsknöpfe, die Überbleibsel meiner tierischen Vergangenheit, drücken. Diese Knöpfe lassen mich unbewußt viel meiner Lebenszeit verschwenden. Davon abgesehen daß das Bauernweisheiten sind, frage ich mich gerade ob ich an diesen Text nicht schon genug Aufmerksamkeit verbraucht habe *gn* Zitat:So schön es sein könnte, sich vorzustellen, daß wir uns auf eine bessere, zivilisiertere und mitfühlendere Welt hin entwickeln, so entwickeln wir uns doch in Wirklichkeit hin auf eine Welt voller Meme und Viren des Geistes, die sich besser replizieren. Der erste vernünftige Satz in dem ellenlangen Text. Das erste was ich dort lese, was keine simple Bauernweisheit ist, sondern ein Erklärungsvorschlag für ein Phänomen, was schwer zu erklären ist: "Warum sind die Leute so dumm?" *gg* Nun, ohne scharfe Kriterien warum sich bestimmte "Meme" eben schneller verbreiten (und ohne Bauernweisheiten), ohne Erklärungen wie man die Entwicklung unter Kontrolle bringt, leider vollkommen nutzlos. Und wenn man sich dann weiterfragt, warum verbreiten sich manche Ideen so stark, und wenn man aufhört, bei simplen Stammtischsprüchen zu bleiben, ist man dann doch wieder bei kultur- und sozialwissenschaftlicher Theoriebildung. Da hätte man dann doch gleich ohne Umweg hingekonnt, und sich die Memetik sparen können, oder? Zitat:Unser Gehirn ist noch immer so verdrahtet, daß es Situationen Aufmerksamkeit schenkt und für sie Gefühle entwickelt, die für uns in vorgeschichtlichen Zeiten wichtig waren, jedoch einzig in dem Sinn, daß sie unseren Genen dazu halfen, so viele Kopien wie möglich von sich herzustellen. Die Ideen, die sich am leichtesten verbreiten und daher in die Gesellschaft eindringen, sind jene, die leicht in das alte Steinzeitgehirn eindringen können. Die ganze Wissenschaft war ein konzertierter Versuch, diese natürliche Selektion der Steinzeitideen durch unsere Gehirne zu vereiteln und stattdessen Ideen zu selektieren, die nützlich sind, die funktionieren, die genaue Modelle der Wirklichkeit sind. Aha. Dann is die memetische Evolution leider zum Scheitern verurteilt: Die Hardware wird nicht überholt, daher läuft neue Software sowieso nicht. *löl* Hm. Ich hätte den Text über Memetik mal lieber nich lesen sollen. Jetzt isse bei mir komplett unten durch! Wat schad aber auch, das.. Vielleicht gibt es bessere Artikel über Memetik, vielleicht mag es irgendwo da draussen sogar plausible, überzeugende Artikel über Memetik geben. Nach diesem Schrott muss aber schon einiges passieren daß ich dem Thema noch ne Chance gebe.. Distel - Dunkle Gothicfee - 28.01.12006 @ Brotkante: Nein, es heisst tatsächlich Meme, nach dem Namensschöpfer Richard Dawkins. Nachzulesen in "Das egoistische Gen" (1976). Und mir sind keineswegs die Argumente oder Beleidigungen ausgegangen Es wurde mir etwas langweilig mit dir. Es gibt echt anspruchsvolleres Spielzeug, z. Bsp. Duplo. @ Kitty: Mit "man" ist die Evolutionsbiologie gemeint. @ Distel: Da hast du einiges - und vor allem auch meine Motivation - in den falschen Hals gekriegt. Mir geht es natürlich um Erkenntnisgewinn und darum, ein besseres Verständnis meinerselbst und der Welt, in welche ich hineingeboren worden bin, zu entwickeln. Wenn du mit der Memetik nichts anzufangen weisst, aus welchen Gründen auch immer, ist das selbstredend legitim. Nur hast du da einiges missverstanden, aber die Memetik erfordert nun mal eine etwas ungewöhnliche Perspektive. Ungewöhnlich insofern, da der Mensch nur bedingt