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Natur als Heimat - Druckversion

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Re: Natur als Heimat - Kirthan - 07.01.12009

Grüße, Haelvard,

dass hier viel wertvolles Wissen vermittelt wird und auch gelebt, ist mir bewusst (z.B. Rohkostwettbewerb).

Ich für meinen Teil lebe vegetarisch und gehe so gut es geht, meinen Weg.

Ich habe keine Weltverbesserungs- oder Errettungspläne in dem Sinne, dass ich Milliarden verirrter und verwirrter Systemzombies erretten will.

Meine männliche Natur mag nun mal Herausforderungen und Projekte; etwas zu erschaffen.
Ein großes Werk, etwas wie Wagners Werke, etwas, dass Bestand hat.

Man könnte ein solches Dorf wohl auch als erstrebenswertes Ideal betrachten, etwas, nach dem man streben kann; vielleicht mehr etwas für das Innere, als das es in der realen Welt durchführbar wäre (zumindest in dieser modernen Konsumrealität)


Re: Natur als Heimat - Wishmaster - 08.01.12009

Zitat:Es wird über natürliche Lebensweise, Naturreligion und viele weitere Dinge diskutiert, aber werden sie auch WIRKLICH umgesetzt? Sicher, jeder gibt sein Bestes und das ist lobenswert, aber irgendwie schmerzt es mich, dass die Zombiegesellschaft bald den ganzen Planeten eingenommen hat, und die wenigen naturverbundenen, vernünftigen Menschen verstreut leben und somit fast keine Möglichkeit haben, ein Zeichen ihrerseits zu setzen.

Zitat:Anders formuliert: Das "System" ist in seinem Wahnsinn und in seinen Kollektivneurosen erstaunlich gut organisiert, obwohl es aus Größtenteils unmotivierten Vollzombies besteht, die teilweise zu blöd sind, im Supermarkt die leere Kasse zu erkennen und sich stattdessen in die lange Warteschlange einreihen.

Respekt, hervorragender Text. Ich stimme Dir zu! Das Zusammenwohnen mit „Artgenossen“ beispielsweise auf einer Farm oder in einem Dorf muss für jeden Priorität besitzen. Was kann man also tun? Denn in der Praxis scheitern solche Vorhaben zumeist daran, dass man nicht mal mit sich selbst oder dem eigenen Lebensgefährten 100% klarkommt.

Die Kontrolle des eigenen Lebens, der Gedanken, Emotionen bis hin zur bevorzugten Literatur und der persönlichen Alltagsgewohnheiten ist daher noch wichtiger bzw. Voraussetzung, um so ein Projekt überhaupt anpacken zu können. Die Projekte, die laufen, sind zumeist Eigenprojekte. Das ist bei Ani ebenfalls der Fall, wenn ich das richtig verstanden habe. Der hat halt Gäste, aber kein wirkliches Gemeinschaftsleben.

Ich für meinen Teil kann mir vorstellen, magisch gleichtickende Personen meines persönlichen Vertrauens in meiner Nähe zu dulden. Und da ist der Kreis sehr eng gesetzt. Bei näherem Betrachten ist es also so, dass die Wirklichkeit eher schlimmer als besser aussieht. Trotzdem gibt es auch hier in dieser Runde Menschen, die sehr eng beieinander wohnen, die Gärten, Höfe usw. bewirtschaften und das alles auch finanziell auf die Reihe bekommen.


Zitat:Der logische Schritt wäre ein Dorf!
Man sehe sich chr**tliche Dörfer a’ la Uriella oder Salt Lake City an. Doof

Ausserdem unterliegst du einem grossen Denkfehler. Du vergisst das herrschende System. Ein Dorf ist nämlich 3 Nummern zu gross. In dem Moment, in dem du solche Erfolge hättest, wirst du für die herrschende Kaste gefährlich. Man korrumpiert also den Macher oder dessen engste Mitarbeiter oder beseitigt diese Leute ganz einfach. Glaubst du im Ernst, die würden tatenlos zusehen? Nicht ohne Grund versucht man seit langen Zeiten (und mit erheblichem Aufwand) die Menschen zu veruneinigen, zu entzweien, zu verunreinigen und zu verstreiten.

Aber trotzdem! Man muss überlegen was trotzdem machbar ist! Machbar wäre eine gute Nachbarschaft oder der Freund im nächsten Dorf. Oder mehrere Freunde in einer Region von sagen wir 30 – 60 Autominuten. Das alles ist realisierbar, ob Mietswohnung oder Grundstück.

Welche anderen Chancen bestehen denn sonst in real? Sag mir das! Ich höre mir das gerne an und halte du mich bitte nicht für jemanden, der das generell ablehnt. Ich bin jedoch Realist, kein Träumer.


