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Re: AGORA - Knight - 22.03.12010 Meinst Du den hier: http://www.cinema.de/kino/filmarchiv/film/zeit-der-finsternis,1323433,ApplicationMovie.html Grüße vom Ritter Re: AGORA - Paganlord - 22.03.12010 Zitat:Warum zeigt man aber heute solche Filme? Filme wie 'Agora' oder 'Die Päpstin', die die wahre Fratze des Chr*stentums in Teilen vage beschreiben? Und dazu kommt noch die momentane Nachrichtenlage. Ein bayrischer Bischof hat sich gerade lautstark über die "Hetze" der Presse moniert. Man hätte es auf die ganze Kirche abgesehen, meinte dieser Bischof. Er unterstellte den "kirchenfeindlichen Kräften" sogar "kriminelle Energie". Code: Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller hat in seinem sonntäglichen Hirtenwort Teile der Berichterstattung über Kindesmissbrauch in kirchlichen Einrichtungen als Beleg für antikirchliche Vorurteile und Hetze angeprangert. Müller, der in der katholischen Deutschen Bischofskonferenz für Ökumene zuständig ist und vom Papst sehr geschätzt wird, wies den Vorwurf einer systematischen Vertuschung von Übergriffen durch Verantwortliche der Kirche zurück. Er verurteile den Versuch, die ganze katholische Kirche und ihre Einrichtungen in Misskredit zu bringen. Re: AGORA - Wishmaster - 22.03.12010 Zitat:Und dazu kommt noch die momentane Nachrichtenlage. Ein bayrischer Bischof hat sich gerade lautstark über die "Hetze" der Presse moniert. Man hätte es auf die ganze Kirche abgesehen, meinte dieser Bischof. Er unterstellte den "kirchenfeindlichen Kräften" sogar "kriminelle Energie". Und was meinst du nun, was genau dahintersteckt? Re: AGORA - Inte - 22.03.12010 Angst und Verzweiflung. :mrgreen: Re: AGORA - Paganlord - 22.03.12010 Hælvard fragt nach dem Grund der nicht zu übersehenden momentanen Hetzkampagne gegen die KK. Dazu muß man erstens sagen: Schön, daß die mal dran sind. Verdient haben sie es sich schon lange! Zweitens ist natürlich richtig, wenn einem der Sachverhalt als solches auffällt. Aber: die vielen Mißbrauchsfälle sind seit Jahren bekannt. Es kursieren entsprechende Witze unter der Allgemeinbevölkerung – ebenfalls seit vielen Jahren. Die Presse tut nun heute so, als wäre es gerade gestern herausgekommen, daß in der Kirche Kinder mißbraucht werden und großes Unrecht geschehen ist (und weiterhin geschieht). Das ist seit Jahrzehnten bekannt. Aber: Solche Fakten werden halt aufgehoben. Wenn man dann zuschlagen will, dann verfügt man über eine Menge Munition. Das ist wirkungsvoller, als wenn man das "Pulver" schon im Laufe der Jahre, so peu à peu verschossen hätte. Hinzu kommt ja auch, daß der Ratze-Papst seit seinem Amtsantritt systematisch demontiert und in seiner Autorität untergraben wird. Filme wie: Agora, Päpstin, Sakrileg u. a. sind nur die Begleitmusik. Auch innerhalb der KK gärt es, verschiedene Kirchenspalterbewegungen sind aktiv und versuchen die "alten KK-Werte und -Traditionen" zu kippen. ... und jetzt die Medien-Kampagne, die europaweit koordiniert ist und zeitgleich angezettelt wurde. Was dahintersteckt? Die ganze KK besteht im Grunde nur noch aus 6 Orden, die sich während der Zeit der Gegenreformation (1540 bis 30jähriger Krieg) herausgebildet und bewährt haben und die die einzigen sind, die noch tatsächlich fest hinter den alten KK-Werten und fest hinter dem Papst stehen. Der ganze Rest ist im Laufe der letzten 5 Jahrhunderte bereits abgefallen oder aufgeweicht worden. Und genau darum geht es heute. Man will der KK die letzten verbliebenen Orden wegnehmen, sie zur Ökumene drängen und somit