Ausgangspunkt der Betrachtungen ist. Nehmen wir mal ein paar Phänomene, die alltäglich sind und von den Deppen, die dieses Forum administrieren, als widernatürlich abgetan werden: Pizza, Autobahn, Geburtenrückgang, unser überdimensioniertes Gehirn, Religion, Wissenschaft, der Haarschnitt von David Beckham, Internet, Faxgerät, Sprache etc. Wenn man es genau betrachtet, haben diese Phänomene allesamt keinen biologischen Vorteil. Wieso gibt es dann so was? Jetzt zu behaupten, dies wären Abweichungen von einem wie auch immer gearteten natürlichen Evolutionsplan oder irgendwelche Fehler, ist mindestens unplausibel. Deshalb hat sich Dawkins überlegt, woher diese Entwicklungen kommen, und er hat die Darwin'sche Evolutionstheorie auf die Kultur und den Geist des Menschen angewandt - nachdem er die Informationseinheit für die biologische Evolution neu definiert hat, also weg vom Einzeltier hin zum Gen. Er hat die These aufgestellt, dass es einen zweiten Replikator gibt, also eine Information, die sich verbreitet und vermehrt, sobald es die Umstände zulassen. Der erste Replikator ist - wie nicht anders zu erwarten - das Gen. Und dieser zweite Replikator ist für die sozio-kulturelle und die psychische Evolution zuständig. Natürlich wird das Mem nicht durch "Beischlaf" weitergegeben, sondern durch Nachahmung, einer spezifisch menschlichen Fähigkeit. Und indem wir andere imitieren und so von ihnen lernen, nehmen wir neue Meme auf. Diese Meme wiederum wollen auch weitergegeben werden, und so veranlassen sie uns zu Handlungen, die ihre Vervielfältigung begünstigen. Das ist jetzt nicht der Beginn einer paranoiden Verschwörungstheorie, denn Meme haben keine Wahl. Sie sind einfach nur Replikatoren und handeln entsprechend ihrer inneren Natur, wenn sie können - wie die Gene. Das ist deshalb so bizarr für die meisten Menschen, weil sie sich als freigeistige Schöpfer ihrer Wirklichkeit erleben (wollen) - und das ist auch nicht in allen Fällen völlig falsch. Diese Meme durchlaufen also auch die natürliche Selektion, sprich: das Mem - die Einheit der kulturellen Evolution - wird unter den Bedingungen von Variation und Selektion kopiert. Hmm. Ich wollte dies einfach etwas veranschaulichen, du musst dieser Theorie ja nicht zustimmen, wenn es nicht zu dem in deinem Kopf befindlichen Memplex passt. *ggg* Liebe Grüsse! - distelfliege - 28.01.12006 Hallo Gothicfee! Nunja. Ich habe wie man sieht den Heise-Artikel, und dessen Autor so verrissen. DEINE Motivation bracht ich da gar net zur Sprache. Zitat:Nehmen wir mal ein paar Phänomene, die alltäglich sind und von den Deppen, die dieses Forum administrieren, als widernatürlich abgetan werden: Pizza, Autobahn, Geburtenrückgang, unser überdimensioniertes Gehirn, Religion, Wissenschaft, der Haarschnitt von David Beckham, Internet, Faxgerät, Sprache etc. Wenn man es genau betrachtet, haben diese Phänomene allesamt keinen biologischen Vorteil. Wieso gibt es dann so was? Hm. Diese Frage - "Wenn das grosse Gehirn, Religion oder der Haarschnitt von Beckham keinen Sinn biologischen Vorteil ergeben, warum gibt es sie DANN" ist eine Frage, die sich wirklich nur Leute stellen können, die meinen, etwas würde nur dann legitim existieren, wenn es einen solchen Fortschritt bringt. Sprich, eine Frage die sich nur Evolutionsbiologen stellen können, die ALLES erstmal über den Kamm scheren, "was hilfts dem Überleben der Art" Ich persönlich würde mir die Frage SO niemals stellen. Ich würde mich