Zitat:- in der Tat nicht. Denn wäre DAS nicht die hier so verachtete "Hoffnung" - die Hoffnung, dass das System zerbricht, damit a la Shadowrun der alte Weg zurückkehrt?

Du weisst nicht was DIE sind! Der alte Weg kehrt nur bei denen zurück, die ihn wirklich und wissend gehen und ausserdem über die entsprechende innere Resonanz verfügen. Das ist also nicht nur Willenssache, sondern auch eine Herstellungsfrage. Das wird leider übersehen.


Zitat:Übrigens halte ich das vielzitierte Jahr 2012 auch für einen sehr gemachten "Hype"
Letztlich zerbricht doch jede Hochkultur am Menschlichen Faktor, der Wandel ist die einzige Konstante im Universum. Jedoch auf etwas zu warten ist ziemlich sinnlos, denn somit verbringt man seine Zeit mit Warten, anstatt mit Handeln!

Was das betrifft gelten solche Vorhersagen nur für die Volksstämme, denen sie gemacht worden sind. Da wird dann einfach nur die Charge ausgetauscht. Den Rest der Menschheit interessiert das nicht.

Deren grosser Plan ist natürlich eine nächste Grossreinigung des Planeten in die Gänge zu bringen. Die bisherigen Menschen sind denen halt lästig, die neuen Menschen müssen angesiedelt werden.


Re: Natur als Heimat - Hernes_Son - 09.01.12009

Zitat:Aber trotzdem! Man muss überlegen was trotzdem machbar ist! Machbar wäre eine gute Nachbarschaft oder der Freund im nächsten Dorf. Oder mehrere Freunde in einer Region von sagen wir 30 – 60 Autominuten. Das alles ist realisierbar, ob Mietswohnung oder Grundstück.

Dem Geschriebenen kann ich nur zustimmen, und wenn man die Autominuten in Flugminuten umwandeln möchte, kann sich der Radius der Freunde im nächsten "Dorf" nochmal um einiges erhöhen.


Re: Natur als Heimat - anicca - 09.01.12009

Kirthan schrieb:Man könnte ein solches Dorf wohl auch als erstrebenswertes Ideal betrachten,

In der Vorstellung schön. Aber ein solches Ideal birgt auch das Risiko, dass die Menschen nun mehr dem Gruppenideal folgen, statt ihren eigenen ganz individuellen Idealen. So erwachsen Dogmen. Und es werden jegliche Abweichungen vom Gruppenideal negativ gewertet. Durch zu enges Zusammenleben bleibt auch sehr schnell zu Gunsten der Gruppe die Privatsphäre eines jeden auf der Strecke.


Wishmaster schrieb:Ich für meinen Teil kann mir vorstellen, magisch gleichtickende Personen meines persönlichen Vertrauens in meiner Nähe zu dulden. Und da ist der Kreis sehr eng gesetzt.
Ganz meine Meinung.

Solche Personen in der Nähe zu haben ist durchaus gut zwecks Gedankenaustausch, Training, magischem Weiterkommen...


Re: Natur als Heimat - Kirthan - 09.01.12009

Ja ja... die Probleme in unserer "schönen, neuen Welt."

Sehr leicht kann es diese Tage geschehen, dass unliebsame Figuren aus dem Weg geräumt oder zumindest in ein SEHR schlechtes Licht gerückt werden.

Die Vorgehensweise wäre hier die Frage. Lieber die Medien für sich nutzen, als sie gegen einen arbeiten zu lassen. Machbar ist das!

Wie gesagt: Ich will das Thema nur THEORETISCH diskutieren.

Wishmaster, du schreibst. "Das Zusammenwohnen mit „Artgenossen“ beispielsweise auf einer Farm oder in einem Dorf muss für jeden Priorität besitzen." Weiter unten in deinem Text findest du ein Dorf dann wieder "doof".
Nur weil irgendwelche religiösen Fanatiker auch mal sowas gemacht haben, sollte man sich davor nicht beeinflussen lassen - "THE VILLAGE" lässt grüßen...

Übrigens - Thema Massenmedien: Inzwischen ist es wohl eine sehr offensichtliche Agenda, dass in der natur lebende Menschen als verschrobene Fanatiker oder uncoole Almöhis dargestellt werden (so geschehen im Film "THE HAPPENING" (wieder von Regisseur M.N. Shyamalan - der hat auch "The 6. Sense" gemacht)
Leute, die bewusst Massenmedien wie Radio oder Fernsehen ablehen, werden als komische Käuze dargestellt, die ja verrückt sind, weil sie die "In-form-ationen" nicht hören wollen. Nun, in welche "Form" man als Bürger gepresst wird, ist ja klar: Konsumieren, gehorchen, konsumieren!!!

