Tal der weisen Narren
Diogenes von Sinope - Druckversion

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Re: Diogenes von Sinope - Violetta - 20.07.12009

Wahrscheinlich wollten unsere beiden Helden hier super witzig sein und Diogenes hat sich ganz schön was getraut, soetwas zum König zu sagen. Die Floskel: "Wäre ich nicht Alexander, wollte ich xyz sein", hat Alexander desöfteren benutzt. Bekannt vor allem der Ausspruch gegenüber Parmenion: "Das würde ich auch tun, wenn ich Parmenion wäre, aber ich bin Alexander."


Re: Diogenes von Sinope - Waldläufer - 20.07.12009

ok, ich löse mal auf.. (keine Angst, ich wäre auch nicht drauf gekommen)

Alexander philosophierte über die Lebensweise bzw. die Lebensphilosophie, denn die des Diogenes stand im direkten Gegensatz zu den des Alexanders.

so deutet man, dass wenn man was machen möchte bzw. im Leben etwas erreichen oder allgemein was zu Stande bringen möchte, sollte man alles daran setzen, bis zur Welteroberung (Maxime) oder sich zu nichts bekennen (sich mit dem Minimalen zufriedengeben), wie es Diogenes gemacht hat (da er des öfteren, das menschliche Leben an sich bzw. deren Lebensführung oder sinnloses menschliches Streben kritisiert hat) oder so ähnlich.

es gibt auch ein Sprichwort: Wenn jemanden Lieben, dann eine Königin, wenn etwas stehlen, dann eine Million. (Russland)

Kritikpunkte oder Überlegungen willkommen!


Re: Diogenes von Sinope - Hernes_Son - 20.07.12009

Zitat:Alexander hat Diogenes verehrt und wahrscheinlich war er nur höflich.

Ja, das denke ich auch und kann mich dem nur anschließen.

"Den Weisen haß ich, der sich selbst nicht weise ist!"
Dies bemerkte einst Alexander in Richtung Kallisthenes, welcher ebenfalls ein Philosoph und ein fähiger Redner war, aber Verstand besaß er keinen, was Alexander nicht entgangen ist.

Bei Diogenes ist dies anders, daher auch die ihm dargebrachte und gezeigte Wertschätzung.

Willkommen, Moria, hier im Tal der weisen Narren Winken

Zitat:so deutet man, dass wenn man was machen möchte bzw. im Leben etwas erreichen oder allgemein was zu Stande bringen möchte, sollte man alles daran setzen, bis zur Welteroberung (Maxime) oder sich zu nichts bekennen (sich mit dem Minimalen zufriedengeben), wie es Diogenes gemacht hat (da er des öfteren, das menschliche Leben an sich bzw. deren Lebensführung oder sinnloses menschliches Streben kritisiert hat) oder so ähnlich.

Man könnte auch einfach sagen, lebe jeden Tag so, als wäre es der Letzte und (erkenne) nutze Deine Fähigkeiten und Talente.


Re: Diogenes von Sinope - Waldläufer - 20.07.12009

exakt, vielen Dank für die Begrüßung Zunge raus Zunge raus

lebe den Tag, aber plane für die Ewigkeit Winken


Re: Diogenes von Sinope - Alexis - 21.07.12009

Auch von mir ein herzliches Willkommen Winken

Alexander ist ja immer ein Thema hier. Im Grunde gibt es so viele Alexandergeschichten, man denkt, der Mann waere 1.000 Jahre alt geworden. Zu Diogenes ist bekannt, dass Alexander ihn unbedingt treffen wollte. Seine Leute suchten den beruehmten Philosophen und Zyniker und fanden ihn in seinem Fass. Dorthin ging dann auch Alexander, wo es dann zu dem beruehmten o. g. Zitat kam. Ich persoenlich glaube auch, dass es einfach nur eine Hoeflichkeitsfloskel Alexanders gewesen ist.