eine neuerliche Kirchenspaltung einleiten. Ein großer mächtiger Puppenspieler im Hintergrund sieht nach dem Tod des Polenpapstes seine Zeit und seine Chance gekommen, um auch diese noch verbliebenen 6 Orden auf seine Seite zu ziehen bzw. in jedem Fall die Position eines alten Freundes/Feindes weiter zu schwächen. Re: AGORA - Hælvard - 22.03.12010 Dann lag ich mit meinen Vermutungen schon richtig. Der ewige Kampf der Freunde/Feinde. Es geht wie immer nur darum die eigenen Interessen durchzusetzen. Re: AGORA - Gast aro - 22.03.12010 Hallo, in den letzten Tagen habe ich irgendwo gelesen oder in einem Video gesehen, daß dies der letzte Papst sei. Ach ja, das war was über Prophezeiungen. Dann paßt das ja sehr gut, daß der liebste Feind jetzt zum Schlag ausholt. Das wird sicher interessant. Dazu noch die "Auserwählten" an den Hacken; das wird lustig. Re: AGORA - Hernes_Son - 30.04.12010 Dieses Interview ist ein gutes Beispiel dafür, wie auch Historiker heute versuchen, die Gewaltaten der fanatischen Chr*sten bewußt herunterzuspielen. Was die Historikerin hier erzählt ist sowas von an den Haaren herbeigezogen, jetzt war es also ein Alexandrinischer Mob... Interview zum Film "Agora" "Hypatia wird zum Opfer des Chr*stentums stilisiert" Der Sandalenfilm "Agora" erzählt, wie die Hochkultur im antiken Alexandria von Chr*stlichen Fundamentalisten zerstört wird. Im Zentrum: der Mord an der Philosophin Hypatia. Im Interview erklärt Historikerin Maria Dzielska, wie die Denkerin zur erotischen Märtyrerin verklärt wurde. SPIEGEL ONLINE: "Agora - die Säulen des Himmels" erzählt davon, wie eine hochentwickelte, wissenschaftlich-technische und aufgeklärte Gesellschaft Alexandrias von Fundamentalisten angegriffen wird - und zwar um das Jahr 400. War Alexandria damals wirklich so modern? Dzielska: Alexandria hatte eine sehr lange Tradition der hochentwickelten wissenschaftlichen Forschung, schon seit der hellenistischen Zeit. Das verdankte die Stadt weitblickenden Herrschern des Ptolemäerreiches, die zu Beginn des 3. Jahrhunderts vor Chr*stus die Große Bibliothek, das Museion und die Tochterblibliothek nahe des Großen Serapeions gründeten, das auch im Film eine zentrale Rolle einnimmt. SPIEGEL ONLINE: "Agora" stellt den Mord an Hypatia als einen Anschlag religiöser Fanatiker auf die Werte der Wissenschaft und Vernunft dar. Ist Hypatia eine Märtyrerin der antiken Forschungsfreiheit? Dzielska: Nein, die historischen Quellen legen nahe, dass Hypatias Tod eher ein politischer Mord und nicht religiös motiviert war. Das erkläre ich in meinem Buch "Hypatia" detailliert. Neben der Politik spielte auch Neid eine Rolle, weil Hypatia sehr einflussreich war. Der Mord war Teil eines größeren Konflikts zwischen rivalisierenden Gruppierungen innerhalb der Chr*stlichen Kirche, vor allem zwischen den kirchlichen Würdenträgern und der Gemeinde. Hypatia genoss ein hohes Ansehen und war verwickelt in einen Machtkampf zwischen Bischoff Cyril, dem gewählten Patriarchen von Alexandria und Orestes, dem kaiserlichen Präfekten. Dieser Machtkampf kochte zwischen 412 und 415 hoch. Es ging dabei aber nicht um die Vorherrschaft von Wissenschaft oder Religion, sondern einfach darum, wer das Sagen in der Stadt hat. Hypatia stellte sich auf die Seite der kirchlichen Laien. SPIEGEL ONLINE: Ein eher banaler Vorgang, sollte man meinen. Dzielska: Zunächst ja, aber der Konflikt eskalierte immer weiter. Es brachen Unruhen beim Plebs von Alexandria aus, es kam zu einer Reihe von Morden, zu Vandalismus, zu Kämpfen zwischen Juden und Chr*sten und zwischen