Wälder zum Beispiel sind ein sehr beliebter Drehort für Horrorstreifen - dort haust in Hollywood das Böse - die Botschaft: "Immer schön in der sicheren Stadt bleiben, Natur ist böse und gefährlich!"

Ich weis schon, warum ich das Fernsehen auch als Gedankenkontrollmaschine oder Gehirnwäschemaschine betrachte. Gleichschaltung um jeden Preis. Indoktrination für die Massen; vorbereitung auf eine schöne, neue Welt.

Aber um nochmal zum Thema dieses Threads zu kommen: Leider haben zu viele seltsame Hippies, Chr*sten, Ökos, Anarchisten und sonstige "Aussteiger" zu viel schlechtes Licht auf eine Lebensweise, die eigentlich die Ideale wäre, geworfen... oder werfen lassen. Jeder bekommt das, was er aussendet.

Eine hier im Allgäu ansässige Truppe hat zwar seit Jahrzehnten "erfolgreich" ganze Straßenzüge der Altstadt an sich gerissen und über 100 Mitglieder, leider sind diese Leute aber dermaßen abartig in ihrer Struktur, dass die Bezeichnung Sekte nicht zu weit hergeholt ist. Dazu ziehen sie auch noch den Namen eines keltischen Stammes, der damals am Lech gelebt hat, in den Dreck, indem sie sich nach diesem benannt haben. Außerdem ist deren Lebensweise weder natürlich, noch in irgendeiner weise erstrebenswert. Dass die Bevölkerung hier im Ostallgäu diese Leute verständlicherweise mit Skepsis bis zu Abscheu betrachtet, wundert mich nicht. Diesen Ruf haben sie sich schließlich erarbeitet.
Die Bezeichnung pseudospirituelle Hippies mit einem guten Schuss Penner trifft es am ehesten.

Letztlich ist mir da jeder biersaufende Bauer symphatischer. So jemand hat zwar auch kaum noch Ahnung von echtem Wissen und betreibt größtenteils Monokultur, trotzdem sehe ich da noch mehr Bodenständigkeit, als bei einem Hippie-Dummschwätzer, der Bratwürste im Plastiktippi frisst...

Witzigerweise leben so manche Bauern hier - so katholisch sie sein mögen - noch dermaßen viele alte Bräuche und Riten und viele alte Bauersfrauen haben tatsächlich ein Wissen über Kräuter und Heilpflanzen, dass ich respektvoll den Hut davor ziehen muss.
Die Kirche hat zwar böse reingepfuscht und übelsten Raub begangen, aber die Bevölkerung lebt doch noch sehr viele keltische Bräuche (obwohl sie es bewusst nicht wüssten).

Das hat auch Wolf Dieter Storl sehr gut in seinem Buch "Pflanzen der Kelten" rübergebracht.


Re: Natur als Heimat - KATANA - 10.01.12009

@Kirthan

Lies doch mal alles was Du selbst geschrieben hast noch mal durch.
Da stehen alle Argumente die dagegen sprechen deutlich da.


Re: Natur als Heimat - Kirthan - 10.01.12009

Das weis ich doch, Katana.


Re: Natur als Heimat - Yogurt - 27.02.12009

Wenn ich so lese "Natur als Heimat" dann verstehe ich das so, dass man wirklich in der Natur lebt und nicht zb in einem Haus also man schläft unter freiem Himmel, ich hab das ne Weile probiert und das ging eigentlich wunderbar und ich werds auch wieder machen, wenn ich wieder fit genug dafür sein sollte und weiß wo ich das relativ ungestört machen kann, denn hier muss man sich damit gut verstecken, sonst wird das unangenehm.


RE: Natur als Heimat - Katanka - 02.03.12012

Also bei und in Tirol hat sich inzwischen eine Truppe von Menschen gefunden, die in mittlerer Zukunft die Vision eines "Aussteiger Dorfes" teilen.
Wobei jeder dabei ein bisschen seine eigenen Vorstellungen hat, wir die uns auch gegenseitig lassen, denn es soll ein Freiraum zur Selbstverwirklichung werden.
Basis dessen soll ein möglichst nachhaltiger Umgang mit Natur und Ressourcen sein. So kann man aus Schrott und ein paar wenigen Ausgaben durchaus einen funktionstüchtigen Generator bauen, Fliessendes Gewässer als Antrieb ist ideal, aber auch Wind, Solarthermie oder einfach nur ein Fahradgenerator sind denkbar.
Bauweise soll möglichst mit Naturrohstoffen sein - ich will mein Haus z.b. aus Lehm, Holz und Stein errichten, ein anderer hat seine Jurte schon fast fertig gebastelt, auch 3 Tipis (Holz und Leinen!) sind schon vorhanden (braucht ja was für den Übergang).
Einige von uns verfolgen die Konzeption der Permakultur als versorgungsbasis. Hab mich damit noch nicht so eingehend befasst, werds dann aber wohl auch anwenden lernen, da ich da das Vertrauen hab in den Menschen, der das Vertritt, dass dies ein guter Weg ist.