Diogenes von Sinope - Hernes_Son - 21.07.12009

[Bild: diogenes3.jpg]

[Bild: diogenes.jpg]
Diogenes nach John William Waterhouse


Re: Diogenes von Sinope - Paganlord - 22.07.12009

[Bild: alexander_diogenes01.jpg]

Alexander trifft Diogenes
Gemälde von Sebastiano Ricci (1659-1734)



RE: Diogenes von Sinope - verdandi - 04.12.12016

Diogenes kann uns auch heute eine Lehre erteilen. Wenn wir uns nämlich emotional mit den Dingen verbinden (mein Haus, mein Auto), sind wir schon wieder in eine Falle getappt. Nur wer nichts braucht, um mit den Worten des Kynikers zu sprechen, ist wirklich frei. Das sagt sich natürlich leicht, doch es ist nicht so.

Die Massenhypnose, unter der die Bevölkerung durch ihr Leben schlafwandelt, hat auch sehr viel mit "Dingen", "Besitz" und "Begierden" zu tun. Nur wer ständig neue Begierden hat, wird weiter freiwillig sein Sklavendasein in vollen Zügen genießen. Oder, wie mein Kollege letztens sagte: "Eine gute Rente, dafür hat man sich ja schließlich sein Leben lang abgerackert."
Das klingt als wäre ein "schlechtes" (fremdbestimmtes, unangenehmes) Leben in Ordnung, weil man sich ja als Rentner davon erholen kann.
Blöd nur, wer früher den Löffel abgibt.

Nein, die Bedürfnislosigkeit oder zeitgemäß (in der Tonne schlafen würde zur Einweisung in die Psychiatrie führen) die Reduktion von Bedürfnissen kann sehr heilsam sein.


RE: Diogenes von Sinope - Hælvard - 25.06.12021

(04.12.12016, 18:01)verdandi schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-51631.html#pid51631Diogenes kann uns auch heute eine Lehre erteilen. Wenn wir uns nämlich emotional mit den Dingen verbinden (mein Haus, mein Auto), sind wir schon wieder in eine Falle getappt. Nur wer nichts braucht, um mit den Worten des Kynikers zu sprechen, ist wirklich frei. Das sagt sich natürlich leicht, doch es ist nicht so.

Die Massenhypnose, unter der die Bevölkerung durch ihr Leben schlafwandelt, hat auch sehr viel mit "Dingen", "Besitz" und "Begierden" zu tun. Nur wer ständig neue Begierden hat, wird weiter freiwillig sein Sklavendasein in vollen Zügen genießen. Oder, wie mein Kollege letztens sagte: "Eine gute Rente, dafür hat man sich ja schließlich sein Leben lang abgerackert."
Das klingt als wäre ein "schlechtes" (fremdbestimmtes, unangenehmes) Leben in Ordnung, weil man sich ja als Rentner davon erholen kann.
Blöd nur, wer früher den Löffel abgibt.

Nein, die Bedürfnislosigkeit oder zeitgemäß (in der Tonne schlafen würde zur Einweisung in die Psychiatrie führen) die Reduktion von Bedürfnissen kann sehr heilsam sein.

Dazu muß man als erstes auf sich selbst schauen! Ein Vergleich mit anderen wird hier in die falsche Richtung führen (Stichwort: Neid, sinnloser Konkurrenzkampf). Man muß mit sich selbst im Reinen sein.

Ich kannte mal jemanden, nennen wir sie Hannah, die fühlte sich immer ungerecht behandelt und wollte immer die erste Geige spielen, ohne dafür etwas zu tun. Anderen mißgönnte sie jeglichen Erfolg. Diese Person war nie zufrieden und hatte immer das Gefühl zu kurz zu kommen. Sie schuf sich damit ihr eigenes Verderben. Und wenn sie nicht gestorben ist, dann gibt sie noch heute anderen die Schuld dafür.