Mönchen und den Leibwachen des Präfekten und des Patriarchen. Diese Gewaltspirale führte schließlich auch zum Mord an Hypatia. Sie war zwar eine weithin anerkannte Philosophin. Aber ihr wurde zur Last gelegt, die Aussöhnung zwischen Präfekt und Patriarch zu verhindern. SPIEGEL ONLINE: Wer steckte hinter dem Mord an Hypatia? Dzielska: Wahrscheinlich ein Alexandrinischer Mob, der durch die ganze Geschichte des römischen Imperiums dafür bekannt war, zu extremer Brutalität, Grausamkeit und plötzlichen gewalttätigen Ausschreitungen zu neigen. SPIEGEL ONLINE: Im Film wird Hypatia von Rachel Weisz gespielt, als attraktive Frau, in die sich ihre eigenen Studenten verlieben. Wie alt war Hypatia, als sie ermordet wurde? Dzielska: Sie war wohl eher eine ältere Frau um die 60 Jahre. SPIEGEL ONLINE: Aber im Film kommt Hypatia als blühende Schönheit mit erheblichem Sexappeal daher. Ihre Überhöhung als schuldlose, bezaubernde Märtyrerin für die Werte der Aufklärung hat eine lange Tradition. Wann fing diese Form der Legendenbildung an? Dzielska: Die historische Hypatia stand dem Chr*stentum gar nicht feindlich gegenüber, wie es viele Legenden behaupten. Sie hing der Vielgötterei an, aber vor allem, weil sie die antiken griechischen Kulturleistungen so schätzte. Ihre Nähe zur griechischen Antike war eher kulturell als religiös motiviert. Dennoch wurde sie später zur Märtyrerin stilisiert, zu einem Opfer des damals noch jungen Chr*stentums. So zumindest stellten sie der Aufklärungsphilosoph Voltaire oder der Geschichtsschreiber Edward Gibbon dar. SPIEGEL ONLINE: Wozu diente diese Geschichtsklitterung? Dzielska: Diese Darstellung passte gut in die Ideologie der Aufklärung. Der Mord an Hypatia ließ sich einfach perfekt als Lehrstück darstellen, wie dogmatisch und unaufgeklärt die Chr*stliche Religion ist. Dahinter steckte die Absicht, die griechische Antike als Kontrastprogramm zu idealisieren - als wissenschaftlich und moralisch hochentwickelte Kultur. SPIEGEL ONLINE: In den meisten dieser Aufklärungsmärchen wird Hypatia nicht nur deutlich jünger gemacht, als sie zum Zeitpunkt ihrer Ermordung wirklich war. Oft wird sie auch geradezu wie eine weibliche Jesusfigur dargestellt, die für so etwas wie eine Vorform der Aufklärung den Märtyrertod stirbt. Dzielska: Ja, aber derlei Interpretationen einiger Historiker, Dichter und Filmemacher haben wenig mit der authentischen, historischen Hypatia zu tun. Auch der Film "Agora" nicht. Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,690078,00.html Re: AGORA - THT - 01.05.12010 Der Spiegel ist ein Schmierblatt ohne Ende. Nur wenn es gewissen Leuten in den Kram paßt, nehmen die kein Blatt vor den Mund und veröffentlichen gute Artikel. Ansonsten hetzen die eher gegen alles was Bedeutung hat - selbstverständlich auf ganz intellektuelle Art und Weise ... für intellektuelle Zombies eben. Ich fühle mich schon besudelt, wenn ich ein Spiegelheft im Kiosk sehe, da brauche ich inzwischen wohl schon so eine ballistische Spezialbrille um dem Anflug des optischen Hochgeschwindigkeitsmülls standzuhalten. Die Bildzeitung ist da vergleichsweise harmlos. 8-) Ich habe das aber mal umgekehrt empfunden. hock: Re: AGORA - Waldläufer - 06.10.12010 Hernes_Son schrieb:Dieses Interview ist ein gutes Beispiel dafür, wie auch Historiker heute versuchen, die Gewaltaten der fanatischen Chr*sten bewußt herunterzuspielen. Was die Historikerin hier erzählt ist sowas von an den Haaren herbeigezogen, jetzt war es also ein Alexandrinischer Mob wann war schon mal die K*rche religiös?? schon immer politisch... |