Ich persönlich möchte damit einerseits mehr den Naturbezug verstärken, der mir in der Stadtwohnung doch oft fehlt. Dadurch erwarte ich mir ein besseres spirituelles Weiterkommen.
Andererseits habe ich keine Lust das krankhafte System da draussen weiter zu unterstützen, indem ich mich in irgendeiner Form darin integriere.
Zumindest möchte ich Schrittweise davon abkommen.

Was das Zusammenleben mit den anderen betrifft?
Jeder bekommt den Freiraum, den er sich wünscht. Die Gemeinschaft organisiert sich organisch, sprich wir lernen an den Aufgaben zu wachsen, eine Hierarchie im klasischem Sinne existiert ja nicht.
Man sitzt sich regelmässig zusammen, klärt was gemeinschaftlich zu tun ist, verteilt die Aufgaben, diskutiert sachlices, klärt zwischenmenschliche Unstimmigkeiten.

Dazu gehört natürlich ein gewisses Maß an Einfühlvermögen und Selbst Verantwortung, denn Zusammen ist mehr möglich als Alleine. Dabei ist grundlegender Faktor die Dekonstruktion menschlicher Verhaltensnormen. Diese sind soziokulturell und spirituell mit krassen dogmatischen Ansätzen untermauert, welche ein solches zusammen Schaffen ohne sich auseinander zu raufen fast unmöglich machen.
Dessen muss man sich bewusst werden, und die Blockaden lösen.
Ist ein langwieriger Prozess, aber sehr fruchtend, wenn es wächst.

Ganz anderes Gefühl mit manchen Menschen plötzlich. Liebe, die bisher nur der Natur gelten konnte, da nur die Natur meine bedingungslose Liebe auch bedingungslos zurückgeben konnte.

Bei 4 Personen bemerke ich magische Ansätze, auch wenn sie tws anders darüber denken.


Fazit...

Wüsste nicht warum ich mich länger in eine Lohnsklaverei zwängen sollte.
Wieso zwischenmenschliche Beziehungsmodelle leben, die rein auf der Erhöhung oder Unterdrückung der Gegenüber basieren.
Diese Zwangs und Mangel Systeme sind konstruiert. Und zwar im Inneren eines Jeden, der daran teilnimmt.
Aber ein Einsiedler irgendwo am Berg will ich auch nicht unbedingt sein. In der Gruppe kann ich mir eine Gemeinschaftsarbeit suchen, die mir mehr liegt, und eine die mir weniger liegt Anderen vertrauensvoll übergeben.
Also gleich oder ähnlich gesinnte Leute finden - Deckungsgleichheit zu verlangen wär wohl etwas zu hoch gegriffen Biggrin


RE: Natur als Heimat - Wolf - 02.03.12012

(02.03.12012, 02:06)Katanka schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-41133.html#pid41133Basis dessen soll ein möglichst nachhaltiger Umgang mit Natur und Ressourcen sein. ...

Ich persönlich möchte damit einerseits mehr den Naturbezug verstärken, der mir in der Stadtwohnung doch oft fehlt. Dadurch erwarte ich mir ein besseres spirituelles Weiterkommen.
Andererseits habe ich keine Lust das krankhafte System da draussen weiter zu unterstützen, indem ich mich in irgendeiner Form darin integriere.
Zumindest möchte ich Schrittweise davon abkommen....

Ganz anderes Gefühl mit manchen Menschen plötzlich. Liebe, die bisher nur der Natur gelten konnte, da nur die Natur meine bedingungslose Liebe auch bedingungslos zurückgeben konnte.

Fazit...

Wüsste nicht warum ich mich länger in eine Lohnsklaverei zwängen sollte.
Wieso zwischenmenschliche Beziehungsmodelle leben, die rein auf der Erhöhung oder Unterdrückung der Gegenüber basieren.

Werter Katanka,

ich wünsche Dir aufrichtig Erfolg.

Mein Rezept: Eiserner Wille, Disziplin und Hülle gesund halten.
So erlebe ich "Schönheit und Härte" der Natur .

Gruß vom Wolf