fragen "Warum gibt es Beckhams Haarschnitt" - aber nicht "Warum gibt es ihn obwohl er biologisch keinen Vorteil erbringt". Antworten könnten z.b. sein "Weil er als ästhetisch gilt" oder "Weil Frisöre auch Geld verdienen wollen". Mir scheint, die Memetik ist nichts anderes als Kultur in die Sprache von Leuten zu übersetzen, die aufgrund von fachidiotisierung sich nicht vorstellen können, dass man Kultur auch anders erforschen kann als mit evolutionsbiologischen Rangehensweisen *gg* Zitat:Jetzt zu behaupten, dies wären Abweichungen von einem wie auch immer gearteten natürlichen Evolutionsplan oder irgendwelche Fehler, ist mindestens unplausibel. Deshalb hat sich Dawkins überlegt, woher diese Entwicklungen kommen, und er hat die Darwin'sche Evolutionstheorie auf die Kultur und den Geist des Menschen angewandt - nachdem er die Informationseinheit für die biologische Evolution neu definiert hat, also weg vom Einzeltier hin zum Gen. Das kann er gerne tun, nur: Wenn ich z.b. ein Phänomen der Physik nicht mit den Begriffen der Ethnologie erklären kann, dann frage ich einen Physiker und versuche nicht ethnologische Kategorien so lange zu vergewaltigen, bis sie physikalische Naturgesetze beschreiben. Und mir kommt es so vor, als hätte Dawkins (den ich nicht kenne) halt einfach mal nen Soziologen oder eine Soziologin fragen sollen warum es Pizza und Beckhams Haarschnitt gibt. Zitat: Natürlich wird das Mem nicht durch "Beischlaf" weitergegeben, sondern durch Nachahmung, einer spezifisch menschlichen Fähigkeit. Und indem wir andere imitieren und so von ihnen lernen, nehmen wir neue Meme auf. Diese Meme wiederum wollen auch weitergegeben werden, und so veranlassen sie uns zu Handlungen, die ihre Vervielfältigung begünstigen. Revolutionäre Erkenntnis? *lol* Ich würde sagen, jedes Kind weiss das. Du musst nur "Mem" wegnehmen und "Information" oder "Idee" oder sowas einsetzen. Diesen Informationen oder Denkmustern jetzt ein Eigenleben zuzugestehen, welche uns veranlasst, sie weiterzuverbreiten halte ich für höchst spekulativ. Und ein riesiger Rückschritt gegenüber z.b. Kultur- oder Sozialwissenschaften, wo wenigstens noch gefragt wird "Wem bringt es was, was ist die Motivation dahinter, wenn Ideen so und so weiterverbreitet werden, und weshalb fallen sie grade bei diesen und jenen auf so fruchtbaren Boden und bei anderen Gruppen wieder nicht?" Das ist wie wenn du ein chirurgisches Besteck wegschmeissen würdest weil die lieber mit einer Keule opererieren willst. Erkenntnisgewinn? *puh* Zitat:Das ist deshalb so bizarr für die meisten Menschen, weil sie sich als freigeistige Schöpfer ihrer Wirklichkeit erleben (wollen) - und das ist auch nicht in allen Fällen völlig falsch. Ich finde es nicht sonderlich bizarr.. Quantenphysik ist bizarr. Das ist simpler Schmarrn, jedenfalls das, was in oben zitiertem heise-Artikel stand und das was laut deiner Erzählung die Aussagen der Memetik sind. freundliche Grütze Distel PS: Is nix gegen dich persönlich. Das ist vielmehr sachlich. Ich sage was ich von der Sache halte.. nix nämlich.. *gg* - Hælvard - 28.01.12006 Zitat:PS: Is nix gegen dich persönlich. Das ist vielmehr sachlich. Ich sage was ich von der Sache halte.. nix nämlich.. *gg* Da möchte ich mich Distelfliege anschließen. Mir ist es gleich, was du, kleines Mädchen, in deiner dahinsiechenden Existenz versuchst zu bewegen. Lieder, die die Welt nicht braucht. *schulterzuck* Es wäre groß von dir, wenn du erkennen könntest. |